Bereits 2019 machte es sich Bleak Sword bei Apple Arcade gemütlich und stach mit dem düsteren, minimalistischen Stil und den mundgerechten Action-Herausforderungen aus der bunten Bande an Puzzle- und Cozy-Games heraus. Nun ließ das schnittige Soulslike vor Kurzem die verrufenen Mobile-Plattformen hinter sich und schnetzelte sich als Deluxe-Variante auf den PC und die Nintendo Switch. Wir haben die Zähne zusammengebissen, uns durch dunkle Wälder, finstere Verliese und brennende Burgmauern gekämpft und legen mit Wunden übersät unser Schwert nieder, um im Test die Frage zu beantworten: Serviert euch Bleak Sword DX verdauliche Action-Kost für zwischendurch oder sorgt es vor lauter Frust eher für Bauchschmerzen?
Der Sprung vom Mobilgerät auf den großen Bildschirm hat sich für Bleak Sword DX auch optisch gelohnt. Zwar rockt das Spiel einen äußerst minimalistischen Stil, bei dem ich die Pixel auch kinderleicht ohne Lupe zählen kann, doch das Farbentrio, bei dem Schwarz und Weiß in trauter Zweisamkeit von aggressiven Rottupfern unterbrochen werden, kommt auf einem Monitor oder Fernseher eben deutlich mehr zur Geltung. Die Nacht, das Blut, der strahlende Held: Die Farbensymbolik begeistert optisch und passt zu den Themen des Titels. Einen Pluspunkt gibt es auch für die spielerische Seite der Atmosphäre: Wenn der kalte Nordwind mich zum Gegensteuern zwingt oder helle Blitze kurz den Bildschirm in gleißendes Licht hüllen und so die Sicht einschränken, ist das eine clevere Nutzung von Wettereffekten und verbindet gelungen Präsentation und Gameplay.
Die isolierte Atmosphäre eines Soulslikes, bei der ich allein auf weiter Flur in einem vom Wahnsinn zerfressenden Land gegen das Unbekannte in die Schlacht ziehe, trifft Bleak Sword DX nicht nur optisch, sondern auch musikalisch. Der Soundtrack von Komponist Jim Guthrie mit dunkel gefärbten Bässen und Orgel-artigen Synthesizern sorgt im Menü für düstere Melancholie und in den Kämpfen für Anspannung. Ein paar der Stücke habe ich aufgrund der vielen Tode etwas zu häufig hören müssen, aber dafür kann ich wohl schlecht dem Soundtrack die Schuld geben.
Noch nicht genug gestorben?
Falls euch das Spielkonzept samt Präsentation überzeugt und ihr über die erwähnten Makel hinwegsehen könnt, erwartet euch nach Abschluss der Geschichte noch mehr Inhalt. Nicht nur, dass ihr einen dritten Schwierigkeitsgrad freischaltet, womit ihr das düstere Abenteuer neben „Normal“ und „Unheilvoll“ noch auf „Düster“ erleben könnt, ihr bekommt auch Zugang zum Arena-Modus und der Bossjagd. Bei letzterem ist der Name Programm: Das Spiel setzt euch alle zwölf Bosse hintereinander vor, von denen ihr so viele wie möglich besiegen müsst. Der Arena-Modus funktioniert ähnlich, nur dass euch hier immer neue Zusammenstellungen von unterschiedlichen Standard-Gegnern erwarten.
Bereits während des ersten Durchgangs habt ihr derweil Zugriff auf das Bestiarium und die Statistiken. Die Sammlung an Monstern gibt euch die Zeit, sich die durch Bleak Sword DX kreuchenden und fleuchenden Feinde mal in Ruhe anzuschauen, schließlich ist dafür beim Spielen eher wenig Zeit. Tipps für den Kampf gibt es hier keine, dafür aber nette Hintergrundinformationen, wie die Kreaturen in die Welt des Spiels passen. Die Statistiken verraten hingegen, wie oft ihr gestorben seid, wie viele Gegner ihr besiegt habt und andere spannende Info-Häppchen zu euren erbrachten Leistungen.