Pfiffe, Daten, Taktik
Die Schiedsrichter-KI zeigt sich leicht überarbeitet: Zwar gibt es immer noch zu viele Fehlentscheidungen, aber dafür wird z.B. bei Grätschen, die eindeutig auf den Ball gehen, weniger oft Foul gepfiffen. Ein besonderer Leckerbissen sind die neuen Statistiken, die viel umfangreicher über das Spielgeschehen informieren: Spieler werden detailliert von 1 bis 10 Punkten bewertet, Pass- und Schussgenauigkeit angezeigt, Laufwege optisch dargestellt und schließlich der beste Mann des Tages gekürt.
Die Kader der Liga- und Nationalteams wurden übrigens alle aktualisiert, so dass z.B. Frings beim BVB kickt und Rivaldo beim AC Mailand das Mittelfeld beherrscht. Nimmt man die neuen Taktikoptionen hinzu, die jetzt z.B. zwischen Verhalten bei Ballbesitz und ohne unterscheiden, zeigt sich WE6 FE deutlich verbessert.
GameCube-Steuerung
Sehr skeptisch war ich gegenüber der GameCube-Steuerung und sie bleibt im direkten Vergleich aufgrund des Controller-Designs auch leicht hinter der PS2-Steuerung zurück. Die Schultertasten und die Z-Taste erreichen nicht den Komfort des Sony-Pendants. Doch die Unterschiede halten sich in Grenzen und können den Spielspaß nicht dämpfen. __NEWCOL__Denn schon nach wenigen Begegnungen hat man sich an das sehr gut belegte Pad gewöhnt, das im Spielmenü auch nach Belieben konfiguriert werden kann. Auch der Einsatz des gelben Sticks als Pass- und Schussalternative ist gelungen. Insgesamt bin ich positiv überrascht, denn der Spielaufbau läuft mit der Zeit ähnlich intuitiv wie auf der PS2.
Alte Macken
Aber auch der GameCube muss mit den technischen und akustischen Schwächen leben, an der schon die PS2-Version krankte: Da wären zum einen die Ruckler, die ab und an für Murren sorgen; das muss mit dieser Hardware wirklich nicht sein! Auch die Akustik erreicht bei weitem nicht die Gänsehaut-Kulisse von FIFA 2003 – euphorische Fangesänge und begeistertes Raunen hätten viel markanter inszeniert werden müssen. Hier bietet auch ISS 3 mehr Atmosphäre.
Immerhin lässt sich erneut das Zuschauerverhalten einstellen, so dass die Aktionen des Auswärtsteams mit Pfiffen quittiert werden. Auch die Stadionkulisse zeigt sich mit hässlichen Pappaufstellern und ödem Zuschauerbrei bekannt dürftig. Die japanischen Kommentatoren liefern mal wieder einen gewohnt professionellen Job ab – mal nüchtern, mal emotional. Man weiß eben nur nicht, ob sie sich über Gemüse oder Fußball ereifern.