Apropos: Die gewohnt umfangreiche Laufbahn umfasst zum ersten Mal sämtliche Major-Turniere, beginnt aber wie gehabt auf dem Amateurrasen. Auch in der Karriere gibt es keine Überraschungen, keine Ideen. Weder trainiert man mit einem Trainer noch führt man

einen Kampf um Sponsorengelder. Gut aber, dass EA die sechs sinnvollen Charakterwerte aus dem Vorjahr beibehält. Sie motivieren dazu, die Fähigkeiten dem eigenen Still anzupassen – was später leider eine untergeordnete Rolle spielt, da man sich kaum spezialisieren muss. Ein weit entwickelter Profi wird nahezu jede Fähigkeit perfekt beherrschen.
Als störend empfinde ich auch die Möglichkeit, die Menge der Erfahrungspunkte mit im Spiel erhaltenem Geld zu vergrößern. Und natürlich darf ich dieses Spielgeld auch gegen echte Währung in EAs Onlineshop kaufen. Dort gibt es sogar eine Art Sammelkarten, von denen die meisten einen Multiplikator für… richtig: Erfahrungspunkte steigern. Das Prinzip fällt als Fremdkörper auf. Zum Glück drängt es sich weniger in den Vordergrund als zuletzt.
Links-rechts oder rechts-links?
Neben den Erfahrungswerten spielt der sportliche Stil in diesem Jahr eine große Rolle, weil
Move & Kinect: Wie in echt?
Bewegungskünstler dürfen auch mit Move und Kinect abschlagen. Die Kinectsteuerung ist allerdings viel zu ungenau, um den Sport ansprechend zu simulieren. Eine genaue Schlägerhaltung kann es ohnehin nicht erkennen und es fehlt Feedback, welches u.a. dabei hilft, Fehler zu identifizieren.
Move erkennt Schlägerhaltung und -führung deutlich genauer als Kinect. Allerdings verzichtet das Spiel beim Gebrauch des leuchtenden Controllers auf das notwendige Nachahmen unterschiedlicher Spielertypen und der Punkt, an dem Schläger und Ball aufeinander treffen, lässt sich ausschließlich vertikal verstellen – im tiefen Rough oder im Sand mitunter ein Unding. © 4P/Screenshot
jeder Golfer (auch der selbst erstellte) dazu neigt, entweder hohe, mittlere oder niedrige Bälle zu schlagen, die entweder eine Links- oder eine Rechtskurve beschreiben. Der Witz daran: Man muss die entsprechende Schlagtechnik nachahmen, wenn der Ball das gewünschte Ziel erreichen soll, man zieht beim Schlagen also entweder von links unten nach rechts oben oder umgekehrt. Das gilt jedenfalls für höhere Schwierigkeitsgrade, mit denen das Spiel im Vergleich zum Vorjahr übrigens wieder angenehm schwierig wird. Natürlich darf ein Profi, der bevorzugt Linkskurven nutzt, auch nach rechts schlagen, die Präzision eines solchen Schlags lässt allerdings zu wünschen übrig.
Nicht zuletzt wählt man, ob der Profi sehr viel weiter, aber ungenauer oder ob er präziser, dafür weniger weit schlägt. All diese Einstellungen darf man zudem jederzeit ändern – ein unsinniger Kompromiss an die Zugänglichkeit. Alles in allem gefällt mir die Abbildung unterschiedlicher Schlagtechniken, die ich noch dazu nachahmen muss, richtig gut. Ein wenig mehr Abwechslung in den grundlegenden Fähigkeiten der Profis und EA könnte damit einen wichtigen Baustein für die Zukunft gesetzt haben.