„Es ist kalt geworden in der Stadt. Verdammt kalt. Der Schnee fällt auf die zerstörten Straßenzüge, Bombentrichter und auf Ruinen, in denen vor nicht allzu langer Zeit noch Menschen wohnten. Immer wieder erschüttert die Explosion von Granaten die Häuser und entfernt hört man das Echo vereinzelter Schüsse. Verdammter Krieg! Wie lange dauert diese Belagerung bereits?
![[GUI_STATICIMAGE(setid=77270,id=92495145)] [GUI_STATICIMAGE(setid=77270,id=92495145)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92495145-vollbild.jpg)
Und dann dieser Hunger. Vor einigen Tagen haben wir einen Gefährten an ihn verloren. Roman, den ehemaligen Rebellenkämpfer. Kurz nach unserer Ankunft stand er vor der Tür. Traumatisiert, desillusioniert. Wir nahmen ihn auf und er half uns – wehrte Eindringlinge ab, die uns nachts das wenige nehmen wollten, was uns blieb. Wir konnten ihm am Ende nicht mehr helfen. Zuletzt verletzte er vor Hunger rasend einen Freund im Streit schwer. Was soll nur aus uns werden?“
– Katia, Tag 35
Eine Überlebenssimulation?
Auf den ersten Blick ist This War Of Mine nur eine Überlebenssimulation von vielen. Eine Gruppe von Menschen
![[GUI_STATICIMAGE(setid=77270,id=92495132)] [GUI_STATICIMAGE(setid=77270,id=92495132)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92495132-vollbild.jpg)
muss gemeinsam Nahrung, Medikamente Werkstoffe und Gegenstände organisieren, um das Ende des Krieges zu erreichen. Die Charaktere haben Bedürfnisse wie Hunger und Müdigkeit, können schwer erkranken, sich in Kämpfen verletzen und ihr Geist kann an der Belastung zerbrechen.
Im halbwegs sicheren Haus können provisorische Möbel und Werkbänke errichtet werden, Zigaretten gerollt, Essen gekocht, Waffen repariert oder Werkzeuge improvisiert werden. Diese können in den nächtlichen Streifzügen durch zerstörte Schulen, in Feldlazaretten oder unbewohnten Häusern genutzt werden, um neue Gegenstände zu erbeuten. Während eines der Gruppenmitglieder auf der Suche ist, kann der Rest schlafen – oder Wache stehen, um Übergriffe anderer Banden zu verhindern.
Schmerzhaft realistisch
Doch dieser Kampf ums Überleben ist so viel mehr als ein DayZ. Der Spielablauf ist oft langwierig und repetitiv. Man muss Essen kochen, Essen, Schlafen und Ausruhen, um für die Nacht bereit zu sein. Dieser aussichtslose
![[GUI_STATICIMAGE(setid=77270,id=92495151)] [GUI_STATICIMAGE(setid=77270,id=92495151)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92495151-vollbild.jpg)
Kreislauf fängt die Mühsal des täglichen Überlebens grandios ein. Jeder Tag gleicht dem anderen. Die Tage dauern scheinbar endlos und Fehler werden gnadenlos bestraft. Der Tod ist dauerhaft und jede Entscheidung unumkehrbar. Gehe ich das Risiko eines bewaffneten Kampfes gegen andere Gruppen ein, kann es sein, dass ein verwundeter Charakter Tage später an seinen Wunden stirbt. Tausche ich die wertvollen Medikamente gegen Tabak, könnte es sein, dass sie mir nur wenig später fehlen. Dieser Kampf ist gnadenlos.
Zudem gibt es hier keine fiktive Endzeit, die mir die Last der Realität nimmt. Es gibt keine Zombies und keine Aliens, die mir vorgaukeln, dass es so weit schon nicht kommen wird. Nein, This War Of Mine ist Homs oder Gaza. Dieser Krieg findet statt und zwar genau jetzt. Sei es im Sindschar-Gebirge, in Kobane oder im Donbass: Überall auf der Welt gibt es Zivilisten, die genau das erleben, was die 11Bit Studios so schmerzhaft realistisch porträtieren. Einen Krieg. Genau vor ihrer Haustür.