Fazit
Bombshell ist als Twinstick-Ballerei primitiv, redundant und besitzt einen spröden sowie aufgeblähten Mittelteil, der nicht nur mit unnötigem Backtracking an den Geduldsnerven sägt. In der Anfangsphase der etwa 15 Stunden dauernden Kampagne ist man noch neugierig, wie sich die plakative Figur und die Geschichte entwickeln. Man ist noch nicht sehr mächtig. Und die aus allen Richtungen angreifenden Gegner stellen punktuell immer wieder eine Gefahr dar. Im letzten Viertel legt sich Interceptor ebenfalls ins Zeug. Quasi aus dem Nichts kommen ordentliche Schalterrätsel hinzu. Die Gefechte werden wenigstens durch Masse wieder spannend. Und die Nebenmissionen lassen sich auch nur lösen, wenn man jeden Winkel der Abschnitte durchsucht. Es hätte zwar durch Anfälligkeit der Gegner gegen bestimmte Waffen noch mehr Abwechslung sowie minimaler taktischer Anspruch in die ballistischen Auseinandersetzungen kommen können. Doch es gibt unter dem Strich punktuell immer wieder ordentliche Momente. Leider hat Interceptor in der Mitte den Faden in vielerlei Hinsicht verloren. Die Mechanik punktet zwar weiterhin mit supersolider, aber auch vorhersehbarer Action. Doch Spannung, Dramaturgie oder Überraschung sucht man hier vergebens. Auch mit Duke als Hauptfigur (wie ursprünglich vorgesehen, aber dann durch ein Gerichtsurteil gestoppt) hätte die Premiere des neu formierten 3D Realms es schwer, sich gegen die inhaltlich potentere Konkurrenz wie Dead Nation, Helldivers oder Renegade Ops durchzusetzen.Wertung
Der Neuanfang für 3D Realms ist nur eingeschränkt geglückt. Mechanik und Kulisse zeigen sich solide, Shelley als Duke-Ersatz bietet Potenzial, doch das Team von Interceptor verliert im Mittelteil vollkommen den Faden.