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The Witcher Tales: Thronebreaker (Taktik & Strategie) – Kartentaktik in Lyrien

Ob der Netflix-Erfolg geholfen hätte? Zwar wird Thronebraker: The Witcher Tales aufgrund schwacher Verkaufszahlen nicht von CD Projekt RED fortgesetzt, aber das Taktik-Rollenspiel, das bereits für PC, PS4 und Xbox One erhältlich ist, wurde jetzt von Crunching Koalas für Nintendo Switch umgesetzt. Im eShop ist es seit 28. Januar mit einigen digitalen Extras für knapp 20 Euro erhältlich. Kann es an die Qualität der Vorlage von 2018 anknüpfen? Mehr dazu im Test.

© CD Projekt RED / Crunching Koalas / CD Projekt RED

Kreative Rätsel und Kartengefechte

Aber auch hier grübelt man nicht so lange darüber, denn man kann die Moral sehr häufig wieder anpassen. Auch wenn man erzählerisch nicht so intensiv involviert wird: Spätestens wenn sich die Karte nach dem Tutorial öffnet, steigt der spielerische Anspruch. Es ist schön, dass man schon in den ersten Stunden von so manchen Gefechten richtig gefordert wird, die zwar auf der Spielmechanik von Gwent: The Witcher Card Game beruhen, aber hinsichtlich der Kartenfunktionen sowie Aufgaben einige exklusive Überraschungen bieten.

Das liegt vor allem an den kreativen Rätselsituationen, wenn man mit einem festen Kartenset z.B. nur eine Runde Zeit hat, spezielle Ziele zu erfüllen: Mal muss man eine wahnsinnige inmitten gesunder Kühe erlegen, alle Gegner auf genau einen Lebenspunkt herunter bringen oder drei Goldladungen abfangen, bevor sie verschwinden. Manchmal ist genau eine Zugreihenfolge von Karten notwendig, um das Rätsel zu lösen, so dass man angenehm ins Grübeln kommt. Hier gilt es, die Kartentexte genau zu studieren, um die Wechselwirkungen von Befehlen und Aufladungen zu verinnerlichen.

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Das Abenteuer wirkt angenehm malerisch – die Artdesigner haben klasse Arbeit geleistet. © 4P/Screenshot

Von den drei Schwierigkeitsgraden würde ich selbst erfahrenen Gwent-Spielern zunächst den mittleren empfehlen. Gegen klassische Feinde wie etwa Banditen oder Nilfgaard kämpft man dann meist über die vollen drei Runden unter Einsatz seiner zufällig gezogenen Karten. Auch hier muss man CD Projekt RED ein großes Lob aussprechen, was die künstlerische sowie inhaltliche Vielfalt betrifft. Es gibt klasse designte Karten, wobei manche auch so animiert sind, dass sich der feindliche Held oder Drache z.B. im Bild räkelt. Hinzu kommen tolle Verstärkungs- und Kombinationseffekte, natürlich Feuer, Nebel, Regen & Co, die sowohl einzelne Reihen als auch Karten betreffen, so dass man gezielt Kettenreaktionen auslösen kann.

Das Motivierende ist natürlich auch der Deckbau, der sich im Laufe des Abenteuers immer komplexer darstellt. Zu Beginn hat man lediglich ein Standard-Repertoire mit lyrischen Helden, Bannern, Soldaten, Schätzen & Co, aber wenn man sein Lager ausbaut, Quests erledigt sowie Schätze findet, kann man nicht nur an die 20 exklusive Karten für den Online-Modus erhalten, sondern sein Kontingent an Karten für die Kampagne effizient erweitert. Und je mehr Auswahl man hat, desto größer ist natürlich die Qual der Wahl, welche letztlich in den Pool der 25 Karten für Gefechte kommen sollen. Innerhalb der vielfältigen sowie abwechslungsreichen Kartenduelle habe ich lediglich eine Funktion zum rückgängig machen der letzten Aktion vermisst, weil man sich doch schonmal vertut.

  1. Hallo
    Ich erinnere mich an ein Rätsel, wo ich lang beschäftigt war. Der Rest fand ich okay. Gerade, dass es wahrscheinlich nur eine Lösung gab, fand ich gut. So konnte man sich zur Not Zug in Zug vorarbeiten. Klar musste man manchmal mehrmals probieren, aber die Gewissheit kein flaches Deck zu haben, hat mich eher ermuntert.
    Christoph

  2. chrische5 hat geschrieben: 30.01.2020 12:33 Hallo
    Gerade die Rätsel fand ich cool, weil man da eben kein Deck bauen musste. Insgesamt ist der Anspruch eher niedrig. Und ich bin wahrscheinlich kein Meister am gamepad.
    Christoph
    What?
    Die normalen Kämpfe fand ich auch relativ einfach. Aber diese Puzzle-Nebenquests fand ich stellenweise saublöd, weils irgendwann stumpfes Rumprobieren war. Und der letzte Bosskampf war auch komplett imbalanced, weil der plötzlich so schwer war, dass ich (wie auch bei manchen Puzzle-Kämpfen) bei YT spicken musste.
    Insgesamt hat es mir aber trotzdem Spass gemacht.

