Die KI agiert auf der Karte zunächst ordentlich und setzt mich in den ersten Runden massiv unter Druck. Gerade im Falle von Paris ist sie aber auch fürchterlich passiv – und zieht zum Teil überlegene Armeen von feindlichen Streitkräften weg, die im Anschluss gemütlich verbündetes Gebiet plündern können. Im späteren Spielverlauf fällt zudem auf, dass die Feinde zwar große Armeen aufbieten können, diese aber seltener mit wirklich schlagkräftigen Einheiten bestücken, sodass gut gerüstete Truppen auch mehrere dieser vollen Armeen besiegen können. Dennoch: Nach einem Großangriff von Sparta brauchte ich fast 20 Runden voller Niederlagen, um mein Gebiet zu stabilisieren und vereint zurückzuschlagen – das hat bisher nur Total War: Warhammer in ähnlicher Vehemenz geschafft.
Auf dem Schlachtfeld ist Total War: Troy allerdings noch geradliniger als Three Kingdoms. Es gibt am Mittelmeer in der Bronzezeit kaum Kavallerie, so dass die Armeen zu großen Teilen aus Infanterie bestehen – mit der Ausnahme von Streitwagen, die aber nur selten auftauchen. Die Fußtruppen mit Schwert, Axt, Keule oder Speer wurden bei Troy in drei Gewichtsklassen von leicht bis schwer aufgeteilt. Zudem gibt es Schleuderer, Bogenschützen und Plänkler – doch die Unterschiede zwischen den Einheitentypen sind deutlich geringer als in älteren Serienteilen. Sicher: Noch immer greift das bekannte Schere-Stein-Papier-Prinzip, doch schwere Speere schlagen auch leichte Schwerter, sodass sich auf dem Schlachtfeld vieles an Rüstung und Nahkampfstärke der Truppen orientiert.
Große Helden, alte Probleme
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Die Helden begegnen sich auch auf dem Schlachtfeld. Hier: Hektor gegen Achilles. Fehler im Bezug aufs Ausgangsmaterial: Der Archäer wird gegen den Sohn Priamos im direkten Duell immer den Kürzeren ziehen. © 4P/Screenshot
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Die Armeen sind groß, die Kulisse geht durchaus in Ordnung. Viel getan hat sich auf dem Schlachtfeld aber nicht. © 4P/Screenshot
Ach sorry, wollte das Thema nicht nochmal so weit aufmachen, dachte du wärst jemand anders
Naja, doppelt hält doppelt.
Dazu kommt das für ein Setting, Helden und Geschichten, zu denen ich überhaupt keinen Bezug habe...
Das stimmt halt auch nicht. Speziell 3K macht so vieles sehr anders, dass ich mir fast wünschte, dass Rome2 mehr wie 3K wäre. Würde zulange dauern das alles aus zuführen, aber der essentielle unterschied ist schon mal, dass man in Rome2 im Kern eine Nation spielt und dann die Map färben soll. Die Charaktere sind total beliebig und austauschbar während in 3K die Charaktere im Fokus stehen, weil man im Prinzip jeweils eine Dynastie spielt, denn die Nation ist ja China.
Da CA seit über 10 Jahren immer nur bessere Reskins von Rome 2 zum Vollpreis auf den Markt wirft, ohne grundsätzlich mal den vor sich hin rottenden Unterbau zu modernisieren, bin ich schon froh, dass es Magazine gibt, die das kritisch hinterfragen.