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World of Goo (Logik & Kreativität) – World of Goo

Anfang des Jahres hatte World of Goo bereits einen Preis auf dem Independent Games Festival 2008 abstauben können. Seit heute ist die finale Fassung endlich verfügbar. Wird das physiklastige Knobelspiel dem guten Ersteindruck gerecht und kann es das Niveau des bereits seit einiger Zeit verfügbaren ersten Kapitels halten?

© 2D Boy / RTL Games

Sechs Fäuste für ein Halleluja

Dass man nicht unbedingt ein Riesenbudget und 200 Mann braucht, um ein qualitativ hochwertiges Spiel zu erschaffen, zeigte in diesem Jahr bereits Braid <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=203318′)“>. Mit World of Goo <A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid={SID}&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=12631′)“> schickt sich nun der nächste Indie-Titel an, ebenfalls ein paar Spuren im Mainstreambereich zu hinterlassen. Gerade einmal drei Leute waren hauptverantwortlich in die Produktion involviert: Kyle Gabler war für Grafik, Musik und Story zuständig, Ron Carmel, der wie Gabler einst bei Electronic Arts in Lohn und Brot stand, kümmerte sich um Produktion und Programmierung, später ergänzte Allan Blomquist noch das Projekt, und nahm sich der Wii-Umsetzung des Spiels an.

Noch ist die Frischzunge recht stabil – im hinteren Teil des Levels wird es deutlich trickreicher.


Es ploppt. Es wabbelt. Ständig. World of Goo macht seinem Namen alle Ehre, denn das schleimige Baumaterial verleiht den Konstruktionen nur ein bestimmtes Maß an Stabilität. Derart wackelig wurde es beim Urahn, Bridge Builder, erst, wenn der Zug die Brücke überquerte. Wer das von Gabler entwickelte Tower of Goo kennt, weiß ungefähr, was ihn erwartet – World of Goo ist sich allerdings deutlich abwechslungsreicher.

Per simplem Drag & Drog schnappt man sich vorhandene Goo-Bälle und zieht damit die eigenen Konstruktionen auf, um das in jedem Level vorhandene Absaugrohr zu erreichen. Ein Puzzle gilt dann als geschafft, wenn ein Mindestmaß an Schleimkugeln den Ausgang erreicht.

Und es ward Goo

Neben der schwarzen Standardart des Goos gibt es noch diverse andere Schleimtypen. Grüne Goo-Bälle bieten mehr Ankerpunkte und können außerdem beliebig oft umgesetzt werden. Rote Goos sind feuerempfindlich und eignen sich als Zündschnur. Der gelbe Klettball hingegen klebt überall und muss dazu genutzt werden, den Rest der Konstruktion an irgendwelchen Objekten zu befestigen. Ballons können dazu genutzt werden, ein Gerüst abzustützen, wenn man keine soliden Säulen bauen kann – hat man ausreichend davon, kann das Goo-Gebilde gar davonschweben. Weiße Goos eignen sich dazu Ketten zu bilden, da sie nur einen Ankerpunkt benötigen. An dieser Stelle nicht verraten werden soll, was im vierten Kapitel passiert. Nur soviel: Es spielt sich spürbar anders die die vorherigen Welten.
In einem Level des zweiten Kapitel windet es arg.


Der Tower of Goo-Modus ist eine recht clevere Verknüpfung eines freien Spiels mit den Kapiteln. Alle Goo-Bälle, die man in den einzelnen Welten eingesammelt hat, können hier nämlich zu einem Riesenturm verbaut werden. Wer etwas Motivation wünscht, braucht nur den Connect-Knopf zu drücken – dann verbindet sich das Spiel nämlich zu einem zentralen Server und lädt die Turmdaten anderer Spieler herunter. Dadurch kann man stets sehen, wie hoch das eigene Konstrukt im Vergleich zu anderen Türmen ist.

