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Die Außenlevels sind sehr ansehnlich geraten, schrauben aber die sonst sehr gemäßigten Hardwareanforderungen spürbar in die Höhe.
 Das Gesundheitssystem wurde ohne größere Abwandlung direkt aus der CoD-Serie importiert, was bedeutet, dass jeder Treffer den Bildschirm immer röter färbt – um dem Exitus zu entgehen, müsst ihr euch nur für kurze Zeit ein friedliches Eckchen suchen und abwarten. Immerhin braucht ihr euch keine Gedanken darüber zu machen, dass ihr euch inmitten der vielen Widersacher verlauft: Das Leveldesign ist linearer als eine Eisenbahnschiene.

Da wir uns nach wie vor im Hosenscheißerland befinden, ist auch TimeShift den Bedürfnissen der sensiblen deutschen Spielerseele »angepasst« worden. Im Klartext bedeutet das kaum Blut auf dem Bildschirm sowie nach wenigen Sekunden verschwindende erledigte Gegner – das haben wir schon schlimmer gesehen. Immerhin ist die Waffenauswahl vollzählig, wenn auch unkreativ: Lediglich der handliche Flammenwerfer birgt Überraschungspotenzial, den Rest von MG über Shotgun bis zur zoombaren Armbrust, die explosiven Spaß verschießt, kennt man zur Genüge. Genrestandards entsprechend dürft ihr nur wenige Wummen gleichzeitig mit euch herumschleppen, außerdem dürft ihr immer wieder stationäre MGs bedienen – mal auf dem Boden, mal an Bord einer fliegenden Festung. Der Rest des Missionsdesigns dürfte keine Innovationspreise abstauben, decke aber das obligatorische Aufgabenspektrum von »bestimmte Ziele erreichen« über »großen Gegner ausschalten« bis »Gefangene befreien« kompetent ab.

Poppende Sofas!

Es gibt Entwickler, die vermasseln den Einstieg, steigern sich aber mit fortlaufender Spieldauer. Dann gibt es welche, die mit einem Feuerwerk beginnen, das sich aber bereits kurz darauf als Hosentaschenzündelei entpuppt. TimeShift tummelt sich irgendwo in der 

Gelegentlich hopst ihr auch hinter den Lenker eines flotten Quadbikes, um schneller durch die großen Levels zu kommen.
Mitte: Der Beginn ist wahrhaft spektakulär! Das Intro geht sofort in die Blutbahn, es kracht und wummert und leuchtet überall, ein gigantischer Mech zerstört mal eben brachial das Haus, in dem ihr gerade von Stockwerk zu Stockwerk hechelt – Adrenalin pur! Dann kriecht ihr durch Lüftungsschächte.

Okay, es ist nicht so schlimm, wie es klingt, denn die Technik von TimeShift kann sich mehr als sehen lassen. Vor allem einen Effekt halte ich den Programmierern zugute, und das ist der Regen: Im ersten Level ergießen sich Sturzbäche über eurem wasserdichten Anzug, die, sobald ihr die Zeit stoppt, prächtig in der Luft hängen – ihr spaziert durch einen dichten Wald aus wartenden Regentropfen, was einfach fantastisch aussieht! Leider bekommt man diese Art von Coolness danach nicht mehr oft zu sehen, aber der Rest ist ebenfalls vorzeigbar: Gut modellierte, noch besser animierte Figuren, realistische Tiefenunschärfe, bombastische Explosionen, herrlich zerfallene Stadtlevels, dicht bewaldete Außenlevels, die besser als in Half-Life 2: Episode 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=10002′)“>
aussehen, fetzige Effekte wie die lässig wabernde Zeitverzerrung und massig geskriptete Ereignisse (auch hier ein Kopfnicken in Richtung CoD-Serie) lassen die Technikhälfte der Großhirnrinde freudig zucken. Die andere Seite (die vernünftige) freut sich wiederum, weil die Hardwareanforderungen über weite Teile des Spiels sehr moderat ausgefallen sind – lediglich die Außenlevels verfallen immer wieder in spürbare Ruckelei. Ärgerlich auch die immer wieder auftretenden Grafikbugs: Auf kurze Distanz ins Bild poppende Sofas sind ebenso unschön wie die munter morphende Bumpmap-Oberfläche von Kisten und anderen Objekten. 

Hin und wieder gesellen sich selbständig kämpfende Teamkameraden an eure Seite.
Trost findet das kritische Auge dann wiederum in den interaktiven Levels, die voller zerlegbarer Objekte sind – nicht gerade Stranglehold, aber es kracht und scheppert ganz ordentlich. Außerdem könnt ihr im späteren Spielverlauf auch kleinere Fahrzeuge nutzen, und damit Feinde spektakulär durch die Gegend schubsen – sehr befriedigend!

Technisch nehmen sich PC- und 360-Fassung nicht viel: Die Texturen sind auf dem Rechner wie gewohnt schärfer, außerdem ist man angesichts des Schwierigkeitsgrades für die etwas präzisere Maussteuerung dankbar. Das war’s auch schon, denn ansonsten sind sich die Versionen ebenbürtig, auch in Sachen Sound: Überall gibt’s glasklare Surround-Effekte, Half-Life 2-inspiriertes Propaganda-Gebrabbel aus Lautsprechern sowie sehr gute deutsche Sprachausgabe – die englische Variante ist leider nicht enthalten.