Das Bug-verseuchte Tschernarussland aus ArmA II liegt hinter uns! Doch im fiktiven Takistan, dessen Geographie mit kargen Landschaften sowie unwegsamen Gebirgszügen an Afghanistan und Pakistan angelehnt ist, wartet schon der nächste Konflikt: Colonel Aziz ist dabei quasi das fiktive Gegenstück zu Saddam Hussein, denn das rohstoffreiche Land bedroht mit seinem gewaltigen Arsenal die Nachbarn und steht dabei im Verdacht, auch chemische Waffen zu entwickeln. Klar, dass die Vereinigten Staaten sich gedrängt fühlen, hier einzugreifen, doch auch UN-Truppen aus der Tschechischen Republik sowie die Bundeswehr treiben sich mit Sondereinsatzkräften in Takistan herum, um die USA auf ihrem Feldzug zu unterstützen. Ihnen gegenüber stehen die Männer der takistanischen Armee sowie die republikanische Miliz. Nicht zu vergessen das Volk, unter dem sich auch Guerilla-Kämpfer befinden, obwohl viele Bewohner den Alliierten freundlich gegenübertreten. Lange wird der
Militäreinsatz allerdings nicht dauern: Gerade mal sechs Missionen umfasst die Kampagne rund um die Task Force Knight mit ihren vier „Hauptdarstellern“, die jegliches Profil und Persönlichkeit vermissen lassen. Gerade für ArmA-Veteranen wird hier zu wenig geboten, zumal einige Aufträge bereits nach kurzer Zeit erledigt werden können.
Hohe Komplexität
Auf der anderen Seite knabbert man teilweise auch über eine Stunde am Missionsziel, was zum einen am realistischen und damit langsamen Spieltempo, andererseits am extrem hohen Schwierigkeitsgrad liegt, der Militär-Fans entzücken, aber den Normal-Spieler trotz der Wahl zwischen vier Stufen und freier Speichermöglichkeit oft zu Frustanfällen treiben wird. Überhaupt ist die Lernkurve für Neulinge trotz des umfangreichen Trainingslagers mit seinen 15 Lektionen enorm steil – alleine die komplexe Steuerung mit ihren vielfältigen Optionen benötigt eine lange Einarbeitung: Es dauert einfach, bis man seine Fußtruppen, die zahlreichen Vehikel vom Jeep über Panzer bis hin zu Hubschraubern sowie die taktischen Möglichkeiten im Griff hat und das volle Potenzial der US Army ausschöpfen kann. Die Erweiterung bietet eine Vielzahl an neuen Einheiten und Waffen – allen voran die coolen Flug-Drohnen, die man aus sicherer Entfernung steuern kann, um mit ihrer Hilfe Ziele mit dem Laser zu markieren. In der Luft ist man außerdem nicht mehr so verwundbar wie früher, da man hier mit Düppel- bzw. Leuchtgeschossen Gegenmaßnahmen zu Raketenangriffen einleiten kann. Einen deutlich besseren Eindruck macht außerdem die Positionsangabe der Gegner: Auch wenn die englische Sprachausgabe überwiegend furchtbar klingt und teilweise sogar an eine automatische Bandansage erinnert, findet man die Feinde dank der Uhr sowie einem Radar im HUD im Zusammenhang mit den Funksprüchen deutlich einfacher als noch bei ArmA II. Schön: Will man die Kampagne nicht alleine bestreiten, darf man Takistan auch kooperativ via LAN oder online mit bis zu drei weiteren Mitstreitern befreien.
Performance-Probleme
Machten im Hauptspiel noch fiese Bugs in Skripten das Abschließen mancher Missionen unmöglich, hinterlässt die Erweiterung zumindest in diesem Bereich einen deutlich besseren Eindruck: Ein Skriptfehler ist während
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Mit Abstürzen muss man auch hier leben. |
des Tests kein einziges Mal aufgetreten. Trotzdem ist man auch mit der Operation Arrowhead noch weit davon entfernt, einige altbekannte Probleme der Vorgänger zu beheben: Die Performance schwankt selbst auf leistungsfähigen Systemen stark und das Geschehen verkommt selbst bei niedrigeren Detaileinstellungen zu einer nahezu unspielbaren Ruckelorgie. Hat man das Glück eines potenten PCs, bekommt man jedoch eine offene Spielwelt mit hervorragend modellierten Einheiten, tollen Lichteffekten sowie einem dynamischen Wettersystem zu sehen, die in der oberen Liga mitspielt. Allerdings kam es im Testbetrieb immer wieder zu Grafikfehlern: Gerade beim Einsatz der Beobachtungs-Drone verschwinden beim Zoom immer wieder komplette Gebäude und Dörfer. Auch wurde ich Zeuge von Mobiliar, das über den Häusern in der Luft schwebte. Die vielen Pop-ups trüben ebenfalls die vielen positiven Ansätze und Eindrücke der gewaltigen Sandkasten-Spielwelt. Ärgerlich sind zudem die vielen Abstürze, mit denen ich vor allem in der Anfangsphase des Tests zu kämpfen hatte und die auffällig oft mit nicht nachvollziehbaren Speicherproblemen („Out of memory“) begründet werden. Erst als ich die Grafikdetails deutlich reduziert hatte, ging es meist ohne Abstürze weiter.