Vor allem die coolen Videoschnipsel im Fantasy Warfare, bei dem eine Legende auf einen vergleichbaren Gegenwartsstar trifft oder bei dem eine längst beigelegt geglaubte Fehde ein neues Ende findet, können sich sehen lassen. Speziell für das Spiel arrangiert sowie auf höchstem Standard produziert und vertont (es gibt keine deutsche Sprachausgabe, sondern nur saubere deutsche Untertitel), wird man perfekt auf das anstehende Spektakel eingestimmt.
Kurz, aber knackig
Ähnliches gilt für den „Path of Champions“, bei dem man sich jeweils durch zehn Matches ackern muss, bevor man den Sieg
über den Undertaker (Legende), Randy Orton (Gegenwart) oder D-Generation X als Tag-Team feiern kann.
Hier gibt es allerdings keine Realvideos, sondern auflockernde Sequenzen mit den überzeichneten Figuren aus dem Spiel, die aber ebenfalls hochwertig produziert wurden und mit Original-Sprachausgabe der Akteure (inkl. Paul Bearer innerhalb der Undertaker-Storyline) versehen wurden.
Und selbst der knackige Schwierigkeitsgrad (bereits auf Normal) kann nicht verhindern, dass nach den 45 Matches (klingt nach mehr als es letztlich ist) die Motivation deutlich absinkt – es sei denn, man will wirklich jedes alternative Ring-Outfit freispielen, das im Champions-Modus versteckt ist. Auch die grundsätzlich gute Mechanik, die Abwechslung der angewendeten Moves mit erhöhtem Schaden belohnt, während bei Nutzung immer gleicher Moves die KI-Gegner zunehmend besser kontern, kann die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen.
Bleiben noch die Mehrspieler-Auseinandersetzungen, die sowohl lokal als auch online Duelle mit bis zu vier Kämpfern im Ring erlauben. Hier stehen die gleichen wenigen Matchtypen wie im Solospiel zur Auswahl, die wahlweise als Schauplatz für Ranglisten-Duelle oder Spaß-Kämpfe dienen. Der Netzcode gab sich bei den Testmatches keine Blöße, was vor allem angesichts der sensiblen Kontermechanik eine angenehme Begleiterscheinung ist.
Enttäuschung auf PSP & Wii
An dieser Stelle möchte ich kurz auf die für PSP und Wii erscheinenden SD-Versionen eingehen und eine Warnung aussprechen: Haltet euch fern von diesen Fassungen. Inhaltlich bieten sie zwar ein identisches Erlebnis, doch technisch und hinsichtlich der Steuerung liegen Welten zwischen den HD-Wrestlern und ihren niedrig aufgelösten Kollegen. Man merkt zu deutlich, dass ein anderes Team am Werk war, das weder mit technischer Finesse noch mit dem Enthusiasmus ausgestattet war, um die SD-Versionen zumindest ansatzweise unterhaltsam zu gestalten. Und das, obwohl THQ bei der Smackdown-Serie bewiesen hat, dass man durchaus Wert darauf legt, auch abseits von PS3 und 360 ein vernünftiges Spielerlebnis anzubieten.
Doch davon ist hier nichts zu spüren. Die Ladezeiten sind vor allem auf PSP extrem und die Kulisse unzeitgemäß. Stockende, unsaubere Animationen, eine deutlich reduzierte Spielgeschwindigkeit, mitunter hanebüchene Kollisionsabfragen sowie ein deutlich sichtbares Clipping von Figuren, Ringseilen und anderen Figuren machen keine Freude. Was man auch für die Akustik sagen kann, bei der immer wieder Soundeffekte mit Abwesenheit glänzen. Immerhin leistet sich die Wii-Variante im Gegensatz zur unnötig überladenen PSP-Version keine Steuerungs-Aussetzer – der zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten von Remote/Nunchuk über Classic Controller bis hin zum GameCube-Pad sei Dank.
Doch dann bleiben noch die KI-Probleme, die z.B. auf dem Sony-Handheld dazu führten, dass der KI-Gegner selbst bei fehlender Gegenwehr meinerseits partout keinen Finisher anbringen wollte, so dass ich ihn schließlich doch noch bezwingen konnte. Und nur auf Wii hat es die KI geschafft, das Timing bei einem Finisher zu versauen – was unter anderem daran lag, dass sie ihn gestartet hat, als sie mir mit dem Rücken zugewandt war und dann vollkommen ins Leere griff.
"Inhaltlich bieten sie zwar ein identisches Erlebnis, doch technisch und hinsichtlich der Steuerung liegen Welten zwischen den HD-Wrestlern und ihren niedrig aufgelösten Kollegen. Man merkt zu deutlich, dass ein anderes Team am Werk war, das weder mit technischer Finesse noch mit dem Enthusiasmus ausgestattet war, um die SD-Versionen zumindest ansatzweise unterhaltsam zu gestalten."
Dazu wird vor allem die KI auf der Wii kritisiert. Siehe auch die Kontra-Liste:
- technisch schwach (PSP, Wii)
- KI- Macken (PSP, Wii)
- magere Akustik mit Sound- Aussetzern (PSP, Wii)
- herbe Clipping- Probleme (PSP, Wii)
Also Augen auf beim Lesen!
Woot, 20% Abzug für die Wii-Version weil die Grafik schlechter ist? Bei exakt gleichem Inhalt? Das Spiel scheint ja ein echter Grafikblender zu sein
Mit der Grafik kann ich mich noch anfreunden, auch wenn ich es etwas übertrieben finde wie die Kämpfer aussehen, wie meine alten WWF Figuren aus den 90ern.
Nicht anfreunden kann ich mich mit der Steuerung, der Kollisionsabfrage und der ganzen Engine. Mir kommt es vor als entwickelt die sich in dem Bereich seit einem Jahrzehnt nicht mehr weiter. Es spielt sich immer noch wie Wrestlemania X8 auf dem Gamecube, oder sogar noch wie Smackdown vs. Raw von der Playstation, oder war es No Mercy auf dem N64? Die selben Animationen, die selben Luftschläge, das selbe komische Bewegen bei Richtungsänderungen, das merkwürdige Umfallen wenn Figuren von der Ringecke angegriffen werden und der Gegner steht, das selbe "Schadensystem".
All Stars hat nicht mal mehr den Bonus bei den pompösen Einmärschen, zumindest das was ich sehen konnte.
Früher war ich ein großer Fan von den Spielen, heute find ich es nur noch traurig.
All-Stars ist definitiv sau lustig, gerade im MP, hohls mir aber auch erst wenns etwas günstiger ist!a