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Tiny Tina’s Wonderlands (Shooter) – Abgedrehte Action im Fantasy-Gewand

Drei Jahre nach dem Release von Borderlands 3 legt das Team von Gearbox Software mit Tiny Tina’s Wonderlands einen Ableger nach, der auf den ersten Blick einen etwas anderen Ansatz verfolgt: Fantasy und ein Hauch D&D anstatt Weltraum-Action mit Western-Flair. Reicht das aus, um für den dringend notwendigen frischen Wind zu sorgen? Wir verraten es euch im Test!

© Gearbox Entertainment / 2K Games

Bunkers & Badasses

Im Jahr 2019 veröffentlichte Gearbox Software mit Borderlands 3 das vierte Spiel der Looter-Shooter-Reihe. Moment mal! Da steht doch ganz klar eine 3 hinter dem Namen, wie kann es dann das vierte Spiel sein? Nun, im Jahr 2014 kam mit Borderlands: The Pre-Sequel quasi eine Art „Zwischenepisode“ auf den Markt, die nicht unterschlagen werden sollte. Wie dem auch sei: Drei Jahre nach dem eingangs erwähnten Release liefern die Entwickler Nachschub. Allerdings nicht etwa in Form von Borderlands 4, sondern sie präsentieren den auf den ersten Blick etwas seltsamen aber gleichermaßen skurrilen Ableger Tiny Tina’s Wonderlands. Benannt nach der bei vielen Fans sehr beliebten Tiny Tina, die bereits in anderen Borderlands-Spielen auftauchte und die Herzen mit ihrer abgedrehten Art im Sturm erobert hat. Dieser Ableger ist jedoch durchaus anders als die früheren Borderlands-Spiele – und dann doch wieder gleich. Diesen Widerspruch werden wir gleich auflösen.

Der Story-Ansatz von Tiny Tina’s Wonderlands ist anders als man es bisher von Borderlands gewohnt ist. Anstatt euch auf Planeten, Raumstationen und anderen eher futuristischen Schauplätzen herumzuschlagen, verschlägt es euch diesmal ein nicht minder abgedrehtes Fantasy-Szenario. Möglich macht das ein kleiner Kniff: Denn im Prinzip werdet ihr in eine umfangreiche Runde Dungeons & Dragons versetzt, bei der Tiny Tina die Spielleiterin ist und ihr als neuer Held einsteigt. Allerdings heißt das Tabletop hier Bunkers & Badasses und nimmt dabei das klassische D&D schon allein namentlich auf die Schippe. Doch dem Humor des Spiels wenden wir uns später

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Mit der sympathischen, aber total durchgeknallten Tiny Tina als Game Master hat ja wohl keiner ein herkömmliches Fantasy-Rollenspiel erwartet, oder? © 4P/Screenshot

nochmals genauer zu.  Nach dem cool inszenierten Prolog erstellt ihr nach bester Rollenspiel-Manier zunächst einen Charakter. Ja, richtig gehört: Erstmals im Borderlands-Universum greift ihr nicht auf vorgefertigte Figuren zurück, sondern bestimmt mithilfe eines Editors selbst, wie der Protagonist aussehen soll. Die Auswahlmöglichkeiten sind zwar nicht ganz so umfangreich wie bei vielen „echten“ RPGs. Dennoch sind einige interessante Kreationen möglich.

