Veröffentlicht inTests

Zen Pinball 2 (Musik & Party) – Zen Pinball 2

Die Zen Studios haben in der letzten Konsolen-Generation sowohl auf 360 als auch auf PS3 das virtuelle Flippern mit den Pinball-FX- bzw. Zen-Pinball-Serien zu neuen Höhen geführt. Nun ist Zen Pinball 2 auch im PlayStation-Store für die PS4 erhältlich. Wir verraten im Test, ob man auch auf Sonys neuer HD-Konsole ungezwungenen Kugelspaß erleben kann.

© Zen Studios / Zen Studios

Zen Pinball FX

[GUI_PLAYER(ID=108789,width=300,text=Zen Pinball 2 auf der PS4 bietet endlich ein Spielerlebnis, das beinahe an das der Pinball-FX-Serie aus gleichem Hause heran kommt.,align=right)]Es ist nicht ganz einfach, die Veröffentlichungspolitik der Zen Studios zu durchschauen. Fakt ist: Sie haben eine der potentesten Flipper-Engines am Start, die man sich wünschen kann. Wieso man auf der 360 und dem PC  die Serie Pinball FX nennt, auf Sony-Konsolen sowie anderen Systemen wie Wii U oder Mac allerdings den Namen Zen Pinball gewählt hat, ist nicht ganz einfach nachzuvollziehen. Andererseits würde eine Namensgleichheit auch suggerieren, dass die Spiele ein absolut identisches Erlebnis garantieren – was jedoch nicht ganz zutrifft. Denn im Physikdetail und damit dem Spielgefühl liegt Pinball FX 2 einen Hauch vor Zen Pinball 2, das Abprallverhalten von Bumpern oder Flippern wirkt eine  Nuance realistischer, die Kontrolle einen Tick genauer, die Kugel etwas schwerer.

Wobei man positiv festhalten muss, dass die auf der PS3 spürbare Verzögerung zwischen Druck der Taste und Umsetzung der Flipperbewegung auf PS4 auf ein Minimum reduziert wurde. Allerdings sollte man die oberen Schultertasten zur Flippersteuerung nutzen, da der Druckweg der analogen R2- und L2-Knöpfe in entscheidenden Momenten das Timing durcheinanderbringt. Dass sich Spieler von Pinball FX 2, die evtl. jetzt auf PS4 umgestiegen sind, aber dennoch etwas umgewöhnen müssen, liegt an der leicht unterschiedlichen Physik, die mitunter das „Schusstiming“ beeinflusst.   

Upgraden leicht gemacht

Doch letztlich sind dies Peanuts. Auf der PS4 bietet Zen Pinball 2 ein nahezu gleichwertiges Spielerlebnis wie FX 2 auf der 360. Und: Flipperfans, die die zum Start zur Verfügung stehenden Tische aus den Star-Wars- sowie Marvel-Serien, Paranormal, Earth Defense oder Plants vs. Zombies bereits für Zen Pinball 2 auf der PS3 oder Vita erstanden haben, können hier kostenlos upgraden. Das ist vorbildlicher Kundenservice und es ist davon auszugehen, dass diese Regelung auch für zukünftige Veröffentlichungen „alter“ Tische gilt – insofern Zen sich dazu entschließt, weitere Flipper aus dem Archiv für die PS4 umzusetzen. [GUI_PLAYER(ID=104852,width=300,text=Die Star-Wars-Tische sind zwar nicht „realistisch“, bieten viel Atmosphäre.,align=right)]Allerdings zeigt das auch, dass sich abseits der verbesserten Steuerung nicht viel getan hat. Die Kulisse hat bedingt durch die nativ höhere Auflösung weniger Kanten, die Ladezeiten sind etwas kürzer, aber das war es auch schon. Nur für die Grafik muss man weder zwingend upgraden noch von Pinball FX umsteigen. Und der Rest ist Geschmackssache. Wer auf puristischen Flipper-Realismus setzt, ist beim ebenfalls vor kurzem erschienenen Pinball Arcade und den dort zur Verfügung stehenden echten Tischen vermutlich besser aufgehoben.

Doch auch, wenn man nahezu keinen Tisch aus Zen Pinball 2 in der Wirklichkeit umsetzen könnte, weil irgendwelche Figuren auf dem Tisch herumlaufen oder unrealistische Licht-, Teleport- oder sonstige Effekte eingesetzt werden, macht die Highscorejagd einen Heidenspaß. Hier schießen sich Iron Man und Whiplash Strahlen und Geschosse um die Ohren, die Kugel rauscht bei Star Wars auch mal über eine Lichtschwert-Rampe oder Tie Fighter kämpfen mit X-Wings um die „Lufthoheit“ im Raum über der Kugel, während auf der Dotmatrix-Anzeige kleine Filmschnippsel eingespielt werden. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber Zen schafft hier einen überzeugenden Spagat zwischen einer realistischen Physik einerseits und überzogenen Elementen andererseits, die es nur virtuell geben kann. Es dauert, bis man die zahlreichen spezifischen Aktionen der einzelnen Flippertische erkannt und gelernt hat. Bis man so weit ist, dass man das Gelernte vernünftig und Punkte bringend umsetzen kann, braucht man Geduld und den Willen, sich in die Hindernisparcours zu verbeißen. Denn wenn man entweder lokal oder in den Online-Ranglisten von einem Freund überholt wird, lässt der Ehrgeiz nicht locker, bis man sich wieder vor ihm platziert hat.