Veröffentlicht inTests

Theatrhythm: Final Fantasy (Musik & Party) – Theatrhythm: Final Fantasy

Kommt ein Typ in den Laden und sagt „Ich hätte gerne dieses neue Final-Fantasy-Spiel. Fiiit… äh… Fiat… Thatcher…. Fiddamin… Mist, wie heißt denn das Ding nur?“ Kann ich dir gerne verraten, junger Freund: Theatrhythm. Was nach „Woodruff and the Schnibble of Azimuth“ einer der blödesten Spielenamen aller Zeiten sein dürfte. Hinter dem sich dankbarerweise ein ganz und gar nicht blödes Spiel verbirgt.

© indieszero / Square Enix

SEPHIROTH! Damm-damm-damm-daaaam…
Man hat die Wahl unter 13 Spielen, jedes davon bietet fünf ikonische Stücke.
Man hat die Wahl unter 13 Spielen, jedes davon bietet fünf ikonische Stücke. © 4P/Screenshot

Warum man sie spielen sollte? Wegen „Rhythmia“. Das ist die imaginäre Währung des Spiels, und die gibt es natürlich auch für erfolgreiche Aktivität bei In- und Outro. Je mehr Rhythmia man hat, desto mehr Songs wandern in den Musikplayer, gut gemachte Spieltrailer ins Mini-Kino oder zusätzliche Kämpfer in den Kader. Anfangs kleckert das virtuelle Geld langsam in die Kasse, was aber auch daran liegt, dass man im Series-Modus nur die einfachen Song-Varianten zu spielen bekommt. Deutlich anspruchsvoller wird’s dann schon im Herausforderungs-Modus, wo höhere Schwierigkeitsgrade eine potenziell größere Belohnung bedeuten.

Hier gewinnt auch die Party an sich erst an Bedeutung. Im Series-Modus macht es nicht den geringsten Unterschied, ob man mit Terra oder Squall in die Schlacht zieht, ob mit einem Level-1-Zwiebelritter oder einem Level-30-Cloud. Theatrhythm spielt sich hier immer gleich. Ich habe mich anfangs gefragt, wieso ich nach erfolgreicher Absolvierung eines Spiels überhaupt mit Loot überhäuft wurde. Ist ja schon, dass ich Shurikens, Summons und Heiltränke geschenkt bekomme – aber was mache ich damit? Wozu das automatische Aufleveln der Figuren, außer für den schönen Schein, den es mit „Final Fantasy“ im Namen scheinbar zu wahren gilt? Die Antwort findet sich in den höheren Schwierigkeitsgraden: Höherlevelige Charaktere haben mehr Lebensenergie, was hier so viel bedeutet wie „Man kann mehr Noten vermasseln, bevor die Party vor die Hunde geht“. Bessere Items und Summons erhöhen sowohl das Durchhaltevermögen als auch die potenzielle Ausbeute. Es ist ein klitzekleines Rollenspielelement, aber ein nettes.

Das Design ist simpel, aber liebevoll.
Das Design ist simpel, aber liebevoll. © 4P/Screenshot

Gar nicht nett hingegen ist die Art und Weise, wie man die Party ausstattet: Das Hin- und Hergewurschtele zwischen leeren und vollen Slots hätte kaum fummeliger gelöst werden können.

Tschiep-Tschiep-Chibi

Bleibt noch der „Chaos-Shrine“, der im Wesentlichen ein Herausforderungs-Modus ist, in dem aber zwei Songs hintereinander gespielt werden – und zwar Stücke, die in den anderen Modi nicht vorkommen. Für Freispieler also eine wertvolle Anlegestelle, zumal man hier mit drei anwesenden Freunden gleichzeitig loslegen kann. Wem das immer noch nicht genug Liedgut ist, der darf auch zum integrierten Online-Shop greifen und für ein Euro pro Lied weitere bekannte Werken wie „Cosmo Canyon“ (FF7) oder „A Fleeting Dream“ (FFX) ins Spiel hieven.

Technisch ist Theatrhythm vor allem niedlich: Die Figuren sind alle auf typisch „Chibi“ gemacht, was besonders im Falle ernsterer Kämpfer wie Cloud echt putzig wirkt. Der 3D-Effekt verleiht dem Spiel einfach nur etwas Tiefe, ohne Schörkel oder störende Zusatzeffekte. Das einzig echte Ärgernis ist die gelegentlich unzuverlässige Erkennung von schrägen Stylus-Bewegungen, die einem sicher geglaubte Kombos nachhaltig versauen können.