(Fast) Up to Date
Bei der Auswahl der Wrestler gibt man sich dieses Jahr ähnlich sparsam und in manchen Punkten überholt wie im Vorgänger: Neben den seit Jahren als Fan-Favoriten bekannten Athleten wie Triple H, Undertaker oder Shawn Michaels warten Neuzugänge wie Carlito Caribbean Cool, Eugene (endlich!), Chris Masters oder auch Gene Snitzky auf ihren Einsatz. Und dann gibt es natürlich noch die Karteileichen.
Also die Wrestler, die inzwischen aus diversen Ursachen nicht mehr für die WWE tätig sind bzw. unter einem anderen Namen auftreten: Hierzu gehören Muhammad Hassan, Chavo Guerrero (mittlerweile als Kerwin White unterwegs), Chris Jericho und Maven.
Dass allerdings angesichts der in der echten WWE dauernd stattfindenden Diva-Suchen wieder einmal nur vier weibliche Vertreterinnen (Trish Stratus, Stacy Kiebler, Christy Hemme und Torrie Wilson) Einzug ins Spiel fanden, ist bedauerlich und auch dieses Jahr nicht nur angesichts des „Bra & Panties“-Matchtyps immer noch zu wenig. Mit Legenden kommt man in DoR 2 insgesamt auf über 40 Athleten, was letztlich vollkommen ausreichend ist, aber nicht ganz mit Spielen des Smackdown-Kalibers mithalten kann.
Verbesserte Story
Schaut man sich den Vorgänger an, ist vor allem ein Kritikpunkt immer wieder zu hören: Die Story ist zu kurz. Dieses Problems hat man sich angenommen und bietet nun eine stark erweiterte Karriere-Geschichte, die direkt an Day of Reckoning anschließt.
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Da es zusätzlich an bestimmten Punkten die Möglichkeit gibt, sich für alternative Routen innerhalb der Geschichte zu entscheiden, wird der Wiederspielwert im Vergleich zu Teil 1 etwas erhöht.
Da die Entwickler aber auch gewaltig an der Grafik-Engine gearbeitet und die Wrestler mit deutlich mehr Polygonen ausgestattet haben, sind die Spielstände des Vorgängers nicht kompatibel mit Day of Reckoning 2. Bedauerlich für alle diejenigen, denen ihr selbst erstellter Held ans Herz gewachsen ist.
Doch dank des mächtigen Editors hat man auch für die neuen Geschichten rund um die WWE schnell eine passende Figur gebastelt.
Leider gibt es keine Möglichkeit, direkt mit einem der bereits existierenden Superstars die Geschichte in Angriff zu nehmen, so dass für die Story erst einmal eine Figur erstellt werden muss.
Verbesserte Kontrolle
Day of Reckoning konnte bereits mit einem ausgefeilten Steuerungsmix irgendwo zwischen der Smackdown-Serie und dem N64-Klassiker WWF No Mercy punkten. Frei nach dem Motto „Never change a winning team“ baut man dieses Jahr auf diesem gut funktionierenden System auf und spendiert nur ein paar kleine Zusätze ohne großartige Änderungen:
Umgearbeitet wurde z.B. das „Submission-System“, das bei Haltegriffen eingesetzt wird: Über den linken Stick könnt ihr eine von vier Aktionen wählen, die jeweils andere Auswirkungen auf das Ergebnis des Griffes haben.
Gleichzeitig kann der Gegner (egal ob KI oder menschlich) versuchen, zu erraten, für was ihr euch entscheidet. Ahnt er richtig, wird der Griff nicht nur sofort unterbrochen, sondern kann unter Umständen sogar gekontert werden.
Apropos: das Konter-System funktioniert nach wie vor gut. Allerdings lassen sich keine richtigen „Konter-Ketten“ aufbauen, wie es im neuen Smackdown-Teil vorgesehen ist.
Doch auch ohne „Konter-Gegenkonter-Konter-und-Bodyslam“-Spielchen kommt Day of Reckoning einem echten Wrestling-Match recht nahe. Daran hat auch das neue „Ausdauer-System“ seinen Anteil: Je nach Aktion (und Charakter-Wert) nimmt eure Ausdauer-Anzeige ab, so dass ihr im schlimmsten Fall (= keine Ausdauer) nahezu ohne Verteidigungsmöglichkeit alles über euch ergehen lassen müsst. Auffüllen kann man diesen Wert wiederum durch bestimmte Aktionen oder einfach nur durch Nichtstun. Durch diesen kleinen Kniff werdet ihr gezwungen, taktischer zu kämpfen, da es nun nicht mehr reicht, einen Power-Move nach dem anderen vom Stapel zu lassen, um bis zum Pin zu kommen.