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The World Ends with You (Rollenspiel) – The World Ends with You

Ich stehe auf einer Straßenkreuzung. Nicht irgendwo, sondern mitten in Tokio, mitten im Vergnügungsviertel von Shibuya. Um mich herum herrscht hektisches Treiben: Shops, Leuchtreklame und überfüllte Zebrastreifen. Was zur Hölle mache ich hier? Warum brummt in meinem Schädel dieser Lärm? Wieso kann ich die Gedanken anderer Leute lesen? Neugierig stürze ich mich in ein ungewöhnliches, tödliches und überraschend kreatives Abenteuer.

© Square Enix / Jupiter / h.a.n.d. / Square Enix / Koch Media / Nintendo

Gedanken scannen, Rätsel lösen

Das Stadtviertel ist in viele kleine Bezirke aufgeteilt, in denen unterschiedliche Modetrends herrschen: Wer sich in Sachen Kleidung anpasst, bekommt Boni im Kampf. Wer rebelliert, kann eigene Trends setzen!

Im späteren Spielverlauf kann ich über den Gedankenscan einige Aufgaben lösen: Ich bekomme ab und zu kleine rote Codewörter, so genannte „Memes“, die vielleicht eine Antwort auf die Frage eines Passanten geben. Einfach anklicken und in die Person hinein ziehen! So werden einige interessante Rätsel aufgebaut – wie dieses: In einer Arena ist alles dunkel, die Band kann nicht auftreten. Zuerst muss ich den Techniker finden, der dafür verantwortlich ist. Also suche ich die Stadtviertel ab. Dann finde ich ihn und erfahre über einen Scan, dass er nicht mehr weiß, wann das Konzert startet und was er machen soll. Also suche ich das entsprechende Codewort, z.B. bei einem Mitarbeiter in der Arena, und pflanze es in sein Gedächtnis – und schwups dackelt er zur Arena, macht das Licht an und damit Platz für den Bosskampf, der die Mission beendet.

Mit diesem Scan kann ich nicht nur Gedanken lesen, sondern auch die umher schwirrenden Monster sehen – kleine Masken, die normale Leute scheinbar nicht wahrnehmen. Wird etwa ganz Tokio von diesen Viechern bedroht? Klicke ich eine dieser Masken an, kommt es zum Kampf. Klicke ich mehrere an, kommt es zu Kampfketten. Eine Arena baut sich auf beiden DS-Bildschirmen auf: Shiki oben, ich unten, wir teilen uns eine Lebenspunkteleiste – Teamwork ist also Pflicht.

Und jetzt kommen die Kampfbuttons zum Einsatz: Die Reaper haben mich mit drei kleinen Ansteckern versorgt, von denen es hunderte geben soll, die verschiedene Kräfte symbolisieren. Der rote lässt mich mit dem Stylus Feuer in meine Feinde malen, der blaue verwandelt ihn in ein Schwert und der Telekinese-Anstecker lässt mich Mülltonnen, Fahrräder oder gar

In diversen Boutiquen kann man sich mit Klamotten eindecken, die versteckte Fähigkeiten besitzen; in Restaurants gibt es was für den Magen.
Autos durch die Luft wirbeln – jeder Button verlangt eine andere Stylus-Bewegung oder den Mikrofoneinsatz über das Pusten oder Schreien. Benutzt man diese Anstecker, steigen sie im Level auf und werden mächtiger; man kann sich zudem verschiedene Decks zusammen stellen und die Anzahl der gleichzeitig zur Verfügung stehenden Slots auf bis zu sechs erhöhen. Square Enix bietet euch einen überaus umfangreichen Katalog aus Hieben und Zaubern, aus Heil- und Zerstörungsfähigkeiten, den ihr jederzeit anpassen könnt.

Gefangen in Shibuya

Das ist cool. Vor allem die Wurfgeschosse sorgen für jede Menge Schaden bei all diesen bizarren Kreaturen, die direkt aus dem shintoistischen Dämonenreich zu kommen scheinen – da gibt es Käfer, Wölfe, Spinnen, Drachen oder übergroße Bestien. Und sie alle repräsentieren die mysteriösen Wesen der „Noise“, die in der Parallelwelt wabern. Das Figurendesign kann sich genau so sehen lassen wie die windschiefen Straßen mit ihrer Mischung aus grauem Beton, bunten Graffitis und bizarren Shops. Square Enix hat neben der erwähnten Hundestatue viele andere architektonisch authentische Elemente eingebaut, die man genau so in Shibuya findet – ich hätte nicht gedacht, dass man mit diesem Comic-Stil eine so stylische Großstadtkulisse aufbauen kann.

Für diese grafischen Feinheiten hat man zu Beginn kaum Zeit, denn man wird von einem einprägsamen Soundtrack, der je nach Viertel und Situation Hiphop, Dance oder Japan-Rock anbietet, in spannende Duelle getrieben. Irgendwann werden diese markanten Beats zu einem Ohrwurm, der selbst nach Tagen noch den DJ im Unterbewusstsein spielt – ich habe selten so eine Akustik am DS genossen. Am Anfang ist der Kampf noch sehr hektisch: Man muss die Attacken korrekt mit vertikalen oder horizontalen Hieben, mit schnellem Tippen oder Linien ausführen und bewegt sich dabei, indem man den Stylus in die entsprechende Richtung zieht – da kann man sich schon mal vertun. Außerdem wird gleichzeitig oben und unten gekämpft. Während man unten auf dem Touchscreen mit dem Stylus wirbelt, kann man über das Digikreuz den oberen Kampf beeinflussen. Das ist ein simultanes Kampfsystem, das es in sich hat und die ersten Ergebnisse fallen entsprechend schwach aus; Schulnoten bewerten eure Aktionen. Es lohnt sich allerdings, seine Skills zu verbessern.