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ANNO 2070 – Die Tiefsee (Taktik & Strategie) – ANNO 2070 – Die Tiefsee

Das Wagnis „Zukunft“ hat sich ausgezahlt! Der Sprung ins Jahr 2070 hat der ANNO-Reihe gut getan, wurde aber durch einige Kinderkrankheiten und unnötige Designschnitzer gestört. Seither ist fast ein Jahr vergangen und nun lassen Related Designs, Blue Byte und Ubisoft die Erweiterung ANNO 2070 – Die Tiefsee vom Stapel laufen. Ob sich der Abstecher in die Unterwasserwelt lohnt, klärt der Test.

© Related Designs / Blue Byte / Ubisoft

Inseln friedlich kaufen!

[GUI_PLAYER(ID=98282,width=475,text=Der Vorherrschaftsmodus wird vorgestellt. Auch für ANNO 2070 ist dieser Mehrspieler-Modus via Patch verfügbar.,align=left)]
Sehr lobenswert ist, dass Inseln friedlich übernommen werden können – wie schon bei ANNO 1404: Venedig. Hierzu muss man die Aktienmehrheit an der gewünschten Insel erwerben. Jedes Eiland hat fünf Aktienpakete und diese können schrittweise gekauft werden (Abklingzeit von 10 Minuten). Habt ihr die Mehrheit erworben, könnt ihr die ganze Insel kaufen. Haltet ihr nur einen Teil, dürft ihr euch zumindest über eine Dividende freuen. In einer Partie habe ich beispielsweise drei Anteile an einer lukrativen Kaffee-Produktionsinsel für 18.000 bis 26.000 Credits erworben. Nach einem bissigen Kommentar der Besitzerin, konnte ich für weitere 60.000 Credits die ganze Insel kaufen – natürlich ohne Gebäude. Und dank der Abklingzeit bleibt Zeit zu reagieren, wenn ihr „Opfer“ solch einer Investition wurdet. Die Computerintelligenz kauft – je nach Charakter und Schwierigkeit – ebenfalls fleißig Anteile. Aber wie schon bei anderen Dingen scheinen die computergesteuerten Gegner nicht unbedingt „zu Ende zu denken“. So wurde z.B. eine Insel gekauft, blieb dann aber ungenutzt.

Die nächste „freundliche“ Übernahme wird vorbereitet. © 4P/Screenshot

Neue Missionen

Zusätzlich zu den Verbesserungen und Ergänzungen gibt es neue Missionen. In drei Solo-Einsätzen dürft ihr die Ökobilanz in einem ziemlich rauen Sektor verbessern, müsst eine mächtige Forschersiedlung mit über 2.500 Genies aus dem Boden stampfen oder sollt gar drei Monumente errichten – mit über 12.500 Einwohnern. Kooperativ spielbar sind diese Aufträge übrigens nicht – schade!

Fünf weitere Missionen gibt es bei der Einsatzsammlung „Wunder in Gefahr“, die sich prinzipiell wie eine kleine Kampagne rund um die wichtigsten Features des Add-ons entpuppt. Dabei müssen jeweils die erste und die letzte Mission gespielt werden. 

Das neue Tech-Monument ersetzt alle Marktplätze auf der Insel.
Das neue Tech-Monument ersetzt alle Marktplätze auf der Insel. © 4P/Screenshot

Zwischen den anderen drei Einsätzen kann ausgewählt werden. Alles fängt damit an, dass ihr euch um ein Gezeitenkraftwerk kümmern sollt, das einen Tsunami ausgelöst hat. So müssen Menschen umgesiedelt, eine Ölpest bekämpft und Ressourcen zum Wiederaufbau angehäuft werden. Dann darf gewählt werden: Entweder könnt ihr mit Hilfe der Aktienmehrheit die Insel eines Kontrahenten kaufen, ein Netzwerk aus Energie-Transmittern hochziehen oder 1.000 Genies ansiedeln. Soweit so gut, doch die Endmission ist ziemlich haarig, weil mit zu vielen und teils ziemlich eng gesetzten Zeitlimits gearbeitet wird. Ist man nicht schnell genug, werden Tsunamis ausgelöst – etwas weniger Druck bzw. Hektik wäre wünschenswert gewesen. Bis auf den letzten Einsatz sind die neuen Missionen gut gelungen, auch wenn die Inszenierung wieder mit holprigen Kameraflügen daherkommt – wie schon im Hauptprogramm.

Kleinigkeiten

Die zahlreichen Forschungsprojekte wurden übersichtlich in mehrere Kategorien verpackt.
Die zahlreichen Forschungsprojekte wurden übersichtlich in mehrere Kategorien gepackt. © 4P/Screenshot

Ansonsten gibt es noch allerlei Kleinigkeiten, wie z.B. 150 neue Quests, zusätzliche Technologien, diverse Abwehranlagen, ein Raketenschild und ein neues (kleines) Versorgungsschiff für die kerosinschluckenden Chopper. Dank der Genies können zudem sechs Items auf einer Insel verwendet werden und die Karriereleiter bei den Fraktionen ist mit neuem Kram zum Freischalten erweitert worden – z.B. Expressbestellung von Beton.

Last but not least hat die Benutzeroberfläche leichte Verbesserungen erhalten. So sind die zahlreichen Forschungsprojekte der Akademien in mehrere Kategorien unterteilt worden und das Baumenü der Genies hat übersichtliche Icons für die Rohstoffe spendiert bekommen. Leider kommt nur die Tech-Fraktion in den Genuss dieses Luxus. Die Menüs der bekannten Fraktionen und Bevölkerungsstufen hätte die neue Übersicht sicher gut getan.