Reise durch den Traumgarten
Sein Werk besitzt einige Merkmale, die das Herz vieler Spieler höher schlagen lassen: Das niedliche Plattformer-Design sorgt für wohliges Nostalgie-Kribbeln – vor allem bei PC-Spielern, die seit ihrer Kindheit kaum ein Jump’n’Run angefasst haben.
Verschrobene Details wie der Schnabel am Männchen mit Hut und der teils verschwommene Bildlook wirken wie eine Hommage an den surrealen Stil des Knobelklassikers Braid <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=203318′)“>Hat man einen Gegenstand entdeckt, muss man sich nur daneben stellen, und schon wird das Stück auf den riesigen Haufen gebeamt. und die Pianomusik klimpert bedächtig vor sich hin. Das wichtigste Element ist aber, dass dem Spieler nur minimale Instruktionen mit auf den Weg gegeben werden, so dass er den Garten relativ frei erkunden darf und selbst herausfinden muss, wie das Ziel des Spiels lautet.
Trotz des schlichten Grafikstils lässt sich in der zweidimensionalen Fauna viel Leben entdecken. Trashig gezeichnete Truthähne flattern gackernd durcheinander und kleine Männchen mit Kranevalshütchen küssen sich so lange, bis Nachwuchs auf der Bildfläche erscheint. Auch die Obstbäume vermehren sich und breiten sich dank ihrer Früchte in Windeseile über das ganze Level aus.
Hüpfen, fliegen, hochstapeln
Als Spieler werde ich zu ihren Komplizen, denn das Anpflanzen der Bäume bringt auch mir einen Vorteil. Die Früchte verleihen mir Spezialfähigkeiten, dank denen ich an die versteckten Gegenstände wie einen Hut, einen Apfel oder einen Salzstreuer gelange.
Welche Fähigkeiten das im Detail sind, möchte ich nicht verraten, um euch auf der sehr kurzen Entdeckungsreise nicht zu viel zu spoilern.Love is in the Air: Statt euch anzugreifen, denken die friedfertigen Gartenbewohner nur an das Eine.
Habe ich einen Gegenstand erreicht, werde ich zurück zum Ausgangspunkt gebeamt. Dort stapeln sich die gefundenen Dinge übereinander, so dass schon nach kurzer Zeit ein stattlicher Turm in den Himmel wächst. Stelle ich mich auf dessen Spitze kann ich immer weiter entfernte Plattformen erreichen. Entweder hüpfe ich ans Ziel oder ich nutze die Gleitfunktion meines Männchens mit Hut und Schnabel: Er kann ein kleines Stückchen in flachem Winkel gen Himmel fliegen und gleitet dann abwärts. Gute Flug- und Hüpf-Skills sind von Vorteil: Es gibt zwar keine schwer zu überwindenden Hindernisse, aber das bunte Leben im Traumgarten ist durch einen stetig ansteigenden Wasserspiegel bedroht, welcher dem Ausflug ein knappes Zeitlimit setzt.
Blueberry Garden (Geschicklichkeit) – Blueberry Garden
Das Independent Games Festival ist ein Sprungbrett für kreative Tüftler: Wer in San Francisco den Seumas McNally Grand Prize für das beste Spiel gewinnt, streicht nicht nur 30.000 Dollar Preisgeld ein, sondern hat auch gute Chancen, einen Publisher zu finden. Nach Titeln wie Braid, Castle Crashers und World of Goo war dieses Jahr das Einmann-Projekt Blueberry Garden von Erik Svedang an der Reihe: Ein kleiner, aber feiner PC-Plattformer, in dem man auf eigene Faust einen verträumten Rätselgarten erkundet. Das Spiel ist jetzt für 4,99 Euro auf Steam erhältlich.

© Erik Svedäng /