Veröffentlicht inTests

Call of Juarez: The Cartel (Shooter) – Call of Juarez: The Cartel

Es muss etwa ein Jahr her sein, als Ubisoft ein drittes Call of Juarezvon Techland forderte. Das Studio weigerte sich zwar aufgrund der vielzu knappen Entwicklungszeit, hatte aus vertraglichen Gründen aber keineWahl. Man ersponn allerdings eine clevere Lösung: Statt eines echtenNachfolgers würde man einen Ableger schaffen, der in der Jetztzeit stattim Wilden Westen spielt. Mit einer echten Fortsetzung könne man denNamen später wieder reinwaschen… Nein, das Szenario ist natürlich freierfunden – in Anbetracht dieser miesen Schießbuden-Ballerei möchte ichtrotzdem fest dran glauben! Oder hat Techland die zusätzliche Zeit etwa genutzt, um eine verbesserte PC-Version zu entwickeln?

© Techland / Ubisoft

Hilfe!

Menschliche Partner können sich übrigens gegenseitig auf die Beine helfen, wenn ein Kumpel zu Boden geht. Das Spiel übernimmt hingegen die Steuerung aller nicht besetzten Figuren, Erste Hilfe beherrscht die KI aber nicht. Vielleicht liegt’s am generellen Intelligenzquotienten – allzu geschickt verhalten sich die Begleiter jedenfalls nicht. Sie laufen wenige Zentimeter an einem Feind vorbei, sind ohnehin kaum eine Hilfe und verursachen Fehler, die den Entwicklern hätten auffallen müssen. So kann es z.B. passieren, dass man durch eine Tür in eine menschenleere Lagerhalle tritt. Dort kann man minutenlang herumstöbern – doch erst wenn die Partner am Eingang stehen und man nach ihnen noch einmal durch die Tür geht, schaut man auf einmal etlichen Gewehrläufen entgegen. Gelegentlich tauchen die Kollegen auch buchstäblich aus dem Nichts vor dem Spieler auf.

Apropos Fehler: Es gibt Türen, die führen aus dem Level hinaus. Es kann passieren, dass man einen der 15 Abschnitte von vorne beginnen muss, weil das Spiel nach dem Laden des letzten Speicherpunkts keine Skripte mehr abspielt. Ich wollte aus einem Auto aussteigen, als das Auto samt mir etwa zehn Meter zurück gezogen wurde, weil ich es laut „Drehplan“ am falschen Fleck abgestellt hatte. Die Verfolgungsjagd zu Beginn des Spiels muss man später wiederholen –

Erst spät findet das Trio nach Mexiko. Zuvor muss es sich mit dem tristen Los Angeles zufrieden geben.

Erst spät findet das Trio nach Mexiko. Zuvor muss es sich mit dem tristen Los Angeles zufrieden geben.

doch obwohl es dieselbe Szene ist, wird sie deutlich anders inszeniert. Und irgendwie hat ein Entwickler bei der letzten Kontrolle wohl vergessen, den ausgesprochen hässlichen Lückenfüller durch das vermutlich totschicke Hauptmenü zu ersetzen…

Fingerübung für Untote?

Was soll’s: The Cartel ist ohnehin kein Hingucker. Der größte Unterschied zwischen der im Vorgänger verwendeten Chrome Engine 4 und der diesmal eingesetzten Chrome Engine 5 ist die Zahl im Namen. Tatsächlich fällt es verdammt schwer, markante Unterschiede auszumachen. Der einzig nennenswerte ist die große Anzahl gleichzeitig dargestellter Figuren. Zu allem Überfluss gleichen sich sämtliche Straßenzüge des hier gezeigten Los Angeles‘ so sehr, dass man ständig das Gefühl hat, quasi am Fleck zu stehen. Und leider verbringt das Trio einen Großteil seiner Zeit in der Stadt der Engel. Nur die Kulissen des späteren Mexiko versprühen ein wenig Esprit, weil sie dem europäischen Auge exotisch erscheinen.

Um spielerische Abwechslung sind immerhin Verfolgungsjagden bemüht, für die man sich hinter die Lenkräder dicker SUVs zwängt. Auf Knopfdruck duckt man sich dabei besonders tief unters Lenkrad – das Verstecken hinter dem Armaturenbrett hat sogar ein bisschen was von einem coolen Film! Leider wird man in dieser Position immer noch getroffen, während man die Straße gerade gut genug einsehen kann, um praktisch die gesamte Fahrt über diese Stellung zu halten. Der spannende Kick „In Deckung gehen oder weiterfahren?“ ist deshalb schnell dahin. Eine andere Idee setzt Techland konsequenter um: Wer in dem einzigen kompetitiven Mehrspieler-Modus als Polizist oder Gangster kämpft, darf sich einen Partner aussuchen. Bestätigt der gewünschte Spieler die Partnerschaft, sollte man von da an Seite an Seite kämpfen, denn nur so ist man stärker als Einzelgänger. Ein cleverer Einfall – der das ansonsten gewöhnliche Onlinegefecht allerdings nicht zum Highlight macht.

  1. Nummer2 hat geschrieben:
    JunkieXXL hat geschrieben:Testet mal lieber Red Orchestra 2 und nicht son Gammel. :)
    Habe mir Red Orchestra 2 geholt und muß dir sagen das ich es in dem jetztigen Zustand nicht höher bewertet hätte als dieses Spiel hier. Das was dort angeboten wird ist kein fertiges Spiel. Es ist ein Armutszeugnis von Programmierarbeit. Das ist meine Meinung dazu.
    Hat von Gamestar 85 % gekriegt. Bei einer Low-Budget-Produktion von einem winzigen Team und einem Verkaufspreis von 25 Euro darf man über einen holprigen Start hinwegsehen. Der Support ist immerhin gut.
    http://www.gamestar.de/spiele/red-orche ... 45293.html

  2. JunkieXXL hat geschrieben:Testet mal lieber Red Orchestra 2 und nicht son Gammel. :)
    Habe mir Red Orchestra 2 geholt und muß dir sagen das ich es in dem jetztigen Zustand nicht höher bewertet hätte als dieses Spiel hier. Das was dort angeboten wird ist kein fertiges Spiel. Es ist ein Armutszeugnis von Programmierarbeit. Das ist meine Meinung dazu.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1