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Ultima Forever: Quest for the Avatar (Rollenspiel) – Ultima Forever: Quest for the Avatar

Ultima ist bis heute Kult – daran konnte auch der miserable neunte Teil aus dem Jahr 1999 nichts ändern. Die Rollenspielserie von Richard Garriott gehört zu den großen Erfolgsgeschichten der 80er Jahre. Sie hat als Pionier die virtuelle Fantasy mit begründet und eine ganze Generation von Fans geprägt. Nach fünfzehn Jahren öffnen sich endlich wieder die Tore nach Britannia. Zunächst auf dem iPad, PC und Android sollen folgen.

© Mythic / Electronic Arts

Fazit

Electronic Arts hat im wahrsten Sinne des Wortes die Schlüssel in der Hand. Man hat so viele Marken, verfügt über so viele Videospielwerte – gerade mit Ultima. Und was macht dieser einflussreiche Publisher daraus? Er öffnet keine Türen zu mehr Faszination, sondern schließt das Wichtigste aus: die virtuelle Tradition, ein auf Spannung und Abenteuer fokussiertes Spieldesign. Was schwadronierte Mythic noch im Vorfeld? Respektvoll gegenüber der Vorlage wollte man sein? Da war von „The Ultimate RPG Series returns“ die Rede. Dieses Ultima Forever: Quest for the Avatar ist spätestens dann ein Schlag ins Gesicht für alle, die mit der Serie von Richard Garriott so etwas wie Rollenspiel verbinden, wenn man aufgefordert wird, sich einen FIFA-Trailer anzuschauen. Ja, dieses Ultima sieht ganz nett aus, ruckelt nur auf älteren iPads und ist nicht ganz so dreist konzipiert wie Dungeon Keeper – was im Klartext heißt, dass man ohne zu löhnen länger 08/15-Kloppmist mit nervigen Verbindungsabbrüchen spielen kann. Aber im Kern leidet es unter derselben Seuche, in der ständige Hinweise auf irgendwelche Apps und selten blöde Kaufanreize das Spielerlebnis ruinieren. Das ist nichts als buntes, von jeglicher Faszination befreites Fantasy-Fastfood. Statt Immersion entsteht hier nur eines: Aversion.

Wertung