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Battlefield 1 (Shooter) – Action im Ersten Weltkrieg

EA und DICE reisen mit Battlefield 1 etwas weiter zurück in die Vergangenheit als üblich: Erstmals thematisiert ein Spiel aus der Reihe den Ersten Weltkrieg mit seinen frühen Panzern, Jagdflugzeugen und erbarmungslosen Grabenkämpfen. Funktioniert das ungewöhnliche Szenario in den Mehrspieler-Gefechten und der episodisch konzipierten Kampagne? Bevor wir uns in dem Shooter auf die Online-Schlachtfelder stürzen, wollen wir uns im ersten Teil des Tests zunächst den Kriegsgeschichten für Solisten widmen…

© DICE / Electronic Arts

Martialisches Arsenal

 

Die Waffenauswahl fällt nicht übermäßig vielfältig aus und bietet lange nicht so viele Konfigurationsmöglichkeiten wie in einem Call of Duty. Trotzdem ist es eine ganze Weile lang ziemlich motivierend, mit neuen Errungenschaften zu experimentieren, sie mit verschiedenen alten Visieren oder Vergrößerungsstufen auszustatten. Für zusätzlichen Ansporn sorgen Shooter-typische Neben-Herausforderungen, die Erfahrungspunkte einbringen und hier „Medaillen“ heißen: Erledige x Gegner mit dem leichten Maschinengewehr, versorge y Squad-Mitglieder mit Munition usw. Unter den zeitlich wechselnden Medaillen finden sich sowohl komplexere Exemplare für Profis als auch schlichtere für Einsteiger. Das interessanteste am Arsenal ist nicht die Anzahl, sondern eher der Abwechslungsreichtum: Hartnäckig verschanzte Gegnergrüppchen z.B. lassen sich effektiv mit Gasgranaten aus dem Konzept bringen. Wer nicht schnell genug die Maske überstreift, ist beim folgenden Überfall schon geschwächt und kann nicht mehr anlegen, sondern nur noch aus der Hüfte schießen. Auch die kontrovers diskutierten Eliteklassen gefallen mir bislang gut. Wer einmal im dichten Wald der Argonnen im Bunker gehockt hat, weiß, wie hartnäckig der Benzinstrahl des Flammschützen sein kann: Selbst wer mit den Reflexen einer Katze zurückweicht, kann noch von einem brennenden Kameraden ins Verderben gerissen werden oder wird zumindest soweit geschwächt, dass man beim folgenden Überfall den Kürzeren zieht. An das Kit der gepanzerten Supersoldaten kommt man mitten im Match: Ähnlich wie in Star Wars Battlefront erscheint die jeweilige Ausrüstung in gekennzeichneten Waffenkisten. Der stark gepanzerte „Wachsoldat“ etwa trägt ein wassergekühltes automatisches MG an der Hüfte. Übertrieben stark sind die Elitesoldaten aber nicht: Der Wachsoldat z.B. ist relativ langsam und mangels Gasmaske anfällig gegen Gas, so dass er sich mit einem konzentrierten Squad-Überfall problemlos ausschalten lässt.

 

Kurzweilige Abwechslung

 

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Cheese! © 4P/Screenshot

Wer ohnehin lieber in kleinen Infanteriemodi unterwegs ist, kann sich ins klassischere Team-Deathmatch stürzen oder in Domination auf wenige Stützpunkte stürzen. Ebenfalls schnell geht es im neuen Modus „Kriegstauben“ zu, das an Flaggeneroberungen oder Halos Oddball erinnert. Ein Spieler schnappt sich die Brieftaube und muss so lange still stehen und beschützt werden, bis der Brief zu Ende gekritzelt wurde. Flattert der Vogel los, kann er noch im letzten Moment vom Gegner mit Projektilen aus der Luft gepflückt werden. Auf Dauer etwas hektisch, aber eine angenehme Abwechslung von den großen Schlachten.

 

 

Für alte Hasen stehen natürlich auch die zwei bislang wichtigsten Modi zur Verfügung: Bei Rush konzentriert sich die Action auf das Sprengen nah aneinander liegender Ziele, deren Sprengsätze auch entschärft werden können. So lange die Telegrafenmasten noch nicht in die Luft gejagt wurden, lässt sich damit übrigens Artillerieunterstützung anfordern. Bei der Eroberung werden ganz nach Vorliebe des Spielers diverse Punkte auf der großen Karte erobert – eine Spielart, die noch besser zum Design der abwechslungsreichen Karten passt als in den eher auf Rush zugeschnittenen Vorgängern. Wer in anderen Spielen die Nase voll vom blitzschnellen Krieg der Zukunft mit all seinen Wallruns und Drohnen hat oder es allgemein lieber etwas gemütlicher angeht, kommt hier auf seine Kosten.

  1. Die Kampagne besteht aus unzusammenhängenden (eher auffällig kurzen) Abschnitten. Ich würde den Solo-Teil auch nicht als "Kampagne" bezeichnen, sondern eher als Tutorial, das wie ein Antikriegsfilm in kurzen Episoden inszeniert ist. Als Vorbereitung für den Multiplayer sehr brauchbar, zum Schauen auf Twitch etc. bestimmt auch unterhaltsam, aber als Kaufgrund für BF1? Nimmer. Wenn Du wirklich nicht MP spielen willst, würde ich es später für 15-20€ kaufen oder am besten von einem Freund ausleihen, denn sehr lang wirst Du Solo nicht daran spielen.

  2. Klingt aber nachvollziehbar. Könnte mich tatsächlich stören bzw. mir zu wenig sein.
    Noch habe ich es nicht gekauft, vielleicht sollte ich warten, bis es wirklich nur noch 20€ kostet...

  3. Ich finde die Kampagne zu zusammenhanglos.
    Es sind nur Kurzgeschichten die natürlich für die Action etwas übertrieben erzählt werden.
    Nach dem guten Start ist es einfach aufgeteilt in paar Missionen die einen Tutorialcharakter haben. Lern Panzer zu fahren, lern Flugzeug zu fliegen, lern auf Pferd zu reiten, lern eine Kanone zu bedienen....
    Ich würde da nicht zu viel erwarten. BF sollte man wirklich dann rein für den MP kaufen und den SP als nette Dreingabe sehen.
    Denke Titanfall 2 könnte dir als zusammenhängende Geschichte mehr gefallen. Aber ist halt Geschmacksache.
    Wirst ja dann sehen.

  4. Darf gerne etwas unrealistisch sein, wenn es der Action zugute kommt. :)
    Der Casual-Gamer hat gesprochen. 8)
    Naja, was kann schon schief gehen. Notfalls verkaufe ich es wieder, die Nachfrage ist sicher weiterhin hoch.

  5. hydro-skunk_420 hat geschrieben:Hab mir hier nichts mehr weiter durchgelesen... ist die Kampagne denn jetzt empfehlenswert oder nicht? :Hüpf:
    Gibt da gerade 'n gutes Gebrauchtangebot...
    Soll, soweit ich es gelesen hab, ansprechend gut sein, aber auch ihre unrealistischen Over-the-top-Momente haben. Dennoch eine, für Battlefield-Verhältnisse, gute Kampagne bieten.

    *jegliche Angabe ohne Gewehr. Abgesehen vom Gewehr. Das ist ein Gewehr.

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