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Blood Stone 007 (Action-Adventure) – Blood Stone 007

Kein neuer James Bond-Film weit und breit, den MGM Studios steht das Wasser finanziell gerade bis zur Unterlippe. Trotzdem erscheinen zeitgleich nicht eines, sondern gleich zwei Spiele um den berühmten Geheimagenten? Das Remake von GoldenEye für Wii sowie der blutige Stein für PC, 360 und PS3. Merkwürdige Welt, diese Welt…

© Bizarre Creations / n-Space (DS) / Activision

Gleich mehrere Male begibt man sich hinter das Steuer eines Fahrzeugs – an die Steuerung muss man sich erst gewöhnen, aber die rasanten Jagden sind großartig inszeniert!

Das Problem mit Blood Stone ist, dass man vom Spiel in sehr vieler Hinsicht bei der Hand genommen wird. Die sicheren Kills über das Fokus-System sowie die mächtigen Takedowns sind nur zwei Vereinfachungen, es gibt noch mehr: Über Kimme und Korn anvisierte Gegner werden halbautomatisch ins Visier genommen, so dass man sich nicht viel Mühe mit dem Zielen geben muss. Und mit dem Smartphone sinkt die Herausforderung noch weiter: Aktiviert man das Gerät, wird die gesamte Umgebung in ein grünes, flackerndes Digitalbild verwandelt – ähnlich dem ARI-System in Heavy Rain <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9882′)“>

. Interessante Objekte (wie auf dem Boden liegende Waffen) werden farblich betont, so findet man u.a. Notizen und Informationen über Personen, die man sonst nicht entdecken würde. Das ist ebenso praktisch wie die Anzeige des nächsten Wegpunktes, die Manipulation von Sicherheitskameras oder das Hacken von Türschlössern. Problematisch wird’s allerdings dadurch, dass damit auch die Position von Gegnern deutlich gezeigt wird, auch durch Wände hindurch. Man erkennt also ohne jeglichen Aufwand, wo sich Feinde aufhalten und wo sie hinlaufen – das Smartphone als serienmäßiger Wallhack. Natürlich muss man es nicht ständig benutzen, es wird auch automatisch deaktiviert, sobald man die zweite Hand braucht (also beim Kletter, Schießen, Kämpfen, Nachladen, Springen oder Türöffnen), aber dennoch macht es das ohnehin nicht besonders schwere Spiel nochmals einfacher. Vom Smartphone abgesehen gibt es übrigens keinen technischen Klimperkram aus den Q-Labors – wie in den letzten beiden Filmen ist auch der Spiel-Bond ein Mann der Tat, nicht der Gadgets.

Steifgeschossen

Die solide Story um Terroristen, die mit Biowaffen hantieren, führt Herrn Bond von Griechenland über Monaco und Istanbul bis nach Sibirien und Bangkok – grafische Abwechslung ist vorhanden. Und Qualität auch, denn einige Levels, allen voran der Einstieg in Athen, das Casino in Monaco, das Aquarium in Bangkok oder die Verfolgungsjagd in Sibirien, sehen hervorragend aus – andere wiederum, wie die Katakomben in Istanbul oder der burmesische Dschungel, lungern zwei Klassen 

Das Smartphone ist eine Art eingebauter Cheat: Es zeigt einem wichtige Informationen wie den nächsten Wegpunkt, außerdem kann man nur damit Inhalte sammeln oder Computer hacken. Es verrät einem aber auch die Positionen aller Gegner, was das Spiel nochmals einfacher macht.

darunter herum. Außerdem sind manche extrem niedrig aufgelösten Texturen sehr auffällig, etwa die Rohre in Sibirien. Ein ganz besonders schwerer Ausrutscher darf nicht vergessen werden: Die Figuren sehen zwar nicht schlecht aus, die Gesichter allerdings sind in erster Linie mit Totenmasken zu vergleichen – besonders M und Bond zeigen kaum eine Regung zwischen den Falten.

 

Gründe für hektische Mimik gäbe es allerdings mehr als genug, denn die Abwechslung im Missionsdesign kann sich sehen lassen: Zwischen all den Ballereien, Takedowns und Vollgas-Ausflügen gibt es auch ruhigere Abschnitte, in denen man mal eine Kontaktperson finden oder komplett unbemerkt vorgehen muss. Gelegentlich tauchen auch die unvermeidlichen Reaktionstests auf, ein Mal muss man auch vor einem gigantischen Tunnelbohrer flüchten. Allerdings gibt es keinen Bosskampf oder einen ähnlichen Höhepunkt. Apropos: Dass es mal soweit kommen würde, dass ich eine Installation lobe, hätte ich mir nie erträumen lassen. Aber es muss mal sein: Die Installation der PC-Version sieht schweinecool aus! Wer mit der Demoszene vertraut ist, dürfte mit dem Begriff des Endloszooms etwas anfangen können – genau so einen bekommt man mit Bond-Motiven zu sehen, während die vielen Daten auf die PC-Platte geschaufelt werden. Technisch nehmen sich übrigens alle Fassungen nichts: 360- und PS3-Fassung sehen identisch aus, auf dem PC sticht nur das optionale Anti-Aliasing hervor.

Nach der verhältnismäßig kurzen Einzelspielererfahrung wartet noch die glitzernde Welt des Online-Spaßes – und der ist begrenzt: 16 Spieler dürfen sich im Team Deathmatch, einer »Last Man Standing«-Variante sowie einem Auftrags-basierten Spielmodus austoben. Je länger und erfolgreicher man spielt, desto höher steigt man im Rang auf, desto mehr Waffen und Spielfiguren schaltet man frei. Spielt sich genauso unspektakulär wie es klingt, außerdem ist der Multiplayermodus nicht ruckelfrei: Zwar ist die Grafik flüssig, Treffer werden auch zuverlässig erkannt, aber die Spielfiguren hoppeln unschön durch die Arenen.