Veröffentlicht inTests

Warhammer 40.000: Dawn of War – SoulStorm (Taktik & Strategie) – Warhammer 40.000: Dawn of War – SoulStorm

Knapp dreieinhalb Jahre hat Dawn of War auf dem Buckel und mit dem eigenständig spielbaren Add-On SoulStorm ziehen zwei weitere Fraktionen auf das Warhammer 40k-Schlachtfeld. Diesmal war Relic Entertainment nur als Produzent tätig und überließ die Entwicklung dem mittlerweile aufgelösten Studio Iron Lore. Sorgen die „Dark Eldar“ und die „Sisters of Battle“ für einen würdigen Abschluss?

© Relic Entertainment / Iron Lore / THQ

Lieblingsspielzeug der gläubigen Schwestern sind Flammenwerfer, mit denen sie die Ungläubigen läutern wollen, was gut gegen Infanteristen und Gebäude funktioniert. Sind übrigens mal die gegnerischen Fußtruppen in der Überzahl, hilft die Großbrand-Funktion des Immolation-Panzers, der wie angewurzelt stehen bleibt und dann seinen Flammenwerferaufsatz rotiert – eindrucksvoll, selbst bei der angestaubten Grafik-Kulisse. Stärkste Einheit ist der „Living Saint“ mit heftigen Nahkampf-Attacken, einem fiesen Flammenwall und einer weiteren Überraschung…

Von Flugzeugen und der Computerintelligenz

Neben den neuen Rassen, die zwar ihre Vorzüge haben, aber nicht an die Extravaganz der Necrons herankommen, sorgt die Einführung von Flugzeugen für frischen Wind. Alle Rassen dürfen fortan eine Flugeinheit fertigen, die noch mehr Rasanz in die ohnehin 

Natürliche Barrieren wie Seen oder Berge sind kein Problem für die neuen Lufteinheiten.
actionreichen Stellungskämpfe bringt. So könnt ihr zwischendurch mit Flugzeugen die Infanteristen überraschen, Verstärkungspunkte beharken oder last but not least die Basis mit einem Bombardement überraschen. Da sich die natürlichen Gegebenheiten der Karte mit den Flugzeugen überwinden lassen, kann es selbst auf hinlänglich bekannten Maps zu Überraschungsangriffen kommen. Generell sind die Fluggeräte eine willkommene Ergänzung, die ruhig früher hätte Einzug halten können.

Genutzt werden die flinken Flieger ebenfalls vom Computergegner, der gerne mit frühen Attacken auf die Basis anfängt und aggressiv vorgeht. Jedoch wählt die Computerintelligenz nicht immer das sinnvollste Ziel aus und greift öfters Gebäude oder Einheiten an, die man als Spieler niemals beschießen würde. Für Frischlinge stellen die Aggressivität der KI-Gegner und die große Einheiten-Palette der neun Fraktionen allerdings eine recht hohe Hürde dar – trotz guten Tutorials. SoulStorm richtet sich an fortgeschrittene Spieler, die Strategie-Erfahrung haben und sich behende im Dawn of War-Universum bewegen. Dies gilt insbesondere im Mehrspieler-Modus, da dort der Einstieg weitaus schwerer fällt und bei Neulingen für viel Frust sorgen wird. Doch beißt man sich durch und schaut über die angegraute Kulisse hinweg, winken hochklassige und actionlastige Mehrfronten-Matches; neuerdings auch mit Medallien-Belohnungssystem.

Metamap-Kampagne

Freunde von epischen Singleplayer-Geschichten werden trotz des reichhaltigen Hintergrundes des Warhammer 40k-Universums enttäuscht, da SoulStorm wie schon Dark Crusade lediglich mit einem Metamap-Konzept aufwartet. Zunächst wählt ihr eine Rasse und vernichtet in einem galaktischen Feldzug alle anderen acht Kontrahenten, die auf jeweils vier

Zwischen den Missionen rüstet ihr euren Helden mit besserer Ausrüstung aus.
Planten (plus drei Monden) residieren, wobei jede Fraktion mit einem speziellen Bonus aufwartet (z.B. Orks mit schnellerem Bevölkerungswachstum und die Sisters of Battle können Gebäude kaufen, die beim Angriff sofort auf der Karte stehen). Jeder Planet ist dabei in diverse Regionen aufgeteilt und mit eurer an den Helden gehängten Armee greift ihr rundenweise die insgesamt 31 Gebiete an. Jedes Areal bietet nach der Eroberung Ressourcen sowie einen Bonus (z.B. Doppelangriff in einer Runde) und auch euer Held lässt sich mit zusätzlicher Ausrüstung verbessern. Dieser Motivationsfaktor ist zwischen den Missionen auch dringend nötig, schließlich sind rund zwei Drittel aller Einsätze bloße Skirmish-Matches. So müsst ihr meistens und gänzlich befreit von einer Hintergrundgeschichte alle Einheiten von der Karte putzen oder die Mehrheit der Punkte für eine bestimmte Zeit lang halten. Abwechslung kommt in den tristen Alltag, wenn ihr die letzte Bastion bzw. die Hauptbasis derjenigen Fraktion angreift: Eingeleitet von unscharfen Zwischensequenzen werdet ihr dank mehrerer Missionsziele (Gebäude/Einheiten in einem Zeitlimit zerstören, überraschend auftauchende Verstärkung, etc.) stärker gefordert und es gibt eine Prise Abwechslung – leider nicht genug. Schade, dass solche geskripteten Ereignisse für die Endschlachten aufgehoben wurden und die Ausnahme bleiben.