Es ist jedoch nicht nur der Tower-Modus, der euch bei der Stange hält, wenn das Hauptspiel abgeschlossen wurde. Die Jagd nach besseren Konstruktionen bzw. zusätzlichen Goo-Bällen oder alternativen Lösungen ermuntert zum erneuten Spielen bereits geschaffter Levels. Mit einer speziellen Flagge belohnt wird des Erreichen des Obessive Completion Distinction-Kriteriums (OCD) eines jeden Puzzles – dabei handelt es sich um bestimmte Vorgaben wie das Retten einer bestimmten Anzahl von Goos, das Lösen des Puzzles innerhalb einer bestimmten Zeit oder innerhalb einer bestimmten Zahl von Schritten. Die Steam-Version von World of Goo wartet zudem mit Steamworks-Achievements auf, lag zum Zeitpunkt des Tests allerdings noch nicht vor. (Wer das Spiel direkt bei den Entwicklern bestellt hat, soll World of Goo übrigens auch auf Steam freischalten können.)

Die Goo-Corporation im Visier

In vier Kapiteln und einem Epilog kommt man der mächtigen Goo-Corporation auf die Schliche. Die Story, die je nach Interpretationsreichweite auch als Kritik an der Konsumgesellschaft verstanden werden darf, wird in kurzen, recht abstrakten Zwischensequenzen erzählt, aber auch die Levels selbst enthalten diverse Anspielungen auf Phänomene wie Spam oder Botox-Wahn – das können wahrlich nicht allzu viele Puzzlespiele von sich behaupten.
Alle sind verrückt nach den Produkten der Goo Corporation.


Optisch vermag die 2D Boy-Produktion durch eine sehr speziellen Art-Direction zu gefallen, die dem Spiel einen Comic-Look verleiht. Verbesserungswürdig: Neben der standardmäßigen 800x600er Auflösung kann man die Grafik per Config-Datei zwar auf höhere Auflösungen hochskalieren – leider ändert sich dadurch der Sichtbereich nicht. Etwas mehr Überblick oder eine Zoom-Funktion wären gelegentlich recht hilfreich.

Die Steuerung des Spiels ist sehr eingängig und bedarf keiner größeren Erläuterung. Nur in seltenen Fällen wird es etwas fummelig – dann nämlich, wenn verschiedene Goo-Sorten durcheinanderwuseln, und man fix einen bestimmten Typ aus Menge herausgreifen möchte.

Wer World of Goo bereits jetzt spielen will, muss das Spiel bei 2D Boy selbst oder auf diversen Downloadportalen bestellen. In Nordamerika ist der Titel ebenfalls auf WiiWare verfügbar, hierzulande muss man sich bis Ende Februar gedulden – dann nämlich werden beiden Fassungen in Europa im Handel erscheinen. Wir konnten die Wii-Fassung auf der Games Convention anspielen – bisher sieht alles nach einer gelungenen Umsetzung aus. Wer sich bis Februar geduldet, soll mit einem Extra-Kapitel für die Wartezeit und den höheren Preis entschädigt werden. Die Zusatzwelt ist vor dem eigentlichen Hauptspiel angesiedelt. Die Wii-Version kann übrigens von bis zu vier Spielern gleichzeitig gespielt werden – ein Patch, der die PC-Fassung um ein entsprechendes Feature erweitert, ist aber laut 2D Boy in Vorbereitung.

      

  1. ChristophNRW hat geschrieben:Wer's jetzt noch nicht hat und gerne mal ausprobieren möchte, kann sich die Vollversion bis zum 19. Oktober für theoretisch 0,01$ ergattern.
    http://2dboy.com/games.php
    Allerdings wird es auch niemanden weh tun, wenn man 2-3 Dollar "spendet", denn dieses Spiel ist wirklich klasse.
    World of Goo ist volle 10Euro wert und ein absolutes Meisterwerk.

  2. Tja, wer es noch nicht gemerkt haben sollte: Das Spiel ist bereits offiziell erschienen. Seit 11.12.2008 für PC und seit 19.12.2008 auch als WiiWare.
    Und vom Preis hat sich auch noch einiges getan. Die PC-Version kostet bei Amazon jetzt knapp 20 Euro und die WiiWare-Fassung kostet 15 Euro.
    Juhu!

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