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Valkyria Revolution (Rollenspiel) – Dämliche Quasselstrippen

Schluss, aus – ich kann’s nicht mehr hören! Ich musste selten einem so dämlichen Gequassel zuhören wie diesem hier und will ab sofort keine Silbe mehr davon ertragen. Wäre Valkyria Revolution eine dieser japanischen Schlüpfershows, könnte man ihm die unterirdischen Dialoge vielleicht nachsehen. Für eine ernst gemeinte taktische Action geht die hier vorgetragene Erzählweise aber gar nicht. Hätte im Test doch wenigstens diese Taktik etwas hergemacht…

© Media Vision / Sega

Vom Gemälde zum Allerweltsspiel

Revolution sieht übrigens nicht einmal besonders gut aus. War in Chronicles noch jeder Strich, jede Fläche wie von Hand gemalt, liegt hier gefühlt nur ein dezenter Filter über dem Bild – von der aufwändigen Gestaltung des Vorgängers kann keine Rede sein. Hintergründe und Figuren sehen ja nicht mal schlecht aus, Details und Animationen stammen aber bestenfalls aus der PS3-Ära. Kein Wunder: Das Spiel wurde auch auf Vita veröffentlicht, sodass Besitzer beider PlayStation-Fassungen dank Cross-save immerhin dieselben Spielstände auf Handheld und Konsole nutzen können.

Eine Enttäuschung ist außerdem der Soundtrack von Yasunori Mitsuda (Chrono Trigger/Cross, Xenoblade Chronicles), denn seinem belanglosen Orchester fehlt jedwede markante Note. In Erinnerung blieb mir die übertrieben grelle Stimme der Solistin und dass ich nicht weiß, wann ich im Hauptmenü zuletzt den Ton abgedreht hatte.

Charakterköpfe

Gibt es überhaupt etwas Gutes an dem Ableger? Doch, tatsächlich, gibt es: Das Entwickeln der Charaktere und Zusammenstellen des Teams hat Spaß gemacht! Freilich war das zum Teil für die Katz, weil den Gefechten sinnvolles Taktieren zum großen Teil abgeht. Ganz sinnfrei ist es allerdings nicht, eine Truppe aus jeweils einem Vertreter der vier Klassen (schnelle Angreifer, mächtige Schadensmacher, Ragnite-Nutzer sowie Schildträger) zu formen oder eine auf andere Art effektive Zusammenstellung zu wählen.

Jeder Kämpfer verfügt zudem wie in Chronicles über maximal vier Eigenschaften, die sie oder ihn etwa zu einem guten Teamplayer machen oder als Allergiker in ländlichen Umgebungen schwächen. Dass Charaktere unterschiedliche gute Beziehungen zueinander haben und im Kampf fallen können,

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Das Abenteuer hat seine Momente, ist aber meilenweit von seinem Vorbild entfernt. © 4P/Screenshot

stärkt nicht zuletzt die Bindung an wichtige Figuren – auch wenn man zu Boden Gegangenen fast immer wieder auf die Beine helfen kann, so dass man selten um die Begleiter bangt oder gar taktisch reagieren muss.

Sortieren statt Taktieren

Ebenfalls aus Chronicles übernimmt Revolution das Entwickeln neuer sowie stärkerer Ausrüstung; neu ist das freie Herstellen von Kleidung mit ganz bestimmten Eigenschaften durch den Einsatz im Kampf erhaltener oder auf dem Markt gekaufter Materialien. Dass man für alle Aktionen allerdings in die Werkstatt oder auf die Promenade reisen muss, um dort aktiv zu den gewünschten Handwerkern zu laufen, ist sinnlose Zeitverschwendung. In knappen Gesprächsfetzen mit der Bevölkerung erfährt man ja nichts Interessantes, selbst hinter mit „Story“ markierten Klicks steckt selten Verwertbares. Deshalb und in Anbetracht der Frequenz, mit der man Händler und Handwerker aufsucht ergab das knappe Menü des Vorgängers den weitaus größeren Sinn.

