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White Knight Chronicles 2 (Rollenspiel) – White Knight Chronicles 2

Mit White Knight Chronicles konnte man trotz einiger Mankos monatelang seinen Spaß haben, indem man mit Freunden auf Beutejagd ging, seinen Charakter perfektionierte und sich um den Gedeih seiner eigenen Stadt kümmerte. Mit Teil 2 soll jetzt natürlich alles noch größer und attraktiver werden – sogar eine überarbeitete Version des Vorgängers ist mit an Bord. Doch ist wirklich alles besser?

© Level-5 / Sony

Fortsetzung folgt…

[GUI_PLAYER(ID=72868,width=490,text=Die Riesenritter sind zurück, haben aber wenig Neues zu bieten.,align=right)]Nach dem fiesen Cliffhanger am Ende des ersten Teils und einer knapp fünf Gigabyte schweren Zwangsinstallation findet man sich zu Beginn der Fortsetzung in der Rolle eines mysteriösen Leibwächters an einem unbekannten Ort auf der sonst weitestgehend vertrauten Landkarte wieder. Doch keine Sorge, Leonard, Yulie & Co. lassen nicht lange auf sich warten und man zieht ein weiteres Mal gemeinsam gegen Grazel und dessen wieder erstarkte Truppen in den Kampf, trifft andere bekannte Gesichter und kehrt an viele vertraute Orte zurück. Zwar endet auch der zweite Teil mit einem „Fortsetzung folgt“ – aber der Abschluss ist dieses Mal wesentlich runder und nicht so abrupt wie im Original.

Wer den Vorgänger gespielt hat, kann sogar Daten wie Aussehen und Besitztümer transferieren, die Charakterstufen werden dabei jedoch auf Level 35 zurückgesetzt. Auch mit White Knight Chronicles: Origins auf der PSP lassen sich Daten austauschen und Bonusobjekte freischalten. Ein Datentransfer aus importierten Fassungen des Originals ist aber leider nicht möglich, obwohl bestimmte Errungenschaften auch hier erkannt und mit einer entsprechenden Trophäe belohnt werden.

Neueinsteiger oder Spieler, die ihren alten Charakter nicht mehr sehen können, dürfen natürlich auch wieder den umfangreichen Editor bemühen, um sich von der Höhe der Wangenknochen bis hin zur Größe der Nasenlöcher ein Alter Ego nach Maß zu basteln. Die finale Bestätigung sollte man sich aber gut überlegen, denn wer nachträgliche Änderungen vornehmen will, wird dafür nach wie vor zur Kasse gebeten. Dasselbe gilt auch für die Neuverteilung von Fertigkeitspunkten abseits von regulären Reinkarnationen, die man wieder bei Erreichen der auf Level 80 hoch gesetzten Maximalstufe vollziehen kann, um zusätzliche Bonuspunkte zu erhalten. Auch Gebrauchtkäufer müssen gegebenenfalls eine neue Lizenz für den Online-Modus erstehen, falls der Vorbesitzer den beiliegenden Code bereits verwendet hat.

Aus alt mach neu

Die meisten Schauplätze und Gegner kennt man bereits aus dem Vorgänger.

Die meisten Schauplätze und Gegner kennt man bereits aus dem Vorgänger.

Doch zurück zum Spiel. Nach der anfänglichen Wiedersehensfreude vor unbekannter Kulisse, stellt sich leider schnell heraus, dass man neben der Stadt Faria und dem darum liegenden Wald fast ausschließlich durch Orte und Gegenden gelotst wird, die man schon im Vorgänger bereist hat – nur diesmal in umgekehrter Reihenfolge und mit nicht ganz so laschem Schwierigkeitsgrad. Erzählerisch ist die Reise trotz Zeitsprüngen, die noch mehr Inhaltsrecycling erlauben, ebenfalls weit weniger interessant und spannend. Man marschiert eigentlich nur den ganzen Weg des ersten Teils zurück, sammelt unterwegs ehemalige Mitstreiter und magische Wappen ein, bevor es zum Finale auf die am Ende des ersten Teils kurz gesehene Rothorninsel geht, die zusammen mit Faria und Umgebung sowie einem Geheimgang unter Schloss Balandor die einzigen neuen Story-Schauplätze darstellen.

Nach Spielende kann man zwar auch noch einen hochstufigen Bonusdungeon sowie eine Reihe generischer Mini-Portalwelten besuchen, aber fast 90 Prozent der Spielwelt wurden einfach aus dem Vorgänger übernommen, der sich in überarbeiteter Form ebenfalls auf der Disc befindet und so auch von Neulingen inhaltlich nachgeholt werden kann. Auch die Gegner, auf die man trifft und Kompositionen, die man zu Ohr bekommt, sind weitestgehend dieselben. Die grafische Präsentation wurde zwar hier und da etwas aufpoliert, wirkt aber nach wie vor alles andere als zeitgemäß. Akute Popups und Bildrateneinrüche sind ebenfalls noch immer mit von der Partie und das Verhalten der sich noch immer nicht automatisch zur Wehr setzenden KI-Kameraden ist vertraut bescheiden.