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Time Crisis: Razing Storm (Shooter) – Time Crisis: Razing Storm

Die Time Crisis-Serie zählt zu einer der populärsten Lightgun-Ballereien – auch dank der G-con-Pistolen, die nicht nur für ihre hervorragende Präzision bekannt sind, sondern auch eine Deckungs-Mechanik auf Knopfdruck ermöglichen. Mit Move ist die Plastik-Kanone allerdings nicht mehr zwingend nötig, denn genau wie die Remote ist auch Sonys Bewegungs-Controller prädestiniert für den Lightgun-Einsatz… Feuer frei!

© Namco Bandai / Sony

Mehr für’s Geld

Eigentlich ist Time Crisis: Razing Storm eine Mogelpackung – allerdings nicht im klassischen Sinne, denn wo man sonst weniger bekommt, gibt es

Time Crisis als normaler Ego-Shooter? Keine gute Idee, wenn dabei so etwas wie Blazing Storm herauskommt.
hier tatsächlich mehr für’s Geld, obwohl zunächst nichts darauf hindeutet. Neben Razing Storm hat Namco Bandai nämlich gleich noch die Umsetzung von Time Crisis 4 und das herrliche Deadstorm Pirates mit auf die Blu-ray gepackt. Diese beiden Lightgun-Shooter werden zwar auch separat im PSN angeboten, doch sie sind auch hier gut aufgehoben, zumal vor allem der rasant inszenierte Piratentrip im Stil von „Fluch der Karibik“ sogar das Hauptspiel in den Schatten stellt.

Von gestern

Denn Razing Storm hat allein nicht gerade viel zu bieten: Beim Arcade-Modus flimmert schon nach etwa 30 Minuten der Abspann über den Bildschirm. Okay, bis dahin erlebt man ein paar intensive Feuergefechte und erfreut sich an der zerstörbaren Umgebung, doch zum einen sieht die Kulisse mit ihren groben Filmmer-Texturen hoffnungslos veraltet aus und zum anderen vermisst man das Deckungssystem, das den Vorgängern noch einen Hauch von Taktik verliehen hat. Hier hält man immer nur drauf, was die Kanonen hergeben. Das Arsenal wird im Arcademodus übrigens automatisch gewechselt, wenn bei einem fetten Zwischengegner z.B. ein Raketenwerfer gebraucht wird.

Schlimmer Storymodus

Anders sieht es beim Storymodus aus, der zwar einige Gemeinsamkeiten zum Arcade-Pendant aufweist, aber inhaltlich einen völlig anderen Weg geht. Statt des typischen Railshooters wird hier plötzlich klassische Ego-Action mit Bewegungsfreiheit serviert, den man sogar mit dem Dualshock-Controller spielen kann, auch wenn die Steuerung zu wünschen übrig lässt. Die Kombination aus Move- und Navigation-Controller ist hier eindeutig die bessere Wahl, obwohl das Umsehen trotz Anpassungsmöglichkeiten in den Optionen zu träge reagiert. Am schlimmste ist jedoch die Deckungmechanik, für die man an markierten Punkten den Move-Controller nach oben richten muss – intuitiv ist das nicht. Hinzu kommt, dass die Speicherpunkte sehr weit auseinander liegen, so dass man lange Strecken erneut in Angriff nehmen muss, falls das regenerative Heilsystem nicht mehr rechtzeitig helfen kann. Neben Online-Ranglisten, die auch Time Crisis 4 und Deadstorm Pirates
Ein klassischer Online-Modus mit diversen Spielvariationen wird ebenfalls geboten. Aber wer braucht das?
bieten, sind bei Blazing Storm auch direkte Duelle für bis zu acht Spieler über das PSN möglich, wobei neben (Team-)Deathmatch auch die Modi Capture the Flag und King of the Hill angeboten werden. Angesichts der mäßigen Präsentation und gerade mal vier Karten sind Frag-Jäger bei den zahlreichen Konkurrenten aber sehr viel besser aufgehoben.

Die vierte Krise

Bei Time Crisis 4 handelt es sich um reines Recycling, denn schon 2007 erschien der Titel (mit G-con) für die PlayStation 3. Technisch entspricht der Titel der Automatenversion, die bereits im Sommer 2006 in den Spielhallen zu finden und schon damals grafisch nicht das Maß der Dinge war. Da man für die Neuveröffentlichung im Rahmen von Razing Storm bis auf die Move-Unterstützung keine Optimierungen mehr vorgenommen hat, wirkt die Technik mittlerweile erst recht angestaubt. Zumindest findet man ein paar nette Ideen, wenn z.B. Gegner von allen Seiten heran stürmen und man manuell zwischen den Richtungen (bzw. Bildschirmausschnitten) umschalten muss. Auch das Deckungssystem und der manuelle Waffenwechsel machen den Oldie spielerisch interessanter als das flache Razing Storm. Außerdem ist Time Crisis 4 der einzige Titel der Sammlung, der auch lokalisiert wurde – die beiden anderen bieten lediglich deutsche Untertitel. Leider bietet man alternativ keine Option an, auch bei Time Crisis 4 die Sprache auf Englisch zu stellen, obwohl das keine große Rolle spielt, denn egal ob deutsch oder original: Die Sprachausgabe ist in allen drei Spielen amateurhaft und zudem von dämlichen Onelinern geprägt, die selbst Sylvester Stallone peinlich wären. Im Vergleich kommen die Piraten mal wieder am besten weg, die auch technisch sehr viel moderner auftreten als die beiden veralteten Kollegen.

„Wie passend, du kämpfst wie eine Kuh“

Actionreiche Wildwasserfahrten stehen bei Deadstorm Pirates genau so auf dem Programm wie Kämpfe gegen riesige Schlangen oder Seeschlachten. Besonders gelungen ist die Move-Einbindung, denn man ballert hier nicht nur auf die Geisterpiraten und andere Gegner, sondern übernimmt in kleinen Reflextests auch das Steuerrad und weicht mit den richtigen Controller-Bewegungen den Hindernissen aus. Der Humor
So sehen Sieger aus: Deadstorm Pirates ist ein spaßiger Trip, der mit seiner guten Inszenierung den Höhepunkt der Sammlung markiert.
kommt ebenfalls nicht zu kurz, so dass der Titel auch ohne Jack Sparrow das Highlight der Sammlung markiert – nur die Installation dauert eine kleine Ewigkeit.

Alle drei Spiele leiden neben der dürftigen Sprachausgabe an extrem dummen Moorhuhn-Gegnern, die kurz nach ihrem Ableben auch schon wieder ausgeblendet werden. Außerdem eignen sich die Schienen-Ballereien nur für kurze Action-Snacks zwischendurch, denn die Spielzeit ist bei allen Episoden nicht besonders hoch. Das Knacken von Highscores ist jedoch eine gute Motivation, immer wieder neue Anläufe bis zur ultimativen Super-Kombo zu starten und auch der kooperative Zweispieler-Modus ist nicht zu verachten. Alle drei Titel können alternativ zum Move-Controller auch mit der G-con 3-Pistole gespielt werden. Besitzer einer PS3-Slim benötigen in diesem Fall für das kooperative Ballern allerdings einen USB-Hub, da die Konsole nicht genügend Anschlüsse bietet.
    

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