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Wargame: AirLand Battle (Taktik & Strategie) – Wargame: AirLand Battle

Nachdem in Wargame: European Escalation der Bodenkonflikt in Europa entbrannte, wird in Wargame: Airland Battle auch aus der Luft gekämpft. Können die kombinierten Streitkräfte, die sich in Skandinavien beharken, am durchwachsenen Vorgänger vorbeiziehen?

© Eugen Systems / Focus Home

Über den Wolken

[GUI_PLAYER(ID=106008,width=400,text=Die Kampagne von Wargame: Airland Battle ist nicht gerade empfehlenswert: zu steril, zu belanglos.,align=right)]Zunächst zur wichtigsten Frage: wie fügt sich die neue Luftwaffe ein? Diese kann, sobald ein Luftkorridor, ähnlich wie für den Landnachschub, gesichert wurde über ein separates Panel auf das Schlachtfeld gerufen werden.  Einmal im Kampfgebiet, darf ich den Jets auch manuell neue Bewegungs- und Zielefehle geben oder Notevakuierungen anordnen. Die Flugzeuge sind sehr flexibel einsetzbar und bei richtiger Aufklärung eine schlagkräftige Waffe. Abfangjäger, Jagdbomber, Bomber sowie Anti-Radar-Aufklärer bringen eine neue taktische Komponente ins Spiel, die in vielen Situationen zum Umdenken zwingt.

Nun gilt es, vor allem befestigte Stellungen und Kommandofahrzeuge mit mobiler Luftabwehr zu beschützen und Nachschubrouten nicht aus dem Blick zu verlieren. Eine A-10 Warthog verwandelt die wichtigen Logistikfahrzeuge nämlich schnell in rauchende Trümmer. Auch Helikopter, so mächtig sie gegen Kampfpanzer sind, werden von ein, zwei Sidewinder-Raketen schnell vom Himmel gepustet und Artillerie im Wald zu verstecken reicht gegen die Bomben einer F-117A Nighthawk nicht mehr aus.  Trotzdem sind die Flugzeuge verletzlich genug, um die Balance nicht zu zerstören. Oft reicht ein gut platziertes radargelenktes Raketensystem oder zwei, drei mobile Luftabwehrgeschütze um die Luftüberlegenheit des Gegners zu beenden. Warum ich allerdings z.B. mit einem Tornado Gebiete nicht aufklären kann ist unverständlich; gerade Jets im Tiefflug sollten eigentlich dafür prädestiniert sein, Panzergruppen aufzuspüren.

Fokusgruppe Multiplayer

Die neuen Flugzeuge sind gut integriert und erhöhen die Spannung in den Gefechten.
Die neuen Flugzeuge sind gut integriert und erhöhen die Spannung in den Gefechten. © 4P/Screenshot

Vor allem im Mehrspielermodus, auf dem schon zuvor das Hauptaugenmerk der Entwickler lag, kann das neue Spielelement überzeugen. Die Flugzeuge werden in diesen Matches vor allem zu schnellen Kontermaßnahmen, was Erinnerungen an R.U.S.E. weckt, auch wenn die Jets nichts mit den Ablenkungsmaßnahmen des Titels zu tun haben. Gerade Spieler die hauptsächlich auf Artillerie setzen, können durch die Bomber eine böse Überraschung erleben. Das Einigeln in Stellungen wird schwieriger und durch die notwendige Luftabwehr punkteintensiver, sodass sich das Tempo der Gefechte etwas erhöht.

Der 10-gegen-10-Modus, in dem 20 Spieler auf einer der großen Karten gegeneinander antreten, ist dadurch sehr spannend. Hier wird nämlich deutlich, wer seine Armeezusammenstellung (Deck) perfektioniert hat. Richtig gewitzte Spielergruppen haben natürlich für jede der acht Waffengattungen einen Spezialisten im Team und koordinieren ihre Taktik im großen Stil.

Die Decks können von den Spielern nach Belieben zusammengestellt und mit einer Auswahl aus den weit über 300 verschiedenen Vehikeln, Flugzeugen und Infanteristen  bestückt werden, sofern sie denn über Punkte und Levelaufstiege freigeschaltet wurden.  Dies eröffnet eine große Anzahl von taktischen Möglichkeiten und Strategien, erfordert aber auch Mut zur Lücke, da man nie so genau weiß mit was für Truppen der Gegner in die Schlacht zieht. Die Onlinematches sind spannend, taktisch und können bei hohen Siegpunktelimits durchaus die Stundenmarke knacken.