Früher oder später stellt sich im Leben eines Rennspiel-Fans wahrscheinlich die Frage, ob der Controller durch ein Lenkrad und Pedale ausgetauscht werden sollte. Im Zuge solcher Überlegungen muss man gleich eine weitere Entscheidung treffen: Reicht die Befestigung am Schreibtisch aus, soll es vielleicht ein platzsparender Wheelstand sein oder will man mit einem Rennsitz gleich den Grundstein für den eigenen Heim-Simulator legen? Falls man zu Letzerem tendiert, könnte der Race Rig von Tracktime tatsächlich eine Überlegung wert sein, der mittlerweile im Online-Shop des Anbieters in mehreren Varianten zur Verfügung steht und sich vor allem als Einsteiger-Modell eignet.
Alu-Profil oder Sorglos-Paket?
Viele Simracer versuchen sich derzeit als Heimwerker und bauen sich ihre Rigs aus zugeschnittenen Alu-Profilen einfach selbst zusammen. Der Vorteil: Die Kosten sind vergleichsweise niedrig und es gibt im Netz eine Vielzahl an Bauanleitungen, bei denen unter Umständen auch gewünschte Zusatzteile für H-Schaltungen, Tastatur etc. berücksichtigt werden. Zu den Nachteilen gehört, dass man für die Realisierung eines solchen Projekts eine gewisse Zeit in die Planung investieren muss, wenn man nicht zu Fertig-Angeboten greifen möchte. Und selbst dort erfolgt die Auslieferung dann häufig ohne einen dazugehörigen Rennsitz oder man muss sich generell noch um nötiges Zubehör wie Schrauben, Werkzeug, Winkelstücke etc. kümmern. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, aber persönlich kann ich auch der Ästhetik der recht groben Alu-Profile nicht sonderlich viel abgewinnen.
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Der Rahmen kommt gut verpackt in mehreren Kartons an. © 4P/Screenshot
Schneller Aufbau, stabile Konstruktion
Die Lieferung der Teile erfolgt gut verpackt in schweren, aber strapazierfähigen Kartons (1x 30 Kilogramm, 1x 5 Kilogramm). Eine helfende Hand kann zwar nicht schaden, doch lässt sich das Race Rig zur Not auch ohne große Probleme alleine aufbauen. Etwas nervig gestaltet sich jedoch die mehrsprachige Anleitung, die sowohl Textanweisungen als auch Piktogramme präsentiert – das aber leider getrennt, so dass man ständig zwischen den Seiten blättern muss. Und gerade, wenn man glaubt, dass beim nächsten Schritt die Zeichnungen als Orientierung ausreichen, verpasst man schon mal den Hinweis, dass bestimmte Schrauben für später folgende Schritte noch nicht festgezogen werden sollten. In manchen Situationen – insbesondere am Ende beim Anbringen des Schalensitzes samt Schienen – kann es zudem etwas fummelig und anstrengend werden.
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Mittlerweile hat man im Shop die Auswahl zwischen drei verschiedenen Sitz-Typen. © 4P/Screenshot
Kompaktes Design
Mit einer Stellfläche von ca. 160x45cm benötigt das Tracktime Race Rig zwar mehr Platz als ein Wheelstand, fällt damit aber immer noch recht kompakt aus. Mit der Klappsitz-Edition verschafft man sich bei Nichtbenutzung „nach oben heraus“ ebenfalls noch etwas Luft. Zwar bringt die Konstruktion mit mehr als 30 Kilogramm ganz schön viel Gewicht auf die Waage, doch bietet der relativ schmale Rohrrahmen genügend gute und griffige Stellen zum Anpacken, mit denen man das Rig ohne allzu große Kraftanstrengungen in die Ecke oder sogar in einen anderen Raum schieben kann.
Verschiedene Sitze anbieten ist ja schön und gut, aber wieder mal gänzlich ohne Sitzmaße. Sollten diese Sitze ähnlich wie die vom Raceroom Rig sein, was ich vermute, da sie kompatibel sein sollen, sind auch diese nur was für Sim Racer mit der Figur eines unterernährten Jugendlichen.
Mein Schreibtisch ist zum Glück groß genug, dass ich mein Lenkrad nur rüberschieben muss und die Klemme festziehe. Kabel lass ich alle dran und Pedale liegen immer an der selben stelle unterm Tisch.