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Trackmania (Rennspiel) – Das Nations-Remake

Woran denkt ihr, wenn ihr „Trackmania“ hört? Vermutlich hat es mit Wettrennen gegen die laufende Uhr, aber ohne direkte Kontrahenten zu tun sowie mit einem Streckenbaukasten und einer großen Online-Community. Deshalb scheint es nur logisch, dass Entwickler Nadeo die aktuelle Version seines Arcade-Racers erneut um diese Tugenden strickt. Um eine Fortsetzung handelt es sich aber nicht, sondern um ein Remake des Free-to-play-Titels Trackmania Nations. Unser Test zeigt allerdings, dass diesmal nicht alle Spieler in den Genuss des kompletten Programms kommen.

© Nadeo / Ubisoft

Service statt Einmallieferung

Wobei die derzeitige A08 genau wie alle anderen Strecken nur drei Monate lang als Teil der Kampagne verfügbar sein wird, denn nach jedem Vierteljahr wird deren Inhalt komplett ausgetauscht. Die Entwickler stellen diesmal nämlich nicht nur ein Fundament auf, das die Community um eigene Strecken und Turniere ergänzt, sondern wollen das Angebot auch selbst ständig erweitern. Das haben sie auf verschiedene Art mit den Vorgängern schon getan, mit dem aktuellen Trackmania rufen sie die Langlebigkeit aber noch stärker zum Programm aus, weshalb es nicht nur die wechselnde Kampagnen und regelmäßige Turniere geben wird. Nadeo platziert von Spielern entworfene Kurse auch als „Strecke des Tages“ prominent im Hauptmenü und integriert ebenfalls von Spielern erstellte Kampagnen in einen stündlich aktualisierten Online-Modus.

Die Community kommt schließlich in so genannten Clubs zusammen, von denen man beliebig vielen beitreten und die man natürlich selbst gründen darf. Clubmitglieder tragen dabei sowohl private als auch öffentliche Wettbewerbe aus und machen auch die von Mitgliedern kreierten Strecken und Lackierungen entweder allen Spielern oder nur dem eigenen Club verfügbar. Sie erstellen außerdem Lobbys auf den offiziellen oder ihren eigenen Servern. Mit anderen Worten: Clubs sind für alle jene gedacht, die als aktiver Teil der Community einsteigen wollen.

Abo statt Einmalkauf?

Die auf den ersten Blick vermutlich bittere Pille: Trackmania ist grundsätzlich kostenlos spielbar – aber nicht alle der genannten Inhalte stehen free-to-play zur Verfügung. Und so werden mindestens knapp zehn Euro pro Jahr fällig, wenn man z.B. auf den Strecken des Tages fahren will oder den Editor nutzen will. Richtig gelesen: Es handelt sich um ein Abonnement, das nach jeweils einem Jahr erneuert werden müsste – was im ersten Moment allerdings schlechter klingt als es tatsächlich ist. Denn zum einen behält man neben sämtlichen Kursen der täglichen Herausforderungen und der offiziellen Kampagne auch alle weiteren Inhalte, auf die man innerhalb des Jahres Zugriff hatte. Zum anderen bleibt einem auch der Streckeneditor sowie die Replay-Bearbeitung und das Erstellen eigener Lackierungen erhalten, nachdem man einmal das Abo abgeschlossen hat. Im Grunde bekommt man für knapp zehn Euro also ein komplettes Rennspiel mit mehreren hundert Strecken und auch nach Ablauf des Jahres noch ständig aktualisierten Solo- und Online-Inhalten.

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Ein Gruß von Nadeo in Richtung Outrun 2? © 4P/Screenshot

Wer sich für ein Abo entscheidet, nimmt natürlich an deutlich mehr Herausforderungen teil und darf zudem auf von Clubs öffentlich gemachten Strecken fahren – wobei es noch ein weiteres Abonnement gibt, das erst die erwähnten Club-Inhalte freischaltet. Dazu zählen das Beitreten und Gründen der Clubs sowie das Erstellen von Lobbys und der Zugang zu Inhalten, die nur Clubmitgliedern zur Verfügung stehen. Der Preis des kompletten Pakets? Knapp 30 Euro pro Jahr oder knapp 60 Euro für drei Jahre. Eine Übersicht über alle Inhalte und Optionen findet ihr auf der offiziellen Webseite.

Wunschgegner ausgeschlossen

Wenn mir etwas fehlt, dann ist es leider ausgerechnet das zentrale Verknüpfen von Spielern und Bestzeiten. Denn obwohl man wählen kann, ob man die Geister anderer Spieler sehen will, gibt es weder detaillierte Highscorelisten, in denen Freunde aufgeführt sind, noch komplette Tabellen für sämtliche Mitglieder eines Clubs. Dass man den Geist eines bestimmten Freundes oder Clubmitglieds nicht zum Kontrahenten erklären darf, finde ich ebenfalls bedauerlich.

Und auch die Tatsache, dass es für die schon vor der offiziellen Veröffentlichung recht lange Liste an Clubs keinerlei Sortiermöglichkeit gibt, wirkt nicht ganz zeitgemäß. Ich mag das aufgeräumte Menü, die schnellen Neustarts sowohl nach der Zieldurchfahrt als auch beim Zurücksetzen an einen Checkpunkt und vieles mehr! Aber ausgerechnet den direkten Wettstreit könnte Nadeo noch deutlich stärker fördern als das im Moment geschieht.