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Echtzeit-Strategie: Fünf Empfehlungen von Jörg

Echtzeit-Strategie: Fünf Empfehlungen von Jörg von WarCraft bis Rise of Nations

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In den letzten Wochen haben wir euch öfter mal persönliche Empfehlungen zu speziellen Genres gegeben: Shoot’em Ups, Beat’em Ups, Partyspiele, Simulationen, JRPG, Brettspiele – da war vieles dabei. Heute geht es angesichts des Release von Command & Conquer: Remastered um Echtzeit-Strategie.

Das ist allerdings keine kuratierte Bestenliste, sondern es geht um persönliche Favoriten: Command & Conquer fehlt komplett, weil es mich – Kane möge mir im Tode verzeihen – nie so gepackt hat. Micha erläutert in seinem tollen historischen Special, warum die Reihe natürlich das Genre geprägt hat. In mir konnten eher andere Titel wie Total War den Feldherren wecken, das ich allerdings genauso für diese Liste ausklammere wie meine alte Liebe Homeworld, der ich in diesem Rückblick ausgiebig genug gehuldigt habe. Es gab jedenfalls eine Zeit, da habe ich am PC neben Rollenspielen nur dieses Genre gezockt. Hier meine fünf Empfehlungen in alphabetischer Reihenfolge:

Age of Empires 2: The Age of Kings (1999, PC)


Ganz weit oben thront mein König der Echtzeit-Strategie, den ich immer noch gerne spiele. Die Ensemble Studios trafen mit Age of Empires 2: The Age of Kings in mein historisches und spielerisches Herz – mit englischen Langbogen-Schützen für Terror sorgen, mit teutonischen Rittern panzerwalzend vorwärts, mit Wikingern an der Küste landen und brandschatzen! Dieser Klassiker überzeugte mit seiner edlen Präsentation und einer hervorragenden Balance aus Sammelei, Aufbau und Kampf, wobei auch die Defensive über Dorf, Mauern und Türme wunderbar implementiert war. Und natürlich machte es kooperativ sowie kompetitiv mit Freunden nochmal doppelt Laune, sich abzuwehren und zu überfallen! Auch wenn die Definitive Edition im Test einiges Potenzial liegen ließ, kann ich allen Feldherren diesen Klassiker wärmstens empfehlen. Ich trauere diesem Studio immer noch nach und würde mich sehr freuen, wenn Relic Entertainment in Age of Empires 4 an diese Faszination anknüpfen könnte.

Rise of Nations (2003, PC)


Big Huge Games landete tatsächlich mal einen Big Huge Hit, und zwar mit seinem ersten Spiel: Rise of Nations hat mich damals unheimlich begeistert, weil es mit den dynamischen Grenzen endlich mal etwas Neues probierte. Und as in einer Zeit, als das Genre mit Age of Mythology, Empire Earth & Co in seinen festen Systemen stagnierte. Hinzu kamen ja auch Kleinigkeiten wie die Generalsfähigkeiten, die Diplomatie sowie sinnvolle Automatismen, die für angenehme strategische Spieltiefe abseits der Schlacht sorgten. Wenn man es heute spielt, ist einiges an Faszination verflogen, weil man natürlich einen ganz anderen Kontext und Vergleiche hat, außerdem war es technisch nicht so ausgereift wie andere. Aber in meiner spielhistorischen Wertschätzung steht dieser Titel von Brian Reynolds immer noch ganz weit oben. Remaster? Gerne!

R.U.S.E. – Don’t believe what you see (2010, PC, PS3, 360)


Pokerstimmung am Tisch? Spekulieren und Bluffen statt Baufetisch, Lassomethode und alles angreifen? R.U.S.E. von Eugene Systems konnte der damals stagnierenden Echtzeit-Strategie mit seinem Ansatz der Täuschung endlich mal frische Impulse verleihen! Nein, die Käufer belohnten das nicht, aber ich war damals sehr angetan davon, dass man in Echtzeit mit stufenlosem Zoom wie vor einem riesigen Spieltisch mit gestapelten Chips hantierte, bis die Kamera sie als walzende Panzer offenbarte. Auch wenn einige physikalische und technische Wünsche offen blieben: Das kreative Spieldesign wendete sich an Generäle mit Köpfchen, die erst aufklären und dann clever zuschlagen wollten.