  3. Hallo
    Gerade die Rätsel fand ich cool, weil man da eben kein Deck bauen musste. Insgesamt ist der Anspruch eher niedrig. Und ich bin wahrscheinlich kein Meister am gamepad.
    Christoph

  4. NewRaven hat geschrieben: 29.01.2020 19:34
    AS Sentinel hat geschrieben: 29.01.2020 18:50 Und ich meine, sie waren allesamt Optional, nicht oder? Also selbst wenn man sie nicht mochte, konnte man die doch umgehen.
    Leider nicht, sonst hätte ich ja nicht aufgehört. Wenn mans ganz streng nimmt, kommt man nicht einmal aus dem Tutorial ohne einen solchen - zugegeben natürlich recht einfachen - Rätselkampf. Optional hätte ich diese Herausforderung jedem gegönnt... wegen mir hätte Jörg, der ja daran Spaß hat, dann halt dafür bei bestehen weniger Ressourcen auf der Karte anklicken müssen oder ähnliches, was er halt nicht so mag. Wäre ein prima Balanceakt für alle gewesen. Natürlich gibt es diese wirklich rein optionalen Rätselkämpfe auch, aber einige Male (und wie gesagt, ich hab nur die ersten paar Stunden gespielt und fürchte, dass sich das sowohl von der Schwierigkeit als auch der Häufigkeit später steigert) bindet sich eben auch direkt der Spielfortschritt dran. Ich persönlich glaube ja, sie haben das so umgesetzt, weil sie einfach nicht geglaubt haben, dass "nur Gwent" für ein solches 30+ Stunden-Abenteuer ausreicht und dem Spieler durch die Rätsel einen Mehrwert bieten wollten... hat bei mir halt leider so gänzlich auf die Art gar nicht funktioniert.
    also ich kann das absolut nicht nachvollziehen. Ich habe es durchgezockt, gleich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad sogar. Da habe ich im gesamten Spieldurchlauf 2 oder 3 Kämpfe gehabt, wo ich zunächst nicht weiterkam und tatsächlich mal Anpassungen am Deck machen musste. Alles andere empfand ich als sehr einfach bis moderat. Und soweit ich mich erinnere gibt es einige niedrigere Grade, inklusive einem "Story Mode", in welchem sogar die Kämpfe übersprungen werden können. Eben weil man einfach nur die Story erleben möchte ohne sich groß mit Kämpfen aufzuhalten. Daher empfehle ich stark, es nochmal auf einem niedrigem Schwierigkeitsgrad zu probieren, sei es der reine Story Modus oder eben einer dadrüber.
    PS: zur...

  5. AS Sentinel hat geschrieben: 29.01.2020 18:50 Und ich meine, sie waren allesamt Optional, nicht oder? Also selbst wenn man sie nicht mochte, konnte man die doch umgehen.
    Leider nicht, sonst hätte ich ja nicht aufgehört. Wenn mans ganz streng nimmt, kommt man nicht einmal aus dem Tutorial ohne einen solchen - zugegeben natürlich recht einfachen - Rätselkampf. Optional hätte ich diese Herausforderung jedem gegönnt... wegen mir hätte Jörg, der ja daran Spaß hat, dann halt dafür bei bestehen weniger Ressourcen auf der Karte anklicken müssen oder ähnliches, was er halt nicht so mag. Wäre ein prima Balanceakt für alle gewesen. Natürlich gibt es diese wirklich rein optionalen Rätselkämpfe auch, aber einige Male (und wie gesagt, ich hab nur die ersten paar Stunden gespielt und fürchte, dass sich das sowohl von der Schwierigkeit als auch der Häufigkeit später steigert) bindet sich eben auch direkt der Spielfortschritt dran. Ich persönlich glaube ja, sie haben das so umgesetzt, weil sie einfach nicht geglaubt haben, dass "nur Gwent" für ein solches 30+ Stunden-Abenteuer ausreicht und dem Spieler durch die Rätsel einen Mehrwert bieten wollten... hat bei mir halt leider so gänzlich auf die Art gar nicht funktioniert.

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