Unverhofft kommt oft
Als Koei 1997 das klassische Beat-em-up Dynasty Warriors auf der PSone veröffentlichte, haben sich die Japaner vermutlich nicht träumen lassen, dass sie fast 15 Jahre später das Monopol auf eine Genrenische haben würden: Den Massenprügler, bei dem ein Held sich mit Einsatz von Waffen und Magie durch Heerscharen von Feinden wühlt. Doch seit der Veröffentlichung von Dynasty Warriors 2 erscheinen im alljährlichen Turnus irgendwelche Spiele mit dem [GUI_PLAYER(ID=69543,width=400,text=Koei verlässt die klassischen fernöstlichen Pfade und versucht, den Massenprügler mit griechischer Mythologie zu verbinden.)] Begriff „Warriors“ im Titel. Denn man gab sich nicht mit dem feudalen China zufrieden, das den erzählerischen Hintergrund für die ersten Ableger bildete. Mit Samurai Warriors begab man sich nach Japan, DW Gundam führte in den futuristischen Weltraum, Orochi vermengte die Krieger aus China und Japan. Man sollte auch nicht die zahlreichen Spinoffs vergessen, die mit den Untertiteln „Xtreme Legends“ oder „Empires“ im Namen klarmachen sollten, dass es sich hier um leicht abgewandelte Konzepte handelte. Doch im Kern ging es natürlich nach wie vor nur um eines: Das Anhäufen einer größtmöglichen Kombo und ein Hinauftreiben des K.O.-Zählers, der durchaus in vierstellige Bereiche abdriften konnte.
Mit Warriors – Legends of Troy (LoT) verlässt man einige der ausgetretenen Wege. So begibt man sich erstmals auf westliche Mythenpfade. Genauer gesagt, ins antike Griechenland zur Zeit des Trojanischen Krieges. Und es wartet noch eine weitere Überraschung: Denn statt das übliche Team von Omega Force an die Thematik zu setzen, zeichnet das Team von Koei Kanada für die Mär um Odysseus, Achilles, Persephone, Hektor sowie zahlreichen anderen spielbaren Figuren verantwortlich.
Alt trifft Alt
Dass Koei mit dem „Warriors“ im Namen hausieren geht, macht jedoch schon deutlich, dass man trotz eines (zumindest für die Japaner) frischen Szenarios weiterhin auf bestimmte Mechaniken setzt. So ist man nach wie vor unterwegs, um mit seinem Helden durch weitgehend schlauchige Abschnitte zu hetzen und alle auf einen zustürmenden Klonfeinde in den Hades zu schicken.
Während man bei den Dynasty Warriors meist eine Figur wählt und dann ihrer Kampagne folgt, geht LoT den entgegengesetzten Weg: Die Figur ist vorgegeben und wechselt bei jeder Mission. Der Vorteil dabei ist, dass man bei jeder neuen Aufgabe mit leicht anderen Angriffs-Möglichkeiten gefordert wird. Während Hektor im Nahkampf verheerende Schwerthiebe austeilt, hat Odysseus z.B. die Möglichkeit, mit Wurfmessern seine Gegner auf Distanz zu halten und die nur selten intelligent auf einen zustürmenden Truppen zu dezimieren, bevor sie in Schlagdistanz kommen.
Dass diese Unterschiede aber unter dem Strich zu wenig zur Geltung kommen, ist der Kampfmechanik zuzuschreiben, die sich auf wenige Kombos beschränkt. So spielen sich alle Figuren trotz prinzipiell unterschiedlicher Bewaffnung und Fähigkeiten relativ ähnlich. Vor allem auch, weil der „Blutdurst“, in etwa das Gegenstück zum „Musou-Angriff“ bei DW, für alle identisch ist: Der Held brüllt, der Bildschirm wird verfärbt und alle Schläge verursachen temporär einen Mordsschaden mit viel Pixelblut. Mit etwas Abwechslung und vielleicht sogar figurenspezifischen Attacken hätte man deutlich mehr aus dem Thema herausholen können.Auch wenn Farbgebung und Szenario sich verändert haben: Im Kern bleiben auch die trojanischen Legenden den Mechanismen treu, die man mit den „Warriors“-Spielen von Koei verbindet.
Zumal die Kombos, Konter und Blockversuche insgesamt nicht so filigran animiert wurden, wie es bei den fernöstlichen Warriors die Regel ist. Alles wirkt klobiger und unsauberer – und da nimmt sich die gesamte Kulisse mit ihrem unzeitgemäßen Aussehen nicht aus: LoT kommt etwa eineinhalb bis zwei Jahre zu spät, um selbst im kleinen Bereich der Massenprügler für Furore sorgen zu können. Und das, obwohl Koei mit DW6 und dem demnächst erscheinenden siebten Teil doch eigentlich eine halbwegs anständige Engine im Hause hat – die allerdings offensichtlich hier nicht zum Einsatz kommt.
