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Bayonetta 2 (Action-Adventure) – Der stylische Hexentanz geht weiter

Beinahe vier lange Jahre musste ich warten. Vier Jahre bis zum zweiten
Teil eines meiner absoluten Lieblingsspiele. Vier Jahre, bis ich wieder
mit der Umbra-Hexe Bayonetta gegen brutale Engel um das Überleben der
Menschheit kämpfen durfte. Allerdings muss ich
dafür in Kauf nehmen, dass sie nicht mehr auf 360 oder PS3, sondern auf
Wii U mit lasziver Eleganz die Feinde malträtiert. Ob Bayonetta 2 den
Systemwechsel verkraftet hat, klären wir im Test.

© Platinum Games / Nintendo

The Witch is back

Man möge mir die englische Überschrift verzeihen, aber manchmal ist die englische  Sprache einfach eloquenter in ihren Formulierung und Anspielungen. Ich könnte die Rückkehr von Bayonetta auch mit dem deutschen „Die Hexe ist zurück“ feiern, doch diesem Satz fehlt sowohl die Wucht als auch die Doppeldeutigkeit, die sich im auf Witch reimenden englischen Schimpfwort verbirgt und die bezeichnend für die Umbra-Hexe war und ist. Was es denn hier zu feiern gibt? Nun, zum einen, dass es Platinum Games nach beinahe vier Jahren endlich geschafft hat, die Fortsetzung zu dem fantasievollen Action-Spektakel aus dem Jahre 2009 (Japan) bzw. 2010 (Europa) auf die Beine zu stellen. Natürlich mit tatkräftiger finanzieller Unterstützung von Nintendo, nachdem die Finanzierung von Sega scheinbar nicht mehr alleine zu stemmen war. Dass der Publisher im Gegenzug auf einer Exklusivität pochte, ist klar – auch wenn die Hexenfans mit PS3 oder 360 erbost darüber waren, dass Bayonetta auf einem neuen System um die Gunst buhlt.

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Erzählerisch macht die Hexe keine großen Fortschritte. Erst in der zweiten Spielhälfte kommt die Geschichte in Gang. © 4P/Screenshot

Als Zeichen ihrer Wertschätzung hat sie auch gleich eine überarbeitete sowie inhaltlich um neue Kostüme erweiterte Version des ersten Teils im Gepäck, die technisch beinahe an die exzellente 360-Version herankommt. Für Nintendo-Fans, die noch nicht das Vergnügen hatten, mit der Hexe durch die Abschnitte zu tanzen, pardon: stylisch-elegant zu kämpfen, die überbordende Fantasie des Artdesign zu genießen und die lasziven Andeutungen Bayonettas auf sich wirken zu lassen, ist dies ein fantastischer Bonus. Und für alle anderen ein Affront: Nicht nur, dass  das neue Abenteuer nicht auf ihrem Lieblingssystem erscheint. Die „Neulinge“ dürfen sogar den ersten Teil nochmals erleben. Und was für eine Wertung würde die Wii-U-Version von Bayonetta in einem Test bekommen? Platin – ganz klar. Da die Unterschiede größtenteils inhaltlicher Natur sind (es gibt ein paar Kostüme im Nintendo-Design, die allerdings auch das Artdesign der Abschnitte leicht verändern), die Mechanik sauber an das Wii-U-Gamepad bzw. den ProController angepasst wurde und der Rest einfach nur zeitlos gut ist, empfehle ich für weitergehende Lektüre den Test von damals. Oder aber, dass man die nicht mit sexuellen Reizen geizende Hexe einfach so auf sich wirken und sich von ihr in eine fantastische Zwischenwelt entführen lässt. Eine Welt, die mit religiösen Themen ebenso niveauvoll spielt wie Bayonetta mit ihrer Figur, bevor sie ihre himmlischen Engels-Feinde mit Knarren, Händen, Füßen und allerlei Klingenwaffen zu Kleinholz verarbeitet.

