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Wild Hearts (Action-Adventure) – Schlagen Jägerherzen schneller?

Mit Wild Hearts wollen die Entwickler von Omega Force ein Stück vom erfolgsträchtigen Monster-Jagd-Kuchen abhaben und fischen dabei gefährlich nah im Gefilde vom uneingeschränkten Klassen-Primus Monster Hunter. Sind die neuen Jagd-Touren in der Lage, dem großen Vorbild das Wasser zu reichen oder kommt ein Bauchklatscher dabei heraus? Nach rund 70 Stunden Wilderei im Koop-Modus mit drei Spielern, bildet sich 4Players ein Urteil.

© Omega Force / Electronic Arts

Wer ist dieser Toukiden?

Die japanischen Entwickler von Omega Force sind im Westen eigentlich nur durch die Musou-Spiele der Dynasty-Warriors-Reihe bekannt geworden. Dabei hat das Studio bereits zweimal versucht im Genre der Monsterjäger-Spiele eine Pranke in die Tür zu bekommen. Die beiden Teile der Toukiden-Serie (2013/2016) sind den meisten Spielern zwar unbekannt, dennoch gelang hier ein wenigstens mittelmäßiger Aufschlag. So war bei den Fans der Wunsch nach einem dritten Teil recht groß und immer wieder bekräftigte Omega Force, dass es schon bald ein Wiedersehen geben könnte. Unter einer neuen, grammatikalisch deutlich anschmiegsameren Bezeichnung, kommt mit Wild Hearts nun das Spiel, dass einerseits von der bisherigen Erfahrung des Teams profitieren soll, und auf der anderen Seite einen Neuanfang darstellt.

Wenn alles klappt, wollen die Entwickler dieses Spiel zu einer neuen Marke und einem weiteren Standbein für den Mutterkonzern Koei Tecmo aufbauen. Auch Electronic Arts ist an dem Wagnis beteiligt, unter dem hauseigenen Label EA Originals wurde Omega Force tat- und geldkräftig unter die Arme gegriffen, um das Projekt verwirklichen zu können. Eingerahmt vom kürzlich erfolgten Release von Monster Hunter Rise für Playstation und Xbox und dem schon sehr bald folgenden Addon Sunbreak, muss es Wild Hearts nun gelingen, den Namen zum Programm zu machen und bei Monsterjägern für einen schnelleren, gar wilden Herzschlag zu sorgen.

Ist man im Team weniger allein?


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Bevor es in den Kampf geht, wird üblicherweise an der Ausrüstung gefeilt. © 4P/Screenshot

Für den Test von Wild Hearts fand sich sodann eine erfahrene, dreiköpfige Truppe (an dieser Stelle vielen Dank an die tatkräftige Unterstützung der Jägerinnen Gundis und Lizelle) zusammen, die bereits kurz vorher in Monster Hunter Rise für lange Gesichter bei den Monstrositäten gesorgt hatte. Doch die ersten Schritte nach Installation der PS5-Version gestalten sich etwas holprig. Denn die Darstellung von Schneeflocken in der Tutorial Sequenz sorgt bereits für Fragezeichen und Kopfschmerzen: das sieht absolut übel aus. Zudem läuft Wild Hearts im Performance Modus zwar mit 60 Bildern pro Sekunde, das wird aber teuer erkauft, die maximale Auflösung beträgt dann nur Full HD (1080p). Hat man sich an die Schmiererei auf dem Bildschirm gewöhnt, folgt der nächste Downer.

Nur wenn alle Teilnehmer einer Jagd-Party am exakt gleichen Punkt der Hauptgeschichte sind, wird auch der Fortschritt in eben dieser für alle gespeichert. Am Anfang noch relativ gut machbar, ist es im späteren Spielverlauf eine mühsame Angelegenheit, höchste Ich-spiele-ohne-meine-Party-nicht-die-Story-weiter-Disziplin ist gefragt. Wild Hearts macht so den Eindruck, als ob es eher gedacht wäre, dass jeder Spieler allein in der Hauptgeschichte für das eigene Vorankommen sorgt und seine Freunde nur verzweifelt herbeiruft, wenn es mal wieder besonders schwierig wird. Warum auch das letztlich keine gute Idee ist, wird später erläutert.