Alt trifft neu
Dennoch üben die Auseinandersetzungen im alten Griechenland eine ähnliche Faszination aus, für die sämtliche Warriors-Ableger gleichermaßen berühmt wie berüchtigt sind. Knopfgehämmer ist angesagt, das wie gehabt von minimalen taktischen Entscheidungen wie Block und Ausweichen bei Bossen unterbrochen wird. Wer von Dynasty- oder Samurai-Kriegern angetan ist, wird auch hier seine Freude haben, wenngleich etwas gedämpfter.
Und das, obwohl sich Koei Kanada im Umfeld von seinen Vorbildern und Brüdern im Geiste löst. So z.B. bei der sich an Homers Ilias entlang hangelnden Erzählstruktur, die mit solide inszenierten Rendersequenzen sowie an antike Vasenmalerei angelehnten Szenen den Trojanischen Krieg nacherzählt.
Auch die Einführung des Kleos-Systems (griechisch für Ansehen, Ehre) mit all seinen angeschlossenen Elementen ist eine gute Idee: Für die Aneinanderreihung von Angriffen, besonderen Attacken etc. bekommt man Ruhmpunkte. Diese kann man zwischen den einzelnen Kapiteln einsetzen, um sich Schmückstücke zu kaufen und anzulegen, um die Götter zu ehren, damit man mit Vorteilen gesegnet wird.
Mit Zeus assoziierte Ringe und Medaillons verbessern z.B. die Gesundheit, Ares belohnt einen mit erhöhtem Schaden während der Zornangriffe und Hermes sorgt dafür, dass die normalen Angriffe verheerender werden. Allerdings muss man aufpassen, da der zur Verfügung stehende Platz begrenzt ist und entsprechend mächtige Verbesserungen viele Felder auf dem Raster belegen. Wer genug Ehre angesammelt hat, kann das Raster aber auch vergrößern. Kleos haben daneben auch einen regenerativen Effekt: Wer es schafft, eine lange Kombokette mit möglichst vielen Finishern aufzubauen, kann sich nach dem Kampf über ein Auffüllen der Gesundheit freuen.Bei den Zwischensequenzen setzt Koei wie eh und je auf passable Render-Videos.
Vergebliche Mühe
Doch all das kann nicht verhindern, dass die trojanischen Legenden insgesamt schlichtweg nicht die Klasse erreichen, die man normalerweise mit den Warrios verbindet. Mit durchaus interessanten und mitunter nicht einfach zu erreichenden Sekundärzielen wie dem Schutz einer Ramme oder der Befreiung von Gefangenen versucht man, für Abwechslung zu sorgen. Und die freischaltbaren Herausforderungen, in denen man sich zusätzliche Kleos für Verbesserungen verdienen kann, sind ebenfalls nur wenig mehr als schmückendes Beiwerk, das, wie alles andere, vor allem an der grobschlächtigen Kampfmechanik leidet. Man ist Meilen entfernt von der sauberen Choreografie im feudalen Japan, versucht dies aber immerhin, durch brachiale Finisher wettzumachen. Und von der Dynamik, die man mit anderen Actiondramen im alten Griechenland verbindet (Kratos irgendjemand?) kann LoT nur träumen. Einzig die Duelle, bei denen man innerhalb einer Arena gegen einen Boss antritt, sind gelungen. Hier sind neben Knopfhämmern endlich einmal Timing bei Block und Konter sowie geschicktes Ausweichen gefragt.
also ich finde das game ehrlich gesagt ganz cool... dynasty warriors in westlich mit nachvollziehbarer story ohne 10.000 spielbaren Charakteren die sich nur an dem stock oder schwert oder was auch immer sie mit sich rumtragen unterscheiden lassen...find ich klasse... außerdem hat man als 360 spieler ja kaum alternativen wenn es um griechische Mythologie geht...God of War kriegen wir ja nicht... und "rise of the Argonauts" war eines der schlimmsten spiele die ich jemals gezockt habe, dicht gefolgt von "Kampf der Titanen", einer weiteren "alternative"...ich finde wenn man "legend of Troy" so betrachtet wird es doch immer reizvoller...ich würde dem spiel auf jeden Fall ne Bewertung zwischen 65% - 75% geben
Wird oder wurde Dynasty Warriors 7 auch getestet?
Schade dass das Spiel nicht so gut geworden ist. Das Setting im mythischen Griechenland finde ich eigtl ziemlich cool
Ich schau mal Gameplay Videos...dann entscheid ich...
Kommt auch auf den Preis an.
Die Grafik find ich eigentlich ganz gut án den Warrior spielen gemessen.
Kann mir jemand sagen ob man IMMER alleine ist, oder auch mal wie in DW ne Armee auf seiner Seite hat ?
Hm ... also Bladestorm hat mir ziemlich Spass gemacht ... hoffentlich Machen sie mal wieder sowas ... ansonsten warte ich wohl auf DW Gundam 3.
Mangels Alternativen ( Xbox 360) wirds gekauft. Wenn auch nur als Budget Titel. :wink: