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Call of Duty: Black Ops Cold War (Shooter) – Heißer kalter Krieg

Aufatmen: Die neue Black-Ops-Episode hat wieder eine Solokampagne – die entführt den Spieler in einen bleihaltigen Spionagekrieg zwischen West und Ost, zwischen CIA und KGB. Wie gut die Geschichte unterhält und welche Qualitäten Mehrspieler- und Zombiemodus aufweisen, verrät unser großer Test.

© Treyarch / Raven / Activision

Action mit Untoten


Viele Worte zum hässlichen Minigame Dead Ops Arcade spare ich mir – der Twinstick-Shooter für bis zu vier Zombiejäger ermüdete mich schon nach wenigen Minuten. Mehr Spaß bietet der ein Jahr lang PlayStation-exklusive Zombie-Modus Onslaught für zwei Spieler: Darin tritt man auf den normalen Mehrspieler-Maps gegen langsam anrollende Zombiehorden an – währenddessen verschiebt sich eine Sicherheitszone auf der Karte, außerhalb davon nimmt man dauerhaft Schaden. Für graue Haare sorgen die gelegentlichen Elite-Zombies, für ein uneingespieltes Zweierteam ist schon der zweite Boss ein Problem. Unterm Strich ist Onslaught aber nur eine nette Dreingabe und sicher kein Grund für Xbox- oder PC-Zocker, sich zwölf Monate lang als Spieler zweiter Klasse zu fühlen.

 

Denn der normale große Zombie-Modus ist auf allen Plattformen vorhanden – diesmal allerdings wieder nur mit einer Karte zum Start. Die zitiert in ihren Startgebiet den CoD-Zombie-Klassiker Nacht der Untoten, wird aber ziemlich bald ziemlich komplex. Das Spielgefühl ist gewohnt gut, die Zombies platzen angenehm und das Tempo ist irre hoch. Allerdings bringt auch „Die Maschine“ (so heißt die Zombie-Map) die üblichen Dinge mit, die Fans der Spielart lieben, die Neulinge aber verwirrt: Story-Schnipsel gibt es nur für sehr aufmerksame Untotenjäger, darüberhinaus verwirrende Dimensionssprünge, allerlei Türen zum Aufschließen und Stromschalter, um im Level voranzukommen. Wer zu Boden geht, kann von den Kollegen wiederbelebt werden oder erscheint zum Start der nächsten Zombiewelle, wenn der Rest des Trupps überlebt hat. 

 

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Schnell, hässlich, tödlich, nicht entnazifiziert: Die Modermänner aus dem dritten Reich laden ein zum Koop-Tanz. © 4P/Screenshot

Mit dabei sind die üblichen Automaten für Fähigkeiten-Upgrades oder zufällige Waffen, und natürlich muss man auch den Munitionsvorrat und Kontostand im Auge behalten. Die alle fünf Runden auftauchenden Elite-Einheiten sind wahre Kugelschwämme, dafür spendieren sie Kristalle, die zum Verbessern von zig Dingen geeignet sind. Feldausrüstungen – z.B. eine Eisschockwelle zum Feind-Verlangsamen oder ein Abtauchen in den Äther, damit die Zombies euch übersehen, gibt es auch noch – wer möchte und sich am gleichförmigen Ablauf der nur einen Karte nicht stört, kann aus der Wiedergänger-Hatz wie üblich eine halbe Wissenschaft machen. Ganz neu und ganz anders am Zombie-Modus ist diesmal die Tatsache, dass man erstmals mit einer Klasse aus dem Mehrspieler-Modus loslegt: Das sorgt zum einen dafür, dass die gefühlt oft mühseligen Pistolen-Runden zum Start wegfallen, zum anderen dafür, dass ich nun auch im Zombie-Modus Punkte für mein generelles Cold-War-Level sammle; gefühlt bringen 30 Minuten Zombie-Kampf aber deutlich zu wenig Levelaufstiege im Vergleich zu drei knackigen TDM-Runden.

 

Technik, die begeistert?


Grafisch baut Cold War auf dem Sprung auf, den Modern Warfare im vergangenen Jahr tat. Sprich: Wir haben es auch in diesem Jahr mit einem in weiten Teilen sehr gut aussehenden Ego-Shooter zu tun. Auf den alten Systemen gehört der stets flüssige laufende Titel zum aktuell besten, was es zu bestaunen gibt – das wird bereits in der Barszene zum Spielstart deutlich, aber auch der Heliflug durch Vietnam ist ein optischer Leckerbissen; speziell die Abschnitte in Kuba oder der Lubjanka können da nicht ganz mithalten, viele Innenräume und Wände sehen etwas platt aus.

 

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Die grafisch grandiose Barszene in der Einführungsmission ist ein gutes Beispiel dafür, wie nah die PS4-Pro- an der PS5- und Xbox-Series-X-Fassung ist. © 4P/Screenshot

Enttäuschend ist das grafische Upgrade, das mir Xbox Series X und PlayStation 5 servieren – ich habe speziell beim Vergleich zwischen PS4 Pro, Xbox Series X und PS5 ganz genau hingesehen, kann aber in den meisten Szenen exakt keinen Unterschied ausmachen, wenn ich alle drei Konsolen im 4K-Modus betreibe; und das obwohl die Next-Gen-Maschinen in den Einstellungen Raytracing (und 120-Hz-Frequenz) anbieten. Das ist nicht dramatisch, weil Cold War auch auf PS5 und Series X klasse aussieht, aber doch enttäuschend, weil quasi kein optischer Unterschied zur vorigen Generation erkennbar ist. Bei den Ladezeiten sieht das anders aus: Als Beispiel nehme ich den dritten Einsatz im Spiel, „Fractured Jaw“. Nach dem Starten der Mission vom Menü aus, kann ich auf der Series X nach zehn Sekunden den Vorspann wegdrücken, auf der PS5 sogar schon nach fünf Sekunden. Auf beiden Konsolen bin ich letztlich schon nach gut 15 Sekunden im Spiel. Auf der PS4 Pro dauert es 25 Sekunden bis zur Abbrechbarkeit des Vorspanns und insgesamt 45 Sekunden vom Menü bis zum tatsächlichen Einsatz.

 

Spannend ist natürlich auf PS5 die Einbindung der adaptiven Trigger des DualSense-Controllers: Die finde ich erstaunlich. Erstaunlich deswegen, weil sich das Zielen (per L2) und Abdrücken (per R2) tatsächlich komplett anders anfühlt. Fast wie eine Mischung aus „Da muss ich Kraft aufwenden“ und „Hey, mein Trigger klemmt“. Und dann kommt noch die Wahl der Waffe dazu: Während bei einer Submachinegun die gefühlte „Bremse“ die man an L2 spürt gering ausfällt, muss man bei einer Schrotflinte schon kräftiger drücken, um zu zielen. Selbiges gilt für den Abzug via R2 – auch hier fühlt man buchstäblich den Unterschied zwischen Snipergewehr, Assault Rifle, Pistole & Co. Das Blöde daran: Ich mag das leider nicht. Im Mehrspieler-Modus ist das logisch, kann doch jede marginale Verzögerung beim Anvisieren über Sieg oder Niederlage entscheiden. Aber selbst in der Kampage wollte ich den Effekt nach einer Weile wieder ausschalten. Denn „erstaunlich“ bedeutet in diesem Fall für mich leider nicht angenehm. Die Kraftaufwendung, das gefühlte Schaben des Metalls beim Abzug taugt mir bei Call of Duty: Black Ops Cold War schlussendlich leider nicht. Anders als z.B. bei Astro’s Playroom, wo sich das Aufziehen der Feder (wenn man das Froschkostüm trägt) grandios mühevoll anfühlt…

 

Beide digitale Konsolenversionen bieten übrigens eine Upgrademöglichkeit innerhalb derselben Konsolenfamilie – von PS4 zu PS5 und von Xbox One zu Xbox Series S/X. Dazu sollte man die Version mit dem Untertitel „Cross-Gen-Bundle“ kaufen, die fünf Euro teurer ist.

  1. mafuba hat geschrieben: 08.12.2020 14:18
    Danilot hat geschrieben: 23.11.2020 14:44
    BunBda hat geschrieben: 23.11.2020 11:14
    Sind die kostenlos?
    Ja, Activision verdienen ihr zusätzliches Geld mit dem Battlepass und den Cosmetics-Shop.
    Habe hier mal kurz eine Frage:
    Habe seit COD Infinite Warfare (das Orginal nicht das Remake) kein COD mehr angefasst. Überlege jedoch hauptsächlich wegen dem Zombimodus und der Kampagne cold war zu kaufen.
    Nur erscheint mir 1 Map für Zombie Modus als viel zu wenig. Wird es da auch kostenlosen Nachschlag geben, oder gibt es das idR oder muss man den Battlepass/Season pass mitkaufen?
    Habe dich zitiert, da du Ahnung zu haben scheinst, gerne dürfen aber auch andere Mitforisten antworten :D
    Ja es wird auch weitere Zombiemaps geben, sowie neue Maps und Waffen für den Multiplayermodus.
    Und nebenbei wird auch der kostenlose Battleroyalmodus Warzon mit neuem Content versorgt.

  2. Danilot hat geschrieben: 23.11.2020 14:44
    BunBda hat geschrieben: 23.11.2020 11:14
    Soweit ich weiß kommt in einer Woche Nuketown und am 10. Dezember, wenn die erste Season startet, noch mal 2 Maps. Sind immerhin schon mal 3 neue Maps in den nächsten 2 1/2 Wochen.
    Sind die kostenlos?
    Ja, Activision verdienen ihr zusätzliches Geld mit dem Battlepass und den Cosmetics-Shop.
    Habe hier mal kurz eine Frage:
    Habe seit COD Infinite Warfare (das Orginal nicht das Remake) kein COD mehr angefasst. Überlege jedoch hauptsächlich wegen dem Zombimodus und der Kampagne cold war zu kaufen.
    Nur erscheint mir 1 Map für Zombie Modus als viel zu wenig. Wird es da auch kostenlosen Nachschlag geben, oder gibt es das idR oder muss man den Battlepass/Season pass mitkaufen?
    Habe dich zitiert, da du Ahnung zu haben scheinst, gerne dürfen aber auch andere Mitforisten antworten :D

  3. kagrra83 hat geschrieben: 26.11.2020 15:17
    Herschfeldt hat geschrieben: 18.11.2020 21:20
    kagrra83 hat geschrieben: 18.11.2020 20:32 Seit immer nervt mich die Kommentarsektion hier auf 4P.
    Wenn ich auf der Hauptseite direkt auf die Anzahl der Kommentare klicke, komme ich auch zu den Kommentaren und die fangen oben mit dem Ältesten an.
    Wenn ich aber wiederum erst den Artikel lese, und dann runter zu den Kommis scrolle, ist der erste Kommi auch der Neuste, und keine Chance, dass ich die ältesten Kommis zuerst angezeigt bekomme.
    Übersehe ich etwas?
    Wenn du unter den Kommentaren unter dem Fazit den Button "Zum Thema" drückst gelangst du in das jeweilige Kommentarforum direkt an den Anfang der Kommentare. Direkt unter dem Fazit erscheinen jeweils einige jüngere Kommentare zuerst. Ist halt so. Ist in anderen Foren auch so denk ich z.B. PCGH das man in das Forum wechseln muss. Wenn ich das Problem überhaupt richtig verstanden hab.
    Ne, meinte das anders. :D
    Ich hab´s doch geahnt. :biggrin: :oops:

  4. Den Zombiemodus habe ich bislang noch nicht ausprobiert, aber Kampagne und Mehrspieler bieten für mich definitiv schonmal ein richtig rundes Gesamtpaket auf PS4.
    Ich lasse sie erstmal noch sacken, aber die Kampagne halte ich für die stärkste der letzten Jahre. Optisch hervorragend, gewohnt over the top, ohne völlig zu überdrehen, kurzweilig und hinsichtlich des Missionsdesigns erfreulich abwechslungsreich. Die Idee mit den optionalen Nebenmissionen und deren Verknüpfung zur Hauptstory gefällt mir ebenfalls sehr. Zumindest mal keine völlig nutzlose Sammelei. Klar, am Ende vermutlich insgesamt zu kurz, dafür aber ohne Längen und viele nette Momente nebst überraschendem Finish. Hab definitiv Bock, es nochmal auf Veteran anzugehen bei Zeiten.
    Der Mehrspieler geht wiederum auch nach längerer Pause seit BO3 gewohnt schnell in Fleisch und Blut über, die Partien liefen bislang allesamt flüssig. Maps gefallen und die vielen Individualisierungsmöglichkeiten der Waffen find' ich klasse.
    Bin sehr zufrieden bislang.

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