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Blood Omen 2 (Action-Adventure) – Blood Omen 2

Vor Soul Reaver Raziel hat Kain in Blood Omen auf der PSone für Grauen gesorgt. Mittlerweile hat der machthungrige Vampir seine zweidimensionale Vergangenheit hinter sich gelassen und präsentiert sich in komplett in 3D. Damit fordert er natürlich den spielerischen Zorn Raziels heraus. Ist der Meister dem Schüler überlegen? Oder muss er sich doch seinem gefallenen Diener geschlagen geben? Wir haben uns ins düstere Mittelalter begeben und Kain eindringlich auf den Vampirzahn gefühlt. Das Ergebnis könnt Ihr in unserem Test erfahren.

4P Testbild
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Blutsauger

Ein interessanter Aspekt kommt durch Kains Vampir-Dasein ins Spiel: Selbst, wenn er im Kampf nicht verwundet wurde, verliert Kain ständig Lebensenergie, die er nur dadurch auffüllen kann, dass er seine am Boden liegenden Opfer oder auch unbeteiligte Passanten ihres wertvollen Lebenssaftes beraubt.
Mit zunehmender „Saug-Erfahrung“ steigt schließlich auch die Gesamtzahl an Lebensenergie an, wodurch man geradezu gezwungen wird, die böse Seite des Vampir-Lebens auszukosten.
Aber so interessant dies anfänglich auch ist – mit der Zeit verfliegt die Faszination der dunklen Seite.

Auch die sporadischen Schalterrätsel und die total aus der Mode gekommenen „Kisten-Verschiebe-Faxen“ können das eher durchschnittliche Spielerlebnis nicht mehr retten.

Abwechslung kommt nur auf, wenn man durch das Spieldesign gezwungen wird, die Spezial-Fähigkeiten Kains einzusetzen: In bestimmten Gebieten kann Kain zum Beispiel eine Nebelform annehmen, die einige Vorteile mit sich bringt. Zum einen ist er für seine Gegner nicht zu sehen, zum anderen kann er sich so an sie heran schleichen und mit einem gezielten hinterhältigen Treffer für das sofortige Ableben sorgen.

Auch die Möglichkeit, die Passanten per Geisteskontrolle zu übernehmen und sie für seine eigenen schäbigen Zwecke zu missbrauchen, ist äußerst interessant und lässt die Frage offen, wieso nicht mehr dieser Elemente eingebaut wurden.

Wie es sich für ein Action-Adventure gehört, stehen natürlich auch Boss-Kämpfe auf dem Programm. Doch auch hier nur bekannte Kost: Zwar generell spannend und teils extrem fordernd, muss das Angriffs-Schema des Gegners erkannt und gegen ihn genutzt werden.

Dank der weitreichenden Erfahrung, die Crystal Dynamics mit dem Genre hat, gibt es an der Steuerung wenig auszusetzen: Kain lässt sich direkt und absolut unkompliziert durch die düstere Welt Meridians lenken.

Klassik-Punk

Der düstere Aspekt des Spieles, der durch Kain gut vermittelt wird, spiegelt sich auch in den Umgebungen wieder. Heruntergekommene Stadtviertel sowie merkwürdige und ebenso heruntergekommene mittelalterliche technische Anlagen bilden einen generell stimmigen Hintergrund für das blutsaugende Treiben.