Wer Slain mochte…
…für den ist auch Valfaris Pflichtprogramm. Das Spiel wurde vom selben Zwei-Mann-Studio programmiert und greift auch dessen Genre-Ausrichtung (Action!), den derben 2D-Look sowie die Vorliebe für harte Gitarrensounds auf. Das Problem: Wer hat denn wirklich schon mal von Slain! Back from Hell gehört, geschweige denn es tatsächlich gekauft? Im Test aus dem Jahr 2016 beschwerte sich Mathias zudem über das Kampfsystem und die Kollisionsabfrage, immerhin konnte die ein halbes Jahr später veröffenlichte Konsolenversion ein paar Mängel beheben. Auf Vorschusslorbeeren im Stile von „Das neue Spiel von…“ konnte sich Valfaris also schon mal nicht ausruhen. Doch dank seiner offensichtlichen Schlüsselreize (Science Fiction, Blut, Knarren, Metal-Sound) hat es der düstere 2D-Actiontitel auf die Wunschlisten vieler Retro-Fans geschafft. Auch ich war beim ersten Starten des Titels voller Vorfreude.
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In grafischer Hinsicht musste ich meine Erwartungen jedoch gleich zurückschrauben – Valfaris ist weder so hübsch gestaltet und fein animiert wie unlängst Blasphemous, noch transportiert es das 16-Bit-Gefühl so perfekt wie das spielerisch ähnlich gelagerte Blazing Chrome. Die mit reichlich Schleim, Pflanzen, Metallteilen & Co. ausstaffierten Areale wirken zwar sehr organisch, aber auf dem großen TV nicht unbedingt hübsch – zudem schmälert der dichte Bewuchs schon mal die Übersicht: Wo ist die Leiter? Ist das noch Gras oder schon ein fieses Tentakel? Der dreckige Look mit mal martialischen Feinden in Rüstungen, mal ekligem Gewürm, erinnert teils wohlig an Warhammer 40k oder Metroid, trotzdem finde ich das Spiel nicht sehr ansehnlich.
Contra mit Schwert?
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Spielerisch drängen sich mir als Genrekenner viele Namen auf, mit denen ich Valfaris vergleichen möchte. Metal Slug, doch das ist witziger und weniger hart. Die 16-Bit-Contras oder das kürzlich veröffentlichte Blazing Chrome wiederum sind weit mehr Baller-alles-weg-Action nach Art des 1980er Kinos. Auch die erst neulich auf Switch portierte Turrican-Hommage Gunlord X böte sich an, allerdings geht es auch hier flinker und hüpflastiger zu. Valfaris mixt konsequent Feuergefechte mit Nahkämpfen, wie die Devil May Cry-Reihe oder Warframe – nur eben in 2D.
Der grantige Therion kann im Kampf stets auf zwei Knarren und eine Klinge bauen – auf seinem Trip durch die Eingeweide des Planeten Valfaris wird er davon reichlich Gebrauch machen. Eure Standardwaffe hat unendlich Munition, ist aber eher schwach auf der Brust. Dicke Ballermänner hingegen nuckeln kräftig an der blauen Leiste unter dem Lebensbalken. Wie praktisch, dass man diese Energie durch Kills mit der Nahkampfwaffe wieder nähren kann – so ergibt sich ein kluges Zusammenspiel, das zwar erlernt werden muss, dann aber gut funktioniert. Zusätzlich kann man die Energie für seinen Schild verwenden und damit, gutes Timing vorausgesetzt, Geschosse zu ihrem Absender zurückschicken!