Eine Frage des Charakters


Deutlich wichtiger ist hingegen die Wahl der Charakterklasse. Hiervon steht ein halbes Dutzend zur Auswahl – sie verfügen über individuelle Stärken, Fähigkeiten und andere Eigenarten. Die Klassen orientieren sich ebenfalls an Vorbildern aus dem RPG-Genre, haben jedoch mitunter seltsame Namen. Da wäre beispielsweise der Brr-Serker, der sich auf den Nahkampf spezialisiert und mittels einer Wirbelattacke mehrere Gegner auf einen Schlag erwischt. Es ist die ideale Klasse für diejenigen unter euch, die sich gerne mitten ins Getümmel stürzen. Etwas subtiler und vor allem eleganter geht der Killomant vor, der vor allem durch seine schnellen Attacken, scharfe Messer und seine Geistklinge für Furore sorgt. Wer hingegen lieber aus der (scheinbar) sicheren Distanz agiert, dürfte mit dem Sporenhüter auf seine Kosten kommen. Er setzt sowohl primär auf Fernkampfwaffen als auch auf die Unterstützung der Natur. So kann er etwa einen Pilzgefährten herbeirufen, der die Gegner unter Beschuss nimmt oder in eine giftige Wolke einhüllt.  

Obwohl gerade die invidiuellen Action-Skills und die jeweiligen Talentbäume, in die ihr genau wie bei den Attributen zahlreiche Punkte nach Level-Ups investieren könnt, dafür sorgen, dass die einzelnen Klassen durchaus einen speziellen Touch haben, dürft ihr nicht die tiefgreifende Diversität eines klassischen Rollenspiels erwarten. Das hält sich in Tiny Tina’s Wonderlands in Grenzen. Immerhin dürfen auch die „Nahkämpfer“ trotz ihrer Ausrichtung Feuerwaffen verwenden, im Kern steckt eben weiterhin die klassische Borderlands-Shooter-Kost. Doch auch wenn sich die praktische Klassenvielfalt in diesen Grenzen bewegt, sorgt sie gerade für

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Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Der Name von Königin Arschgaul (im Original: Queen Butt Stallion) ist ein Parade-Beispiel für den mitunter infantilen Humor. © 4P/Screenshot

Einsteiger ins Borderlands-Universum für willkommenen frischen Wind. Im späteren Spielverlauf ist es sogar möglich, eine zweite Klasse für seinen Charakter zu wählen und auf diese Weise sehr interessante Kombinationen zu erstellen. Dies lädt natürlich zum Experimentieren ein.

Weltenwandler

Eine weitere interessante Neuerung gegenüber den früheren Borderlands-Spielen ist die Oberwelt. Zwischen den einzelnen Bereichen, die ihr aus der gewohnten Egoperspektive erlebt, wandelt ihr nämlich auf einer Übersichtskarte herum, die in ihren Grundzügen an solche Klassiker wie Final Fantasy & Co. erinnert. Dort findet ihr beispielsweise Schnellreise-Punkte, um in Sekundenbruchteilen von einem Ort zum anderen zu reisen, erkundet etwas abseits gelegene Areale und findet NPCs, die Neben-Quests für euch in petto haben – sogar die berühmt-berüchtigen Zufallskämpfe sind dabei. Landet ihr in einem solchen, müsst ihr ein kleines Gebiet von Feinden säubern, um wieder auf die Übersichtskarte zu kommen. Das bringt zwar immer einige Erfahrungspunkte, ist auf Dauer jedoch ebenso nervig wie eintönig. Glücklicherweise könnt ihr sie überspringen beziehungsweise auslassen. Viel wichtiger sind die zahlreichen Geheimnisse und vor allem die Neben-Quests, die ihr auf diese Weise entdeckt. Letztere verdienen nämlich mittlerweile ihre Bezeichnung und bieten nicht nur interessante Story-Ansätze, sondern auch lukrative Belohnungen. Es lohnt sich daher definitiv, die Augen nach solchen sekundären Aufgaben offen zu halten.


