Draußen glüht der Asphalt teilweise bei über 35 Grad und selbst in den eigenen vier Wänden staut sich die Wärme so sehr, dass im Zweifel die Nintendo Switch 2 oder PlayStation 5 abrauchen. Davon lassen wir uns aber trotzdem nicht aufhalten und greifen beherzt zu Controller oder Maus und Tastatur.

Schließlich wartet derzeit der eine oder andere Geheimtipp auf uns. Vielleicht ist es aber auch ein etwas in die Jahre gekommener Klassiker, der endlich mal nachgeholt werden muss. Oder irgendwas dazwischen? Hier sind auf jeden Fall die Spiele, die wir zuletzt mal mehr und mal weniger intensiv gezockt haben. Wie sieht es bei euch aus?

Sören – Lost in Random: The Eternal Die

Aktuell warte ich, wie vermutlich viele von euch, auf den finalen Release von Hades 2. Zwar kann ich das Roguelite schon seit längerer Zeit in der Early Access-Phase spielen, warte aber nun geduldig auf die Version 1.0, um endlich die komplette Geschichte von Melinoë zu erleben. Und in der Zwischenzeit? Habe ich per Zufall einen Titel entdeckt, der die Wartezeit bestens überbrückt.

Lost in Random: The Eternal Die – ein recht langer Titel für ein äußert knackiges und kurzweiliges Spielerlebnis. Den Vorgänger, der noch unter der Publisher-Hand von EA entstanden ist, habe ich nie gespielt. Ist aber zum Glück auch nicht notwendig, um in The Eternal Die sofort einsteigen zu können. Als Königin Aleksandra, die Herrscherin vom Königreich Zufall, werde ich in eine andere Dimension entführt und muss mich aus dieser rauskämpfen. So weit, so recht simpel.

Lesetipp: Im Early Access weiß Hades 2 übrigens auch schon zu überzeugen

Seine Faszination entfaltet das zweite Lost in Random durch die zackigen Gefechte, die spielerisch schon sehr an Hades erinnern. Ich betrete einen Raum, Gegner spawnen, es wird hin- und her gesprintet, leichte und schwere Schläge kombiniert und Fähigkeiten genutzt. Letztere sind entweder Magieangriffe, wie zum Beispiel ein Hammer, der als eine Art Bumerang fungiert, oder ich werfe meinen Würfelbegleiter, dessen Schaden abhängig davon ist, welche Zahl gewürfelt wurde. Dann gibt es noch Artefakte, die in einem separaten Menü möglichst schlau angeordnet werden müssen, um ihre vollständigen Kräfte zu entfalten.

Das alles jetzt komplett aufzudröseln, würde den Rahmen dieses Formats sprengen. Wichtig ist nur eines: Das macht echt Laune, weil die einzelnen Komponenten gut ineinander greifen. An die Genialität und das tolle Bossdesign eines Hades reicht Lost in Random: The Eternal Die zwar nicht heran, ist aber eine allemal würdige Alternative, die mich gewiss noch ein paar Stunden beschäftigen wird.

Patrick – Tomb Raider I-III Remastered

Ihr denkt jetzt bestimmt, ihr seht doppelt – und das stimmt in gewisser Weise auch. Während ich letzten Monat mit Tomb Raider I-III Remastered den Bären & Wölfen, dem T-Rex und überhaupt Ober-Bösewichtin Natla – Möchtegern-Herrscherin über Atlantis – Zähne gezogen und Flügel gestutzt habe, turne ich also im Folgemonat … ? Richtig, wieder durch Tomb Raider I-III Remastered, nur diesmal waren’s statt einem gleich zwei Tyrannosaurier und jede Menge gut parfümierte Mafiosi, die Frau Croft mit Automatikpistolen, Schrotflinten und sonstigem, ballistischem Kokolores zusetzen.

Also, ja, ich habe das erste Presse-3D-Würfel-durch-den-Raum-Spiel hinter mich gelassen, perfektioniere jetzt in Tomb Raider 2: Starring Lara Croft Rückwärtssalti. Immer wieder Rückwärtssalti. Bisher geisterten in meiner Denkmurmel bestenfalls nebulöse Erinnerung an Tomb Raider 2. Kein Wunder, ist diese erste Fortsetzung, der anschließend im Jahrestakt bis zu Tomb Raider: Chronicles drei weitere hinterherdackeln sollten, im vorsintflutlichen Jahre 1997 auf dem Heimcomputer aufgeschlagen – oder eher raufgehüpft?

