Fazit
Hack`n´Slays in fernöstlichem Ambiente gibt es wie Sand am Meer – meist mit 08/15-Story und Dauergemetzel. Aber wer seine Katana auf erzählerisch höherem Niveau schwingen möchte, und sich dazu ein gutes Kampfsystem sowie jede Menge Rollenspielelemente wünscht, wird derzeit auf der PS2 nur mit Way of the Samurai 2 glücklich. Hier fehlt zwar trotz sehr lebendiger Charaktere und stimmiger Architektur der Reiz der pompösen Kulisse, aber dafür ist das Spiel mit seinen mehreren Enden herrlich offen: Je nachdem, welche Aufträge ihr annehmt und wie ihr euch als Samurai in der Stadt aufführt, verändert sich das verzwickte Machtgefüge. Auch wenn man manchmal weniger als ein halbes Dutzend Stunden bis zu einem Abspann braucht, erlebt man in der kurzen Zeit mehr als in manch aufgeblähten Levelmonstrum. Und das Kampfsystem ist mit seinen drei Stilen ebenso blutig wie ausgefeilt, denn nur kluges Blocken und Kontern bringt Erfolge. Leider sind die Stadtviertel schrecklich klein; auch die immer gleichen Gesichter der Händler nerven – technisch war sicher mehr drin. Aber wann ist einem nach einem Spiel schon zum Verzweifeln, zum Weinen oder zum Jubeln zu Mute?