  1. nach über 280 std elden ring brauchte ich doch was anderes zum ausgleich und hatte mir wonderlands geholt.^^
    und wenn ich nicht so ein fanboy von der borderlandsreihe wäre, würde ich es wohl eher nicht spielen. xD
    ganz objektiv betrachtet, die grafik ist insgesamt besser als borderlands 3, aber hat auch technische macken mit temporal antialiasing gibts relativ starkes flackern, aber die problematik ist ja mit der unreal engine 4 bekannt.^^
    es gibt ein paar nette erneuerungen wie das man auf der oberwelt mit top down perspektive laufen kann und es immer wieder kommentare von tiny tina zu dingen gibt an denen man vorbeiläuft.
    der humor in dem spiel liegt zwischen ganz nett und absolut plump, also deswegen sollte man es auf keinen fall spielen meiner meinung nach. xD
    wenn man looter shooter und cel shading wie ich sehr mag, dann kann man denke ich zugreifen, aber objektiv betrachtet ist es einfach kein gutes spiel, dafür macht es einfach zu viele dinge falsch.^^

  2. Sir Richfield hat geschrieben: 01.04.2022 23:55 Aber mal anders gefragt: Warum ist es schlecht, dass ich das Angelsächische aus sehr privaten Gründen bevorzuge?
    Angesichts des Fehlens einer solchen Aussage, wirst Du Dir die Frage vermutlich ganz alleine beantworten müssen. Sorry! :roll:

  3. Sir Richfield hat geschrieben: 19.04.2022 19:06
    mk4play hat geschrieben: 19.04.2022 12:30 Um das noch mal (für mich) abschließend zum Thema Gendern in Bezug auf dieses Spiel zu sagen: Eine Königin "Arschgaul" zu nennen und zu gendern ist für mich sehr unglaubwürdig.

    Oder sind WIR die behämmerten, dass wir ernsthaft darüber diskutieren... bei Borderlands?
    Ja, letzteres!
    Gruß

  4. mk4play hat geschrieben: 19.04.2022 12:30 Um das noch mal (für mich) abschließend zum Thema Gendern in Bezug auf dieses Spiel zu sagen: Eine Königin "Arschgaul" zu nennen und zu gendern ist für mich sehr unglaubwürdig.
    Jetzt die spannende Frage: Als denen Butt Stallion (Für Freunde der Lokalisierung: Hintern Hengst. Hengste sind unkastrierte, männliche Tiere der Familie Einhufer und Kamele) als "BRÜLLEND KOMISCHER" Gag eingefallen ist, bei Borderlands 2, war es da schon (eigentlich) eine Stute?
    Danach kommt die Frage, ob man sich bei dem Geschlecht mehr gedacht hat als: "Tina braucht eine Damsel in Distress, am besten eine Prinzessin und HEY, wir haben hier ein Pferd AUS DIAMANTEN!! Mit Mähne und allem, geht nicht besser".
    Na-türlich ist das für Tina eine Prinzessin und damit eine Stute und a) ist das Tina komplett wumpe und b) hat afaik Niemand nachgesehen.. (glaube ich, hat das ein InGame Model?)
    Oder sind WIR die behämmerten, dass wir ernsthaft darüber diskutieren... bei Borderlands?
    (Wobei... wenn ich einen guten Tag habe: Wenn Butt Stallion im zweiten Teil irgendwo rumsteht und laut 3D-Model eindeutig KEIN Hengst ist, nicht mal ein Wallach, dann könnte man das unter "lustiges Detail" verbuchen. Weil das auch zum Charakter Handsome Jack beiträgt, dem auch mal egal ist, welches Geschlecht das Pony hat, der Name sollte eine Beleidigung des Vault Hunters sein, weiter dachte der Mann da nicht)

  5. Um das noch mal (für mich) abschließend zum Thema Gendern in Bezug auf dieses Spiel zu sagen: Eine Königin "Arschgaul" zu nennen und zu gendern ist für mich sehr unglaubwürdig. "Hey wir machen 'ne coole Party und lassen die Sau raus. Aber bitte dort hinsetzen, wo die Namensschildchen stehen und nicht das Tischtuch beschmutzen".
    Unabhängig davon verstehe ich nicht, warum der Text im Spiel (PS4) so mini klein sein muss. Die Untertitel, die man gar nicht benötigt, kann man vergrößern, alles andere aber nicht. Die merkwürdig verstümmelte Waffenanzeige im Splitscreen Modus wurde, glaube ich, schon anderweitig angesprochen.

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