Denn, ja, das war die Gloria- und Glanzzeit von Core Design, als der Neuheitswert eines jeden neuen Croft-Abenteuers aus ungekannten Bewegungsoptionen bestand. In Tomb Raider 2 war’s, ich erwähnte es, der Rückwärtssalto mitten in der Luft, in Tomb Raider 3 wird’s das Kriechen sein – und an Seilen entlang wird sich frühestens in The Last Revelation geschwungen. Ach so, … gefällt mir dieses allererste Tomb Raider-Sequel denn? Die Antwort soll als glockenklares, unmissverständliches, von Herzen kommendes „Ja!“ auf euren Trommelfellen vibrieren.

Hört sich überzogen an, ist aber so: Venedig, Bartolis Versteck, Das Opernhaus – also die ganzen Italien-Level sind in Speedboot-Fahrten gegossene Träumchen. Und das Wrack der Maria Doria zu erkunden ist? Genau, ein ineinander verzahnter Rätselspaß der Superlative. Kurzum: Wie Core Design damals in fünf Spielen dieses spezielle Sprung-und-Schieß-und-Suchspiel-Gameplay mitsamt Panzersteuerung perfektioniert hat, ist irgendwie genialisch – und im Jahre 2025 durch und durch veraltet. Aber ich lieb’s – und werde mich asap zum Infada-Stein hinüberakrobatisieren.

Arlene – Date Everything

Ganz oben auf meine Wunschliste stand Date Everything eigentlich nicht, aber neugierig war ich definitiv, nachdem ich von dem schrägen Konzept gehört hatte. Ein gewöhnliches Haus, ausgestattet mit standardmäßigen Möbeln und Alltagsgegenständen, das durch eine rosarote Brille zum Dating-Paradies wird? Ich musste einfach wissen, wie sich das spielt und mit welchen abgedrehten Ideen diese Prämisse ausgeschmückt wird.

Aber eigentlich waren da noch so viele andere Titel, die in meiner gedanklichen Warteliste früher dran gewesen wären. Nur plötzlich bin ich während einer meiner räudigen Scroll-Sessions am Handy immer wieder über Clips zu Date Everything gestolpert, bis ich richtig angefixt war, jetzt doch mal selbst reinzuschauen. Viel Zeit habe ich mit den romantisch interessierten Objekten noch nicht verbracht, ein Satz, den zu schreiben sich absolut komisch anfühlt. Trotzdem habe ich schon ein gutes Bild davon erhalten, wie das Dating hier abläuft.

Wie das aussieht, zeigt der Trailer:

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Ich liebe die kreativen Charaktermodelle, in die die eigentlichen Gegenstände detailliert mit eingearbeitet sind. Und auch die vollständige Synchronisation der Dialoge macht mich sehr glücklich, hilft immens dabei, die Figuren zum Leben zu erwecken. Ein wenig stört mich allerdings, dass kein offener Mund gezeigt wird, wenn mein Gegenüber redet, eine Kleinigkeit, aber irgendwie kann ich das schwer ignorieren.

So sehr ich auch die kleinen Geschichten, interessant gestalteten Interaktionen und die Vielzahl an potenziellen Liebschaften schätze, muss ich doch zugeben, dass meine Aufmerksamkeitsspanne mit der schieren Informationsflut durch Sprache und Text etwas überfordert ist. Spätestens nach der achten Sprechblase driften meine Gedanken ab. Daher wohl eher etwas, dass ich nur für eine kurze Spielesession anschmeißen kann.

In diesem Monat muss ich ein wenig schummeln und schreibe einfach, was ich letzten Monat gezockt hab, denn da hatte ich Urlaub und die Zeit genutzt, ein paar kleinere Spiele durchzunehmen. Da wäre unter anderem The Legend of Zelda: Link’s Awakening – natürlich das Switch-Remake. Der ursprüngliche Gameboy-Titel war einst eines der umfangreichsten Spiele für den Handheld, entsprechend überrascht war ich, wie klein es aus heutiger Sicht eigentlich ist.