Richtig unübersichtlich ist sogar das im Grunde motivierende Verteilen der Ragnite-Fähigkeiten. Man weist den Mitgliedern der Truppe nämlich nicht bestimmte Fähigkeiten zu und wertet die schrittweise auf, sondern teilt jedes Ragnite als Ausrüstungsgegenstand zu. Alle Teile, auch die gleicher „Bauart“, besitzen dabei eigene Werte und Verstärker, weshalb man ständig schaut, bei wem man welche Fähigkeit tauschen sollte. Übrigbleibende Ragnite verbraucht man zwar beim Verbessern der Charakterwerte, doch nach jedem Einsatz kommen so viele hinzu, dass das Sortieren bald ermüdend ist. Interessant immerhin, dass jede Figur ein ihr eigenes Netz aus möglichen Entwicklungen besitzt, auf dem man sich frei für den jeweils nächsten Schritt entscheiden darf.

  1. Grabo hat geschrieben: 08.07.2017 20:24 Das tolle Titelbild mit den prallen Titten hat mich neugierig gemacht, aber das ist auch das einzige sehenswerte an dem Spiel.
    Man versucht hier mit schönen Titten zu locken nur leider steck keine Substanz dahinter.
    ja du - sone freundin hatte ich auch mal^^

  2. Das tolle Titelbild mit den prallen Titten hat mich neugierig gemacht, aber das ist auch das einzige sehenswerte an dem Spiel.
    Man versucht hier mit schönen Titten zu locken nur leider steck keine Substanz dahinter.

  3. Wer sollen denn die vielen Leute sein, die "mehr Abwechslung in den Valkyria Games sehen wollen"? Teil 1 ist sehr gut angekommen, Teil 2 auf ein Mal kam nur noch auf PSP raus, weil man damit hoffte mehr Spiele an die Japsen verkaufen zu können und weil natürlich so ein Plattformwechsel nicht so gut ankommt im Westen, kam der Dritte nur noch im Land der aufgehenden Sonne. Also die einzigen die sich da wirklich äußern könnten, wären Japaner und das will ich schon mal sehen, dass die meinten "ich will ein Valkyria Chronicles Spin-Off, dass nichts mit Valkyria Chronicles zutun hat, außer eine Olle mit dicken Titten die wie Selvaria Bles aussieht und dem Namen Valkyria". Und ob die Meinung einer Gruppe in einem einzelnen Land dann auch noch so bedeutsam ist, sei hingestellt. Die schlechten Verkaufszahlen lassen jetzt nicht gerade darauf hindeuten, dass das jetzt so gewünscht war.
    Ich würde sagen: Entweder ein Multiplattform Valkyria Chronicles ODER die alten Valkyria Chronicles auf PC neu aufgelegt. Das wäre was gewesen, was man sich gewünscht hat. Aber ein Fantasy Spin-Off, das mit der Hauptserie eigentlich nichts zutun hat? Glaube ich nicht.

  4. Perfect_Chaos hat geschrieben: 06.07.2017 09:07 Hmmm hier sagen sehr viele Leute "Sehr schade...". Das einzige was ich sehr schade finde, ist dass anscheinend alle Leute diesem Review so extrem blind vertrauen. Mehr vertrauen, als es verdient hat.
    Wir leben in einer Zeit der unglaublichen Spielevielfalt auf hohem Niveau.
    Jetzt habe ich 50 € zur Hand und die Wahl: Gebraucht 3 Top-Spiele kaufen, die in Reviews abräumen - ein oder zwei davon werden mir sicher gefallen?
    Oder neu ein potentielles Mistspiel kaufen und mit dem Geldbeutel dem Publisher zeigen, dass sie auf dem richtigen Weg sind, weil steht ja Valkyria drauf?
    Und dann stelle ich fest, ach, ist ja wirklich ein Mistspiel - aber da ist das Kind schon im Brunnen und Sega sagt sich: Geil, die fressen das, lass nächstes mal ein billig produziertes Koop-Borderlands machen mit Valkyria, die Fans fressen das!
    Zumal Sega jetzt nicht gerade für Konstanz bei der Qualität ihrer Franchises steht ...

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