Abwechslung durch Mech & Drache
Damit der Doom Slayer nicht nur auf dem Boden der Tatsachen stattfindet, lockert id Software die Story mit Vehikel-Passagen auf. Genauer gesagt geht es mal in einen mehrere Stockwerke hohen Atlan-Mech oder in die Luft mithilfe eines bewaffneten Drachen, dessen Flügel aus Lasern bestehen.
Klingt auf dem Papier beides ganz cool – spielt sich aber bislang eher durchwachsen. Die Mech-Mission umfasste einen Levelschlauch, in der ich gleich großen Dämonen eins auf die Fresse hauen, als wäre ich Mike Tyson höchstpersönlich – spielt sich am Ende sehr ähnlich zum Doom Slayer selbst, nur halt noch eine ganze Spur langsamer und behäbiger. Ein wirkliches Mech-Schlachten-Gefühl kommt hier bisher nicht auf.

Der Drache ist wiederum richtig flott unterwegs. Mit der brutalen Version von Spyro rase ich nur so durch die Level, erkunde mal kleinere wie größere Abschnitte und nehme es mit Geschütztürmen auf. Das heißt effektiv: Anvisieren, schießen und wie immer den grünen Angriffen ausweichen. Das gewinnt keinen Gameplay-Preis, aber id schafft es zumindest in dem von mir gespielten Segment mehr Abwechslung zu bieten.
Nachdem ich nämlich die Kanonen eines Feindschiffes zerstört habe, springe ich mit dem Slayer an Bord und muss zu Fuß eine Art Reaktor im Inneren vernichten – so wird der Drachenflug garantiert nicht eintönig, sondern erfüllt seinen spielerischen Zweck, ohne, dass dieses Element überstrapaziert wird.
Mehr Erkundung in Doom: The Dark Ages
In der vierten und finalen Mission der Preview durfte ich in eine weitere Neuerung von Doom: The Dark Ages ausprobieren: Die größeren Levelareale, in denen ich bestimmte Missionsobjekte in freier Reihenfolge erledigen darf. Dazwischen verstecken sich noch zahlreiche geheime Höhlen, mysteriöse Schätze und das eine oder andere Collectible.
Eines vorweg: Open World-Maße nehmen die Level garantiert nicht an. Trotzdem bietet das von mir gespielte Level jede Menge Möglichkeiten, sich auszutoben. Ich kann natürlich einfach nur die fünf Dämonentore schließen, aber dann würde ich Kisten voller Gold, Power-Ups wie zusätzliche Leben oder die aus den beiden Vorgängern bekannten Action-Figuren verpassen. Ersteres dient übrigens dazu, um an Schreinen Upgrades für meine Waffen zu kaufen.

Aus dem eingangs erwähnten Skull Crusher wird dann etwa eine Waffe, die einen viel größeren Radius mit Geschossen abdeckt. Ein anderes Kaliber sorgt dafür, dass meine Kugeln im Feind stecken bleiben und sobald ich mein Schild drauf werfe, sie explodieren und zusätzlich noch Umgebungsschaden verursachen. Auch meine Nahkampfoptionen lassen sich mithilfe von Gold verfeinern, wodurch ich das Schild beispielsweise weiter werfen kann oder ich mit dem Handschuh stärkere Kombo-Attacken auslöse.
Was ist denn jetzt mit der Story?
Ich hatte ja zu Beginn der Preview erwähnt, dass die Story in Doom: The Dark Ages eine der wichtigen Säulen sein soll. Gesehen habe ich davon noch… wenig. Zu wenig, um eine wirklich fundierte Einschätzung abgeben zu können, ob der Plan von Game Director Hugo Martin und id Software aufgeht.
Bekannt ist, dass dieses dritte moderne Doom ein Prequel ist, sprich: es geht viele Jahre in die Vergangenheit zurück. Genauer gesagt ins Mittelalter beziehungsweise dem Mittelalter, wie es in der Doom-Welt ausgesehen hat. Tempel, Burgen und Ruinen gibt es, aber sie sind bereits von Sci-Fi-Elementen überzogen. Da kommt es schon mal vor, dass Soldaten in schicker Ritter-Rüstung an einem vorbeilaufen, aber statt Schwert ein riesiges Sturmgewehr tragen oder in einen riesigen Panzer einsteigen.

Zu der Zeit von Doom: The Dark Ages entbrennt ein heftiger Krieg zwischen den Argenta und den Dämonen der Hölle. Letztere bekommen langsam die Überhand, weshalb die mächtigste Geheimwaffe entsendet wird: der Doom Slayer. Von da an beginnt die wundervolle „Zerschieß die Dämonen, sonst gibt’s Ärger“-Odyssee – wohin sie führt? Das bleibt abzuwarten.
Die Preview-Version konnte mir somit noch nicht die Antwort auf die vielleicht brennendste Frage beantworten: Ist Doom mit Story tatsächlich kompatibel? Spätestens am 15. Mai 2025, dem Releasetermin, wird sich auf dem PC, der PS5 und Xbox Series X|S dieses Thema klären. Schon jetzt aber fast sicher: Ein potenzieller Anwärter auf das Spiel des Jahres wird Doom: The Dark Ages auf jeden Fall – alles andere würde mich sehr überraschen.
Disclaimer: Die Reisekosten und Unterkunft für das Event übernahm Bethesda. Eine Einflussnahme auf die Berichterstattung gab es nicht. Die verwendeten Screenshots stammen vom Publisher. Einen Teil des Spiels durften wir vor Ort selbst mit Capture-Software aufnehmen.