Trailer zu Link’s Awakening Remake:

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Dennoch macht das vierte Abenteuer des grüngewandeten Helden noch immer Spaß und ist – dank der grafischen Frischzellenkur – gut gealtert. Die Dungeons vermitteln ein angenehmes Retro-Feeling und das veraltete Item-Management, bei dem – bedingt durch die überschaubare Tastenanzahl des Gameboys – nur zwei Gegenstände gleichzeitig ausgerüstet werden können, ist endlich passé.

Link ist nun also mit Schwert, Schild, Pegasus-Stiefeln, Greifenfeder und Bomben gleichzeitig unterwegs auf Cocolint. Ob Spaß bei der inselweiten Tauschquest, Gastauftritte anderer Nintendo-Charaktere wie Yoshi, Kirby, Peach, Wart oder Dr. Wright, frustiges Backtracking im Adlerturm mit seinen vermaledeiten vier Säulen – ich habe mich ein stückweit in die 90er zurückversetzt gefühlt, in denen ich Link’s Awakening erstmals gezockt hab. Ein guter Beleg, dass die Zelda-Spiele zeitlos sind.

Kämpfen, knobeln, Kaffee kochen

Außerdem habe ich mich an den mit etwa sechs Stunden Spielzeit ebenfalls recht kurzen, aber umso charmanteren Rätsel-Plattformer Planet of Lana gesetzt. Ein beschauliches Land und deren friedlebende Bewohner werden Opfer einer Invasion von außerirdischen Robotern. Auf der Suche nach ihrer entführten Schwester Elo muss Lana die Welt durchqueren und mithilfe des knuffigen Mui Rätsel lösen und vor allem an den wachsamen Scannern der Invasoren vorbeikommen.

Das Spiel hat einen ansprechenden, handgezeichneten Look und eine im Allgemeinen entspannte Atmosphäre. Die Puzzle-Passagen sind nicht gerade von höchster Schwierigkeit, allerdings muss man sich erst einmal mit dem Gegnerverhalten und Lanas Sprungkünsten auseinandersetzen. Mit Freuden habe ich verfolgt, wie auf dem letzten Summer Game Fest ein Nachfolger für das Spiel von Indie-Entwickler Wishfully aus Schweden angekündigt wurde. Planet of Lana ist ein unterhaltsamer Ausflug für Fans von Gris oder Limbo.

Für weitere kurzweilige Gaming-Freuden kann ich The Plucky Squire (a.k.a. Der Kühne Knappe) empfehlen, ein recht einfaches und familienfreundliches Action-Adventure, das jedoch voller kreativer Ideen, witzigen Anspielungen, einer bunten Optik und verblüffender Spielmechaniken sprüht. Ebenso lege ich allen die Visual Novel Coffee Talk ans Herz, die eine Geschichte in einer von Fantasy-Wesen bevölkerten Parallelgesellschaft mit ganz weltlichen Problemen und schick designten Charakteren im Retro-Pixellook genießen und dabei hin und wieder ein paar Kaffeespezialitäten brauen wollen.

Jonas – Metal Gear Solid

Nachdem ich jüngst über fast 50 Stunden durch Australien gewandert bin und Death Stranding 2 beendet habe, hänge ich noch immer ein wenig an den Lippen von Hideo Kojima. Zwar bin ich überhaupt erst durch den Vorgänger in Kontakt mit dem Spiele schaffenden Filmnerd gekommen, eine lange Geschichte verbindet uns also nicht und meine Einstellung zu ihm gleicht damit weder der gottgleichen Verehrung noch der prätentiösen Verachtung, mit der Kojima im Internet bisweilen diskutiert wird.

Trotzdem finde ich seine Werke faszinierend und begann Ende 2023 mit den ersten beiden Metal Gear-Spielen, in die Anfänge des einstigen Konami-Entwicklers zu tauchen. Eine längere Pause später habe ich mir nun vor Kurzem endlich das wohl bekannteste Werk seiner Karriere einverleibt: Metal Gear Solid. 1998 flimmerte dieser Tactical-Espionage-Thriller über die Fernseher von Spieler*innen auf der ganzen Welt und katapultierte Protagonist Solid Snake zu einer legendären Videospiel-Figur, die sogar in Super Smash Bros. um Ruhm und Ehre kämpft.