WarCraft: Orcs & Humans (1994, PC)


Nehme ich Myth – Kreuzzug ins Ungewisse von 1997 oder das drei Jahre jüngere WarCraft 3? Weil ich Ersteres schon leidenschaftlich im Rückblick empfohlen habe, muss ich jetzt mal dem Klassiker von Blizzard deb Vorzug geben. Er hat so viel vorweggenommen, nicht nur was Rohstoff-Abbau im Speziellen oder kompetitiven Multiplayer im Allgemeinen betrifft. Natürlich wirkt er heutzutage in vielen Bereichen überholt, aber es macht immer noch Spaß, diesen Pionier zu spielen: Ernten, Ausbilden, Kämpfen in seiner Reinform – mit einfacher Taktik, die bis heute gilt: Ritter vorne, Bogenschützen hinten. Hier erkennt man schnell, an der puren Spielmechanik, warum die Echtzeit-Strategie in der 90ern mal so beliebt war und diese Firma letztlich so erfolgreich wurde. Dabei darf man die Anziehungskraft des eigenen Fantasy-Szenarios auch nicht unterschätzen, das für Menschen und Orks eigene Kampagnen anbot, und natürlich an damals beliebte etabalierte Welten wie Warhammer, D&D & Co erinnerte.

World in Conflict (2008, PC)


Nein, mit The Division 2 konnte mich Massive noch nicht binden. Aber ich mag die Schweden trotzdem, vor allem für ihre Expertise in der Echtzeit-Strategie: Ground Control 2 gehörte für mich lange zu den besten „modernen“ Vertretern dieses Genres, bevor das brachiale World in Conflict als Nachfolger im Geiste nochmal einen draufsetzte: Es zelebrierte den digitalen Krieg von der kleinen Granate bis zum großen Atompilz, von der zischelnden Rakete bis zum qualmenden Bombenteppich. Ohne Basisbau ging es um intensive Schlachtfeldaction, Waffentaktik und Gebietsstrategie. Auch wenn die Kampagne erzählerisch plump war und Massive einige Fortschritte vermissen ließ, sorgten die Duelle gegen die vielen KI-Typen oder Freunde für reichlich explosiven Spaß.

Spiele-Abos_im_Vergleich

Spiele-Abos_im_Vergleich

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  1. World in Conflict (2008, PC; PS3, 360)
    World in Conflict gab es nie für Konsolen.
    Es war zwar angedacht aber was auch immer die Gründe waren. Meiner meinung war das Spiel viel
    zu sehr auf PC zugeschnitten und mit Controller so nicht spielbar gewesen.
    Seiner Zeit das mit Abstand aufwändigste RTS und grafisch heute noch gut gealtert.

    Das Miez hat geschrieben: 05.06.2020 12:38
    Da ich PC-technisch seit bald zehn Jahren nicht mehr aufgerüstet habe (shame on me 🙈)...wie gut ist World in Conflict für die Konsole umgesetzt worden?
    Der Eintrag ist ein Fehler , so eine Umsetzung gab es nicht.
    Vielleicht weil mal eine Umsetzung geplant war die verworfen wurde.

  2. Rosu hat geschrieben: 09.06.2020 13:12 Noch ein mMn gut gealterter Titel im Genre:
    Cultures 1&2. Sehr schade, dass es heute nichts mehr mit dem Konzept gibt. Runden haben zwar etwas länger gedauert, da man immer seine ganzen Bewohner zum Kinder zeugen zwingen musste, aber dadurch bietet es auch eine recht einzigartige Erfahrung im RTS Bereich.
    oh ja, besonders Cultures 2 war ein verdammt gutes Ding für jene, denen Die Siedler zu anspruchslos im Management war. Zum Glück hatte es damals noch für 2 standalone Addons gereicht, etwas Vergleichbares hat es ja leider dann nicht mehr gegeben, abgesehen von diesem schrecklichen Mobilegame.

  3. Noch ein mMn gut gealterter Titel im Genre:
    Cultures 1&2. Sehr schade, dass es heute nichts mehr mit dem Konzept gibt. Runden haben zwar etwas länger gedauert, da man immer seine ganzen Bewohner zum Kinder zeugen zwingen musste, aber dadurch bietet es auch eine recht einzigartige Erfahrung im RTS Bereich.

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