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A Golden Wake (Adventure) – Das etwas andere Miami

Vor der Weltwirtschaftskrise gegen Ende der Zwanziger Jahre erlebte das sonnige Miami einen beispiellosen Boom: Innerhalb nur weniger Jahre vervielfachte sich die Einwohnerzahl des kleinen Idylls. Auch den gescheiterten New Yorker Alfie Banks verschlägt es im Retro-Adventure A Golden Wake in die sonnige Goldgrube, deren Turbo-Wohlstand von Gier und Intrigen beherrscht wird.

© Grundislav Games / Wadjet Eye Games

Fazit

A Golden Wake beweist, wie erfrischend es sein kann, wenn ein Entwickler ins kalte Wasser springt und sich an ein unverbrauchtes Szenario wagt. Das Abenteuer des gescheiterten New Yorkers Alfie Banks in der Boom-Stadt Miami hat mich sofort neugierig auf der Hintergründe gemacht. Hier erlebt man den blitzschnellen Wandel des verschlafenen Küstennests in eine Großstadt am eigenen Leib, eingebettet in eine unterhaltsame Geschichte und interessanten Figuren. Highlights sind die in die Geschichte eingeflochtenen Dialogrätsel und unternehmerischen Winkelzüge. Davon abgesehen bieten die zu leichten Rätsel aber kaum eine Herausforderung. Auch manche Minispiele in dem realtiv kurzen Adventure sind zu simpel aufgebaut oder lassen sich nur fummelig bedienen. Trotzdem fand ich es schön, nach dem Trubel des Weihnachtsgeschäfts gemütlich in das erzählerisch starke Abenteuer abzutauchen.

Wertung

PC
PC

Faszinierender Einblick ins boomende Miami der Zwanziger Jahre – es mangelt allerdings an anspruchsvollen Rätseln.

  1. Ich finde es so unglaublich schade das außer Gemini Rue die anderen Wadjet Eye Spiele keine Deutsche Übersetzung erhalten.
    Gerade weil die Storys und Dialoge in ihren Spielen echt gut sein sollen.

  2. "Es würde deutlich mehr Spaß machen, die Anwesen besser sehen zu können, statt nur Schildchen zu generischen Pixelhäufchen mit Beschreibungstexten zu verschieben."
    Das hätte man mal bei Papers, Please kritisieren können. Anyway, Minimalismus schön und gut, dann aber auch nur für 3 € oder so. Für 15 € und kaum Spielzeit erwarte ich da eigentlich schon zu mindest eine halbwegs ansehnliche Comicgrafik.

  3. Ich habe keinerlei Probleme mit Spielen die mit der AGS-Enginge entwickelt wurden. Da gibt es sehr viele Perlen. Und dieser Entwickler hat bisher nur sehr gute Spiele abgeliefert. Ich habe das Spiel schon auf meiner GOG-wishlist.

  4. 75% hätte ich garnicht erwartet. Hmm, dann schaue ich es mir vielleicht doch mal an.

    ronny_83 hat geschrieben:Retro und alte Zeiten hin oder her. Aber wenn man eine Grafik mit Absicht so pixelig macht, darunter aber die Spielbarkeit leidet, dann hat man das Ziel verfehlt.
    Wie gut, dass die Spielbarkeit bei keinem der Wadjet-Eye-Spiele unter der Pixelgrafik gelitten hat, meinen Erfahrungen nach.

  5. KaioShinDE hat geschrieben:Läuft das immer noch auf der Engine die sie bei Gemini Rue verwendet hatten? Wenn ja dann ist es für mich leider ein no-go, unabhängig davon was das Spiel inhaltlich drauf hat. Das hat nix mit der Pixelgrafik zu tun, aber es gibt einfach grundlegende technische Funktionalität die ich von einem Spiel für das Geld verlangt wird 2014 erwarte, z.B. das man alt-tab nutzen kann ohne einen Desktop in 240 pixel auflösung vorzufinden, oder einen Mauszeiger der sauber funktioniert, oder oder oder. Nochmal, das hat nix mit der Grafik zu tun sondern einfach mit der Nutzung von APIs die nicht aus dem Jahr 1995 stammen und auf modernen Betriebssystemen eigentlich gar nicht mehr unterstützt werden.
    Keine Ahnung, ob das immer noch die gleiche Engine wie bei Gemini Rue ist, aber die hatte schon ein Tool zur Konfiguration. Damit ging sowohl windowed mode, als auch höhere Auflösungen über die Auswahl alternativer Filter. Bis 1280x800 war möglich und man behielt trotzdem den Retrocharme.
    Golden Wake werde ich im Auge behalten. Ich hatte eigentlich immer viel Spaß mit den Spielen von wadjet eye games.

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