Hier der Trailer zu Master Collection:

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Mit 27 Jahren Abstand komme ich allerdings nicht umhin, das Ganze etwas nüchterner zu betrachten, denn einige Aspekte von Metal Gear Solid sind alles andere als gut gealtert. Die hakeligen Bosskämpfe beispielsweise, bei der die Steuerung mir mehr zu schaffen macht als Sniper Wolf oder Vulcan Raven es je könnten. Oder der offensichtliche Sexismus, wenn Snake Mei-Ling bereits nach wenigen Worten anbaggert oder Meryl auf ihr Hinterteil reduziert, an dem ich sie dann später auch noch unter einer Horde von Soldaten erkennen muss.

Aber auch ohne Metal Gear Solid damals erlebt zu haben, kann ich nachvollziehen, warum der Titel als bahnbrechend gilt. Kojimas Blick für cineastische und vor allem interessante Zwischensequenzen glänzte bereits vor fast 30 Jahren, die Truppe an Gegenspieler*innen ist unverwechselbar und sowohl Look als auch Soundtrack kann man sich heutzutage immer noch hervorragend geben. Daher bin ich vorsichtig gespannt auf den Nachfolger Guns of Liberty, bevor ich mich dann Snake Eater widme und meine Vorbereitung für das Metal Gear Solid 3-Remake erfolgreich abschließe.

Paul – World of Warcraft: Mists of Pandaria Classic

Okay, streng genommen erscheint World of Warcraft Classics nächstes Addon erst am 21. Juli, also in ein paar wenigen Tagen. Doch schon jetzt liegt ein Knistern in der Luft von Azeroth, die ihres Gleichen sucht – und auch mich wieder vollends gepackt hat. Dafür sorgt der jüngst erschienene Pre-Patch, der mit den zahllosen Verbesserungen an den Talentbäumen und Fähigkeiten, dem putzigen Pet Battle-System in feinster Pokémon-Manier und der –  für mich das wohl wichtigste frische Feature – Einführung der Mönch-Klasse eine ganze Wagenladung an Spielspaß bereithält.

Der Kataklysmus sorgte zuletzt für eine monatelange Dürreperiode, die nur noch vom ewig heißen und ausgedörrten Steinboden des Brachlands übertroffen werden konnte. Deathwing wurden zahllose Male die Flügel gestutzt, die Welt der Kriegskunst mal wieder vor ihrem Untergang bewahrt und auch abseits des Spiels gingen meine Gildenkollegen und ich lieber aufregenderen Aktivitäten an der frischen Luft nach – natürlich begünstigt von den fast schon tropischen Temperaturen, die uns der Sommer gleich in seinem ersten Monat beschert hat.

Einen Vorgeschmack liefert der Pre-Patch Trailer:

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Doch pünktlich zum Release des vorbereitenden Patches loggten sich meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter wieder in großer Schar ein und leveln seitdem taufrische Charaktere, jagen die niedlichen Begleittierchen und kitzeln das letzte Quäntchen Gear aus den Raids und Dungeons, um optimal in das Addon zu starten. Eben jenes stellte in meiner damaligen Zeit in der World of Warcraft einen kleinen Bruch dar, quittierte ich das heißgeliebte MMORPG größtenteils doch zu Gunsten meines echten Lebens für eine ganze Weile, sodass ich besonders gespannt auf den Relaunch einer der wohl beliebtesten Erweiterungen, die Blizzard je hervorgebracht hat, blicken darf.

Voll und ganz gingen die Nebel Pandarias natürlich damals dennoch nicht an mir vorbei und die Parts des Addons, die ich bereits kenne, steigern meine Lust auf die endgültige Veröffentlichung in wenigen Tagen nur umso mehr. Denn während für viele Spielerinnen und Spieler das asiatisch angehauchte Setting und die Einführung der putzigen Pandaren als spielbare Rasse der Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen brachte, kann ich voller Vorfreude sagen: Immer her damit, ist die von chinesischen Sagen und japanischen Mythen inspirierte, wunderschön anzusehende Spielwelt doch genau mein Ding.

Mit diesen Zeilen schließe ich dann an dieser Stelle auch schon wieder ab, denn mein Mönch wartet in geduldiger Zen-Pose nur so darauf, meinen Gegnern gebraute Köstlichkeiten nur so um die Ohren zu feuern. Was spielt ihr in diesem Monat? Und ist von unseren Empfehlungen vielleicht sogar etwas für euch dabei? Lasst es uns wie immer in den Kommentaren wissen!

Quelle: YouTube / Nintendo of America, Team17, PlayStation, World of Warcraft