Sieht chaotisch aus, ist taktisch anspruchsvoll
Aber auch der Kampf sorgt für gute Unterhaltung. Sehr schön ist nicht nur, dass man die porösen Blöcke in der Kulisse eine Zeit lang als Deckung nutzen kann, sondern dass man jederzeit über den aktuellen Verletzungsstatus der Feinde sowie die eigene Angriffswirkung Bescheid weiß. Obwohl die ausgeführte Action vielleicht visuell chaotisch anmutet, kann man also jederzeit genau planen, wo man am besten angreift. Und das lohnt sich: Man bekommt von
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hinten einen Meuchelbonus, kann mit Temposchub aus der Gefahr, sich unsichtbar machen und seine Attacken effizient verketten. Erst das explosive Paket basteln, dann mit einem Strahl gen Feind schubsen – Krawummm!
Mit jedem Levelaufstieg schaltet man weitere Aktionen frei, wobei man sich manchmal entscheiden muss. Es gibt nicht nur explosive Angriffe, sondern auch das Einfrieren oder die Übernahme von Gegnern sowie die Beschwörung von helfenden Monstern, die man dann separat steuern kann. Die Möglichkeiten sind vielfältig und das System selbst ist sehr motivierend, weil unheimlich flexibel: Jede Fähigkeit kann aktiv, unterstützend oder passiv eingesetzt sowie mit anderen kombiniert werden – also grübelt man über die besten Kombos. Man muss sich zwar ein wenig in die etwas unübersichtlichen Menüs reinfuchsen, aber man kann seinen Spielstil angenehm individualisieren.
Barocker Cyberpunkstil
Mit der Zeit wird man zwar durchaus gefordert, aber ich hätte mir etwas schwierigere Situationen gewünscht – wenn man stirbt, verliert man lediglich eine aktive Kraft. Außerdem gibt es nur angedeutete Umgebungsrätsel (schade, da war mehr drin!) für die Fähigkeiten und man vermisst spektakulärere Bosse – sie haben zwar einige fiese Tricks drauf, aber sind recht einfach zu besiegen und fallen als Kreaturen im ansonsten überragenden Artdesign kaum auf. Das punktet auf ganzer Linie mit einem barocken Cyberstil, der
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futuristisches Gleißen, Neonreklame in verschachtelten Gassen und wabernde Oberflächen mit eleganter Architektur verbindet. So entsteht ein farbenfrohes Großstadtflair. Allerdings ist die Kulisse wenig interaktiv und nur manchmal flattern Vögel auf – außerdem würde man so gerne drehen oder mal reinzoomen.
Bis auf ein paar Abkürzungen und einen bizarren Ort samt Ball, Musikbox, Baum und Nebenmissionen kann man wenig entdecken. Man freut sich zwar zu Beginn noch über die Computer mit ihren interaktiven Fragen, die mal das Essen, mal das Wetter, mal die Politik betreffen, aber das alles hat keinen Einfluss auf das Spielgefühl und wirkt irgendwann aufgesetzt. Überhaupt hat die Story zu Beginn mit ihrer Fragmentierung zu kämpfen – man bekommt nicht mehr als Schnipsel, Biographien werden hinter Fähigkeiten versteckt und man fühlt sich, was die Hintergrundwelt betrifft, ein wenig verloren. Aber wie gesagt: Je weiter man kämpft, desto plausibler und klarer wird die Story.