Veröffentlicht inTests

Autobahn Raser – Das Spiel zum Film (Rennspiel) – Autobahn Raser – Das Spiel zum Film

Die Wege der Softwareentwickler sind unergründlich: Die Autobahn Raser-Serie hat unter PC-Spielern schon seit Jahren einen gewissen trashigen Ruf, belehrte alle Zweifler jedoch dank kommerziellen Erfolgs eines Besseren. Was erfolgreich ist, wird getreu dem Synergie-Effekt möglichst weit gestreut, damit die Kasse noch lauter klingelt – in diesem Fall rasen deutsche Jungschauspieler gerade unter der bekannten Fahne durch die Kinos. Und nun der Knüller: Es folgt das Spiel zum Film zum Spiel. Zuviel des Guten?

© Davilex / Koch Media

Ich geb’ Gas..

Im Tiefflug über den Marienplatz: Die Touristenattraktionen wurden wahllos herausgepickt und im Level verteilt.

Wer den Kinofilm noch nicht gesehen hat, bekommt einen gut fünf Minuten langen und durchaus witzigen Trailer desselben als Intro serviert. Die große Ernüchterung wartet daraufhin im trostlosen Hauptmenü, in dem ihr eure Raser-Kenntnisse in verschiedenen Spielmodi auf die Probe stellen könnt: Schneller Spurt im »Kurzrennen«, Hektik im «Rennen auf Zeit«, Auspuffzeigen in der »Verfolgungsjagd«. Der Mehrspielermodus für lediglich zwei Flitzer am horizontal geteilten Splitscreen sollte besser schnell unter dem Mantel des Vergessens verschwinden, bleibt also noch der »Missionsmodus«. In dem müsst ihr pro Stadt mehrere Levels bewältigen, und euch so Stück für Stück auf der Raser-Leiter nach oben drängeln.

Wie in der Serie üblich, flitzt ihr durch allerlei deutsche Großstädte: München, Berlin, Hamburg und Köln werden unsicher gemacht. Anfangs gibt es eine Kennenlern-Runde, danach dreht ihr eure Kreise gegen drei Kontrahenten, und seht zu, dass ihr möglichst ganz oben auf dem Treppchen landet. Gelegentlich springt ihr auch in das grün-weiße Blech der Polizei, und müsst böse Autoschieber-Banden stoppen, in dem ihr den Wagen kaputtrammt. Alle paar Level bekommt ihr zur Belohnung einen neuen Wagen, mit dem ihr weiteres Unheil stiften könnt.

Umgedrehter Spieß: Als Polizist rammt ihr euren Widersacher so lange, bis er aufgibt – oder lasst euch von ihm huckepack mitnehmen..

..ich will Aspirin

Man erwartet von Davilex kein neues Need for Speed. Man erwartet allerdings auch nicht auf den grafischen Stand von vor fünf Jahren zurückgeworfen zu werden: Sämtliche Fahrzeuge bestehen scheinbar nur aus ein paar Dutzend Polygonen ohne jegliche Details, die Umgebungen bieten nichts, aber auch gar nichts Aufregendes, und das Wort »Effekte« existiert einfach nicht. Dass man durch bekannte Städte fährt, merkt man nur an den integrierten Touristenattraktionen wie dem Münchner Olympiastadion oder dem Brandenburger Tor in Berlin, das war’s allerdings auch schon mit der Realitätsnähe.