Es ist das jähe Ende der Spekulationen: Mario Kart World macht Fan-Träume wahr oder lässt sie zerplatzen, je nachdem, mit welchen Erwartungen man auf den neuen Teil hingefiebert hat.
Satte elf Jahre ist es her, dass Mario Kart 8 sein Debüt auf der Wii U feierte und tatsächlich endet der Lebenszyklus der Nintendo Switch am 5. Juni, ohne einen eigenen Ableger der Racing-Reihe zu bekommen. Warum sich die lange Wartezeit tatsächlich gelohnt hat, konnten wir in Paris aus erster Hand erleben und waren begeistert – über eine Sache aber auch schockiert.
Mario Kart World: Hier darf wirklich jede*r ans Steuer
Klar, schon aus dem Trailer zu Mario Kart World geht hervor, dass Nintendo sich eine ganze Menge an Tricks hat einfallen lassen, um frischen Wind in den Fun-Racer zu bringen. Trotzdem sieht das Spiel natürlich in erster Linie nach Mario Kart aus und um einen wirklichen Eindruck von der Tragweite der Neuerungen zu bekommen, musste ich erst selbst Hand anlegen. Alleine oder zu zweit konnten wir an den zahlreichen Spielstationen in Paris Staub aufwirbeln, doch schon vor dem eigentlichen Start stand mir die Überraschung ins Gesicht geschrieben.
Die größte Auswahl an Fahrer*innen, die ein Mario Kart je zu bieten hatte und noch dazu teilweise wirklich abgedrehte Möglichkeiten, wer da aufs Kart oder Bike steigt. Natürlich die klassischen Mario-Charaktere wie der Klempner höchstpersönlich, sein Bruder in Grün, Prinzessin Peach oder Bowser, aber nicht nur in ihren klassischen Outfits, sondern auch in zahlreiche Kostüme gehüllt. Toad als Burger oder Luigi als Gondolieri sind da nur die Spitze des wirklich tiefgehenden Eisbergs.
Den gesamten Fahrer*innen-Wahnsinn gibt’s auch im Trailer:
Kennt ihr noch die Pinguine aus dem Sorbet-Land? Die könnt ihr in Mario Kart World nun als Fahrer wählen. Die Krabben vom Cheep Cheep-Strand? Ebenfalls. Auch der Krötsus, eine Mischung aus Frosch und wandelnder Geldbörse, ist eine der vielen Figuren, die zumindest in der Vollversion zur Auswahl stehen sollen, denn in der von mir gezockten Version waren die gerade genannten Charaktere leider noch den Bots vorbehalten. Wen ich allerdings selbst hinter das Lenkrad stopfen durfte: Die verdammte Kuh von der Kuhmuh-Weide. Kein Scherz.
Der Teufel steckt im Detail
Nachdem ich aus der bizarren Anzahl an Fahrer*innen eine*n ausgewählt habe, geht es an den rasenden Untersatz und tatsächlich hat Nintendo hier einen überraschenden Schritt gewagt, der Mario Kart World nochmal einsteigerfreundlicher macht: Es gibt keine einzelnen Fahrzeugteile mehr, sondern nur noch ganze Autos und Motorräder. Das dürfte das Tempo etwas anheben und dafür sorgen, dass neue Spieler*innen nicht ewig mit der Auswahl ihrer Fahrzeuge verbringen.
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Jetzt aber endlich ans Eingemachte: Der Action auf der Piste. Obwohl die Steuerung und das Spielprinzip natürlich gleich geblieben sind, ist das Fahrgefühl überraschend frisch. Die Karts kleben nicht mehr auf dem Asphalt, sondern hängen in Kurven oder nach einer Kollision auch mal mit zwei Reifen in der Luft, was das Ganze wesentlich dynamischer macht. Alles federt ein wenig mehr, trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass mir die Kontrolle aus den Händen gerissen wird.
Nunja, zumindest fast nie. Denn mit bis zu 24 gleichzeitigen Fahrer*innen auf der Strecke ist das Chaos natürlich vorprogrammiert. Die Straßen sind glücklicherweise ein wenig breiter, aber zumindest beim Start und an einigen Stellen kam es dann doch zur unterhaltsamen Karambolage. Apropos Strecken: Die sind natürlich völlig neu und fühlen sich nicht nur optisch, sondern auch spielerisch genauso an. Das liegt auch daran, dass man jetzt auf Brücken, Leitplanken und Drachenrücken für einen Speed-Boost grinden kann – Tony Hawk lässt grüßen.

Außerdem hat man das Rundensystem überholt (hehe), was natürlich für mehr Abwechslung sorgt. Erinnert ihr euch an die Etappen-Pisten aus Mario Kart 8 wie Big Blue, bei denen ihr zwar technisch gesehen drei Runden hattet, aber eine lange, durchgehende Strecke gefahren seid und deshalb keinen Abschnitt mehrfach gesehen habt? In Mario Kart World gilt dieses Prinzip für alle Strecken und das ist natürlich ziemlich cool, auch wenn die offene Welt dafür sorgt, dass Zwischenabschnitte auch mal nur aus einer langen Straße geradeaus bestehen, was etwas Leerlauf bedeuten könnte.
Infos zur Performance und eine starke Meinung zum Preis findet ihr auf der nächsten Seite.