Lufia
Eigentlich Lufia 2: Rise of the Sinistrals und Prequel zum ersten Teil, der in Deutschland bis dato jedoch nie rausgekommen war. Lufia ist bei uns eher zum Ende der Super Nintendo-Ära erschienen, zeigte jedoch noch einmal das ganze Können der Konsole und des Genres der JRPGs. Als eines der wenigen in Deutschland erschienenen Rollenspiele mit extra Kampfbildschirm (selbst Chrono Trigger und Final Fantasy 6 waren hierzulande nicht erschienen) und ohne Zufallskämpfe in den Dungeons, hob es sich noch einmal von vielen Genrevertretern ab.
Mit insgesamt sieben unterschiedlichen spielbaren Charakteren, von denen immer bis zu vier Stück in der Kampf-Party sind, setzte Lufia auf einen abwechslungsreichen Cast. Dazu kamen eine Vielzahl an, teils wiederkehrenden, NPCs, die die Welt stets lebendig und die Geschichte auch abseits der Hauptstory interessant hielten. Die Dialoge (auch hier sei wieder die exzellente deutsche Übersetzung empfohlen) strotzen vor Humor und kleinen Frotzeleien unter den Charakteren, die Story ist vollgepackt mit Liebe, Freundschaft und Magie, macht aber auch vor Themen wie Verlust, Tod und Terror nicht Halt.
Das beste JRPG der SNES-Ära?
Auf eurer Reise über die Kontinente trefft ihr in Gestalt des Monsterjägers und anscheinend Auserwählten Maxim neue Gefährt*innen wie den schamlos von sich selbst überzeugten Ritter Dekar oder den schrulligen Erfinder Lexis, kämpft gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Monster – deren Modellsprites zu dem Besten gehört, was die SNES-Technik vorzuweisen hat – und bereist die Welt mit U-Boot und Luftschiff. Zudem gehören einige der Rätsel in den Dungeons zu den schwersten, die es in derartigen Spielen zu lösen gibt.
Ganz nebenbei könnt ihr auf einer Glücksspielinsel euer Geld beim Black Jack, Roulette oder Einarmigen Banditen verjubeln (oder einzigartige Preise gewinnen), eure überschüssigen Items an die Kapselmonster verfüttern, damit sie sich weiterentwickeln und euch beim Kampf mit wuchtigen Attacken unterstützen können (Pokémon, bevor es cool war) oder auf ein Abenteuer in die 99-stöckige Ahnenhöhle gehen, die stets prozedural generiert wird und in der ihr ohne eure Rüstung auf Level 1 startet (Roguelike, bevor es cool war).
Lufia ist eine Hommage an das Genre an sich und vereint von allen Versatzstücken – Story, Kämpfe, Rätsel, Grafik, Soundtrack, Nebenaufgaben – nur das beste. Es sollte in Zeiten, in denen Spiele wie Dragon Quest oder SaGa Frontier 2 ein Remaster bekommen, ebenfalls in diesen Genuss kommen – ein 2D-HD-Look wäre das einzige, das dem Spiel einen weiteren Schubs Richtung Perfektion geben würde – erst recht, da das Spiel derzeit weder auf Steam, noch bei Nintendo Switch Online oder anderen Abo-Modellen gelistet ist. Aber wer danach sucht, wird sicher eine Möglichkeit finden.
Das waren erst einmal fünf Tipps für Super Nintendo-Spiele, die auch im Jahr 2025 immer noch eine gute Wahl sind. Wenn euch noch mehr einfallen, schreibt es gerne in die Kommentare.