Abgefahren und sexy wie immer

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Ob auf den Flügeln eines Kampfjets, unter Wasser oder in der Hölle: Bayonetta zeigt sich immer von ihrer schönsten Seite. © 4P/Screenshot

Ebenfalls Grund zur Freude und Anlass zum Feiern ist die konsequente Fortführung all dessen, was Bayonetta als Figur sowie als Spiel ausmacht. Gerade war sie noch mit ihrer Hexenschwester Jeanne auf einem grandiosen Shopping-Ausflug. Im nächsten Moment steht sie auf den Flügeln eines Kampfjets, der durch die Häuserschluchten jagt und kämpft (wieder) gegen himmlische Heerscharen, die ihr und Jeanne nach dem Leben trachten. Weit über den Straßen kommt es zum Showdown, bei dem sie sogar eine ihrer eigenen „Finisher-Kreationen“, die abtrünnig geworden ist, in einem Nerven aufreibenden und vor Effekten strotzenden Kampf besiegen muss. Was Bayonetta 2 bis hierhin an Action abfeuert, reicht bei anderen Titeln mitunter für die gesamte Spielzeit – hier ist es nur der Prolog! Selbstverständlich wird sie dabei von der Kamera vor allem in den rasant geschnittenen Zwischensequenzen stets ins rechte Licht gerückt.

Ihre nicht unerheblichen Rundungen füllen den Bildschirm, das Objektiv fährt an ihren Beinen oder Armen entlang, nur um kurz darauf an Stellen zu landen, die unbekleidet vermutlich für Schamesröte bei den Spielern und schwarze Balken auf den Screenshots sorgen würden. Sehr bemerkenswert dabei: Sie ist lasziv, ohne sich lächerlich zu machen. Sie kokettiert nach wie vor mit ihrer Sexualität und liefert auch verbal die eine oder andere Doppeldeutigkeit. Auch ohne Hideki Kamiya als Regisseur, der hier nur noch eine beratende Rolle eingenommen hat, bleibt Platinum Games dem Bild treu, das Bayonetta im ersten Teil verkörperte. Allerdings bringt man sie als Figur auch nicht weiter – weder in der Anfangsphase noch über den Rest des Spiels, in dem sie versuchen muss, Jeanne aus der Hölle zu befreien. Ein Unterfangen, für das sie nur begrenzt Zeit hat, so dass das Babysitting für ihren immer wieder auftauchenden Begleiter, den geheimnisvollen jugendlichen Loki (keine Ähnlichkeit zum nordischen Gott) zu einem lästigen Übel wird.

  1. Das_lachende_Auge hat geschrieben:Krass hier gab es 10 Seiten Kommentare und keiner hat sich über seine Spielerfahrung ausgelassen.
    Kannst in das Wii U Unterforum ommen, der Thread hat reichlich kommentare wie gut/schlecht das Spiel geworden ist.
    87 Seiten hat der thread und ich kann hier das selbe posten wie ich im Bayonetta 2 Thread gepostet habe:
    Der zweite Teil ist in jederlei Hinsicht für mich besser als der Erste.
    nachdem ich das Sequel gespielt und 2 mal komplettiert habe ( Auf Mittel und Schwer , beide male min. Platin in jedem Level ) habe ich den ersten Teil wieder angefangen ( hatte ihn schon auf der 360 gepielt) und mir ist dann erst aufgefallen, wie poliert Bayonettas zweites Abenteuer ist.
    Keine nervigen QTE , die falls man fehlsclägt zum sofortigen Tod führen.
    Deutlich größere Waffenauswahl.
    Abwechslunsgreichere Level, Gegner, Waffen, Musik einfach alles wurde verbessert.
    Ich würde jedem, der eine Wii U beseitzt oder eine kaufen will, dieses Spiel empfehlen.
    Und wenn man Bayonetta 1 noch nich gespielt hat , kann man sich für 50 Euro die Doppeledition kaufen und bekommt 2 großartige Spiele geliefert die einen 50+ unterhalten werden.

  2. ToterDodo hat geschrieben:Sega hatte den 2. Teil ja damals gecancelt, weil sich Bayonetta 1 auf PS360 zu schlecht verkaufte.
    Ist halt blöd, wenn man zu hohe Erwartungen steckt, gerade bei solch einem Over the top Titel. So gab sich z.B. Capcom mit den Verkaufszahlen von DMC zufrieden, obwohl es sich schlechter verkauft hat als das erste Bayonetta.

  3. Staatsminister hat geschrieben:Wär cool wenn das Spiel noch für die XBOXone kommt. :Vaterschlumpf:
    Kann und wird nicht passieren, da Bayonetta 2 komplett von Nintendo produziert wurde. Wie Platinum Games selber sagte, ist Bayonetta 2 genauso ein Nintendo-Spiel wie Zelda oder Mario Kart 8. Man kann zudem davon ausgehen das auch die Rechte für einen dritten Teil bei Nintendo liegen.
    Sega hatte den 2. Teil ja damals gecancelt, weil sich Bayonetta 1 auf PS360 zu schlecht verkaufte.

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