Dafür sind die Flüge sehr gut geeignet, um die stimmungsvolle Kulisse zu demonstrieren, die u.a. mit fantastischer Wasserdarstellung, abwechslungsreichen Umgebungen oder eindrucksvoller Sichtweite punktet, sich andererseits aber bei den Animationen, der Kollisionsfrage sowie Texturdetails uneinheitlich zeigt. Je nach System kann es zudem größere Unterschiede bei Bildrate, Zeichendistanz und Entfernung von aufploppenden Detailtexturen geben, die allerdings unter dem Strich keine Wirkung auf die Wertung haben. Von dem letzten Patch (1.03) hat visuell vor allem die One bzw. die One X profitiert, die mit 4K-Unterstützung und HDR einen knackscharfen Eindruck hinterlässt, der der PC-Version nur wenig nachsteht. Doch auch schon vorher konnte die Welt mit ihrem Variantenreichtum und den vielen kleinen Details überzeugen. Geht man durch ein Blumenfeld, biegen sich nicht nur die Halme mit der Bewegung, sondern hinterlässt man auch eine Spur an Blütenblättern, die vom Wind weggetragen werden – schön. Wetter- und Tag-/Nachtwechsel wurden ebenfalls eindrucksvoll inszeniert, wobei Ersteres beim PC deutliche Performance-Einbußen zeigen kann, allerdings nicht immer.
Von grandios bis okay
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Ähnlich wie Mittelerde: Schatten des Krieges ist Assassin’s Creed Origins im Detail nicht so filigran ausgearbeitet wie Witcher 3 oder Horizon – vor allem wenn es um die Figuren geht, die aber sowohl in Englisch als auch in Deutsch klasse vertont sind. Während Architektur und Umgebungen teils fantastisch, aber zumindest jederzeit stimmungsvoll aussehen, was ebenfalls in der Serientradition steht, zeigen die Charaktere viel Licht und Schatten. Das Spektrum reicht bei den Hauptfiguren von gut bis sehr gut und bei den wichtigen Nebencharakterenvon okay bis gut. Die meisten NPCs hingegen bleiben im biederen Durchschnitt hängen und scheinen sich seit dem Umstieg auf die aktuelle Konsolengeneration nur unwesentlich weiter entwickelt zu haben.
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Auch einige Animationen wie z.B. beim allgegenwärtigen Reiten (hier vor allem auf Kamelen) sind nicht zeitgemäß. Und so sehr es die Engine schafft, die immense Größe der lebendigen Spielwelt mit vielen Details abzubilden, ist man nicht vor visuellen Bugs gefeit. Spinnen oder Ratten, die ohne Bezug im wahrsten Sinne des Wortes in der Gegend herumhängen, sind ebenso zu beobachten, wie Figuren, die im alten Ägypten offensichtlich das Geheimnis der Levitation entdeckt haben und fünf bis zehn Zentimeter über dem Boden schweben, während sie gehen. Dazu gesellen sich Probleme mit der Kollisionsabfrage, die sich in selten Fällen sogar bis in die Kämpfe ausdehnen, visuelle Unstimmigkeiten beim Treppensteigen und einige Kleinigkeiten mehr. Die machen Origins zwar nicht zu einem schlechteren Spiel, reißen einen aber immer wieder kurzzeitig aus der Spielwelt.