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Beat’em-Ups: Fünf Empfehlungen für Prügelspiel-Fans

Beat’em-Ups: Matthias legt euch fünf famose Versus-Klopper ans Herz

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In den kommenden Wochen geben wir euch regelmäßig persönliche Empfehlungen zu speziellen Spielen, Genres oder Hardware – also keine kuratierten Bestenlisten der Redaktion, sondern wirklich individuelle Tipps. Heute geht es um wunderbare Versus-Prügelspiele in 2D und 3D, die niemals alt werden.

Abseits von Granblue Fantasy: Versus waren die ersten Monate des Jahres 2020 kein Leckerbissen für Fighting-Fans. Und weil die Aussichten für die nächsten Montate ähnlich trüb sind, blicke ich zurück – aufs Jahr 1999 ebenso wie auf 2019. Dieses grandiose Genre hat mir und bestimmt auch vielen von euch schon zahllose denkwürdige Multiplayer-Abende beschert. 

Ich spreche von Versus-Beat’em-Ups und Multiplayer-Fokus? Natürlich dürfen diese Spiele auch gern einen Story-Modus haben, der wird natürlich ebenfalls berücksichtigt. Mir geht es an dieser Stelle mehr um die Abgrenzung zum seitlichen scrollenden Straßenklopper, den viele, die eher den Genre-Bezeichnungen aus dem amerikanischen Sprachraum folgen, auch gerne als Beat’em-Up bezeichnen.

Langer Rede kurzer Sinn: Hier kommen sie, meine fünf persönlichen Tipps für endlosen Prügelspielspaß:

Power Stone (Dreamcast, PSP)



Ich habe vor und nach Power Stone nie wieder ein so brillantes Multiplayer-Fighting-Game erleben dürfen. Für alle, die nichts mit dem Namen anfangen können: Der Arena-Brawler erschien in Europa pünktlich zum Dreamcast-Start 1999 und schickt ellenlanges Kombos, Viertelkreis-Feuerbälle und das bloße Umherlaufen auf einer 3D-Ebene in Rente. Stattdessen nutzen zwei Kämpfer dank Sprungtaste den vollen 3D-Raum der enorm unterschiedlichen Stages aus, man wirft Kisten (und fängt sie), haut mit kreativen Waffen zu und jagt den namensgebenden Power Stones nach – wer drei sammelt, verwandelt sich in ein Alter-Ego mit fetten Superattacken. Ich spiele Power Stone immer noch regelmäßig, auch nach 20 Jahren noch. Weil die Bewegungsfreiheit im Raum und das nötige perfekte Timing beim Werfen und Fangen so nie wieder ein anderes Zweikampf-Spiel hinbekommen hat. Die Hatz nach den magischen Steinen sorgt für den ultimativen Nervenkitzel, die Verwandlungen sind mächtig und die Balance zwischen den Kämpfern herausragend. Obendrein kann man konfigurieren, welche Waffen in den Arenen spawnen sollen, und die Einstellung „After Rounds Revovery“ auf „aus“ zu schalten, ist so simpel wie brillant – dadurch kann ein knapper Rundensieg zwar ein Vorteil sein, aber der andere hat in der nächsten Runde sofort die Möglichkeit einen schnellen Sieg zu landen. Adrenalin pur! Power Stone erschien nur in der Spielhalle und auf Dreamcast, bekam einen lustigen, aber schwächeren Nachfolger spendiert und ließ sich später als Teil der Power Stone Collection nochmal auf der PSP blicken. Sollte Capcom unter der Führung von Macher Hideaki Itsuno je einen dritten Teil bzw. ein Remake mit Online-Unterstützung ankündigen, werde ich vor Glück weinen!

Mortal Kombat 11 (PC, PS4, One, Switch)



Ich musste überlegen, welchen Titel dieser Lieblingsreihe ich hier nenne: Der berüchtigte Erstling kam in Frage, das PS2-Highlicht Deception und sogar der vierte Teil, der bei vielen Fans nicht sonderlich beliebt ist. Aber das 2019er Beat’em-Up-Highlight Mortal Kombat 11 hat schließlich das Rennen gemacht: Die 3D-Optik ist die stärkste, die das Genre bisher sah, der Story-Modus saugut gemacht, die Herausforderung in den Türmen groß, der Sound brachial, die Krypta ein Fest für Serienfans. Ich war wahnsinnig zufrieden mit diesem Teil – und ja, natürlich hat auch der überzogene Gewaltfaktor samt Fatalities wieder seinen Teil dazu beigetragen.

Soulcalibur 4 (PS3, 360)



Auch Namcos Soul-Serie hat ein paar veritable Kandidaten für meine Topliste fabriziert – der Dreamcast-Teil war schon so großartig und auch die von manchem unterschätzte PS2- Episode Soulcalibur 3 habe ich rauf und runter gespielt. Mein knapper Favorit ist aber Teil 4, trotz der überflüssigen Star-Wars-Gastauftritte. Aber hier hat mich zum letzten Mal die Grafik umgehauen und die Spielbarkeit war einfach so gut – einsteigerfreundlich, aber trotzdem tiefgründig, wahnsinnig flüssig und mit so vielen Moves garniert, dass man auch nach Wochen noch neue Manöver entdeckt hat. Und der Editor war damals auch genial, ich habe ziemlich viel Blödsinn damit angestellt.

Garou: Mark of the Wolves (NeoGeo, Dreamcast, PS2, 360, PS4, One, Vita, PC, Switch)



Nur ein echtes 2D-Beat’em-Up in der Liste? Und dann nicht mal Street Fighter 3: 3rd Strike? Sorry, mein 2D-König ist Garou: Mark of the Wolves, seit ich die Dreamcast-Importversion zum ersten Mal bei einem Kumpel gezockt habe. Danach hab ich mir den Klopper noch als PS2-Import, auf der Xbox 360 und auf PS4 geholt. Das Ding geht nämlich immer! In keinem anderen 2D-Fighter finde ich die Moves so elegant und die Eingaben so perfekt. Dazu kommt natürlich die 2D-Optik – B. Jenets geniales Kampf-Intro, die Wasserfall-Stage, Kims explosive Kick-Stakkatos. Schön auch, dass es der Titel mittlerweile auf so viele moderne Plattformen geschafft hat – egal ob als „regulärer“ Release auf PS4 und Steam oder als Teil der ACA-NeoGeo-Serie auf Switch und Xbox One.

Tekken 5 (PS2)



Während der PSone-Ära und vor allem mit Tekken 3 war Namcos Prügelserie ein enorm wichtiger PlayStation-Titel und auf dem Zenit seiner Beliebtheit – aber mit der dritten PS2-Episode Tekken 5 erreichte die Serie in qualitativer Sicht ein komplett neues Niveau, das meiner Meinung nach vom Tekken-Team nie wieder erreicht wurde. Die 3D-Optik war so flüssig wie effektgespickt, die Kämpfen rasant und dynamisch, aber trotzdem taktisch. Einsteigerfreundlichkeit und Tiefgang wurden selten so gut vereint. Die Fighter waren cool bis mysteriös und der Spielumfang stark, auch wenn serientypisch nicht jeder Modus ein Knaller war. Ähnlich stark, aber wegen der Handheld-Eigenheiten weniger leicht zugänglich im Mehrspieler-Modus, ist übrigens die PSP-Überarbeitung Dark Resurrection.

Ihr vermisst persönliche Lieblingsserien wie Street Fighter, Dead or Alive, Smash Bros., Virtua Fighter oder BlazBlue? In der Bestenliste in unserem Archiv werdet ihr bestimmt fündig!