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TrackMania United (Rennspiel) – TrackMania United

Bevor auch nur ein Wort auf diesen Seiten erschien, stand das Fazit schon vor mir. Auch die Wertung steht: Gold. Und zwar mit Leichtigkeit. TrackMania United schafft es trotz Best-of-Character, stundenlang an Lenkrad, Gamepad oder Tastatur zu fesseln. Weil ihr mitten in einer lebendigen und unglaublich aktiven Online-Community seid, sobald das Hauptmenü erscheint. Und warum dann kein Platin? Weil Nadeo für Online-Raser ein Paket geschnürt hat, das aus allen Nähten platzt – aber die Solo-Fahrer vergessen hat.

© Nadeo / Deep Silver

Drei Jahre (fast) ohne Lackschaden

Wieso kann mich ein Titel begeistern, der im Grunde nichts neu macht, dessen fast inhaltsgleiche Vorgänger mich schon etliche Stunden meiner Zeit gekostet haben? Online-Wettkämpfe sind nun wahrlich keine Revolution, sämtliche Spielvarianten spätestens seit dem letzten kommerziellen Vorgänger Sunrise bekannt und das Erstellen eigener

Ein von Nadeo vorgegebener Wagen. Ihr dürft eure Boliden aber gerne selbst lackieren.

Strecken wird nur um wenige Bauteile erweitert. Hauptsächlich hat Entwickler Nadeo das Set des in Nations eingeführten Stadions vergrößert, so dass ihr dort auch auf Rallye-Abschnitten unterwegs seid. Der Wechsel zwischen Asphalt und Staub-Piste wurde zudem aufpoliert, so dass ihr mal in das gleißende Licht der aufgehenden Sonne rast oder des Nachts an grellen Scheinwerfern vorbei donnert. Ansonsten fährt United im gewohnt guten, wenn auch inzwischen ermatteten Lack vor. Die Musik parkt allerdings mit einem Rad im Halteverbot. Dem Menü geht es ähnlich: Inzwischen klickt ihr euch zwar durch eine schicke Oberfläche, die immer noch dezent überladen wirkt.

Wer will, darf sich natürlich auch in den restlichen bekannten Szenarien austoben: Ihr brettert beinahe mit halber Schallgeschwindigkeit über eine Insel, schlittert über Schnee, legt an der Küste Stunts hin oder fahrt durch den amerikanischen Westen. Allerdings müsst ihr nach dem Stadion weitere Schauplätze erst freischalten, indem ihr Medaillen auf den von Nadeo erstellten Kursen einheimst. Warum auf den von Nadeo erstellten? Weil ihr per Mausklick etliche zusätzliche Pisten herunterladen könnt. In jeder Umgebung müsst ihr erst eine Art Einführung meistern, bevor ihr euch nacheinander an leichten, mittleren, schweren und extremen Strecken versucht; Zugang ins folgende Szenario erhaltet ihr dabei schon nach dem Meistern der leichten Aufgaben.

Komm schon!

Letzteres gilt allerdings nur für die Zeitrennen; im Puzzle- und im Plattform-Modus gibt es jeweils nur einen Satz leichter, mittlerer, schwerer sowie extremer Herausforderungen. Dafür wechseln sich die Szenarien ständig ab. Eine gelungene Abwechslung sind die Plattform-Rennen, denn hier geht es nicht einfach um schnelle Zeiten. Stattdessen müsst ihr versuchen, mit so wenigen Fehlern wie möglich ins Ziel zu kommen.

Die Webisodes erklären euch, wie Trackmania United funktioniert

Webisode Nummer 1
Webisode Nummer 2
Webisode Nummer 3
Webisode Nummer 4
Webisode Nummer 5

Was einfacher klingt als es ist, denn Sprünge ins Ungewisse gehören genauso dazu wie das richtige Timing beim Flug durch enge Löcher oder auf kleine Ziel-Flächen. Hier müsst ihr beweisen, dass ihr den Wagen auch in der Luft noch geschickt steuern könnt…

Noch kniffliger wird es beim Puzzeln, denn ihr sollt eigentlich nur eine schnelle Zeit hinlegen – zwischen Start und Ziel fehlt allerdings der Asphalt! Erst wenn ihr euch eine möglichst schnelle Strecke gebaut habt, dürft ihr Gas geben. Neu sind übrigens in allen Varianten fiese Abschnitte, die euren Motor abwürgen. Wenn ihr davor nicht genug Schwung holt oder mittendrin einen Fehler macht, müsst ihr es noch mal versuchen. Das Gefühl der Machtlosigkeit beim Ausrollen („Noch ein Stück, noch ein kleines Stück. Komm schon!“) ist herrlich, ein Erfolgserlebnis dafür entsprechend hoch.