Wolfenstein 2: The New Colossus ist wie der Vorgänger eine ziemlich eigenwillige Mischung aus ausgedehnten, cinematischen Zwischensequenzen mit B-Movie-Tendenz sowie temporeichen Shooter-Passagen, die diesmal durch frei begehbare Erkundungselemente mit Storybezug leicht aufgebrochen werden. Insgesamt gibt es ungefähr drei Stunden Videosequenzen bzw. Ingame-Zwischensequenzen zu betrachten, die sich zudem unterscheiden, ob man sich in Wolfenstein: The New Order oder zu Beginn dieses Spiels (falls kein Speicherstand mehr vorhanden ist) für Wyatt oder Fergus entschieden hat. Groß ändern tut sich die Hauptstory je nach Zeitlinie nicht, jedoch bringen beide Charaktere ihre eigene kleine Geschichte mit.
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Ein Regime-Soldat mit doppeltem Laserkraftwerk versucht BJ aufs Korn zu nehmen. © 4P/Screenshot
Emotionaler Befreiungskampf
Grundlegend knüpft The New Colossus an die Ereignisse aus The New Order an. Die Aufständischen haben den Nazis bzw. dem Regime (deutsche Version) das mächtige und gigantische U-Boot „Hammerfaust“ geklaut und sind auf der Flucht. BJ Blazkowicz, Hauptdarsteller und harter Hund mit Auszeichnung, erholt sich gerade von seinen schweren Verletzungen, als die Ausmerzer, das fliegende Flaggschiff von Frau Engel, dem Fluchtversuch einen Strich durch die Rechnung macht und das Unterwassergefährt entert. Also schleppt sich Blazko in den nächstbesten Rollstuhl und beseitigt erstmal die Regime-Soldaten in sitzender Position – natürlich mit unterschiedlichen Waffen in den Händen, wenn man möchte. Die doppelte Feuerkraft (Akimbo) hat ihren Preis: das Zielfernrohr lässt sich nicht mehr zum Zoomen verwenden.
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Die Waffen von Gegnern, die auf Akimbo setzen, können gezielt beschossen und somit ausgeschaltet werden. © 4P/Screenshot
Weiter soll nicht auf die Handlung eingegangen werden, denn Story, Wendungen und Entwicklungen sind für einen Shooter hochgradig gelungen, überraschend und stellenweise herrlich bekloppt. Dabei gelingt den Entwicklern oftmals die überaus schwere Gratwanderung, sowohl ernste, schwermütige, emotionale und knallharte als auch lustige, alberne bis comichaft derbe oder schwarzhumorige Themen zu bedienen. Nicht immer gelingt dieser Spagat, aber größtenteils schon und das ist bemerkenswert.