Die gute alte Zeit
Die Sonne ist untergegangen, die Kakteen lungern einsam in der Abenddämmerung herum. Ein dynamisches Hufklappern zeugt von einem nahenden Reiter: Fenimore Fillmore, schlaksiger Jungcowboy.
Auf seiner Suche nach einem Ruheplatz für die Nacht gerät er dank seiner Tolpatschigkeit inmitten eines Streits um eine Farm. Einfachste Bedienung: Das Spiel habt ihr mit zwei Maustasten voll im Griff.
Viele hielten es nach Monkey Islang 4 und Simon the Sorcerer 3D für mittlerweile ausgeschlossen, doch The Westerner vereint alte Point-n-Klick-Tugenden mit moderner 3D-Grafik. Die Bedienung ist simpel wie in den guten alten Tagen: Sobald ihr über einen interessanten Gegenstand fahrt, wählt ihr mit der rechten Maustaste aus einem knappen Kontextmenü eine Aktion (Gehe, Benutze etc.), und bestätigt mit dem linken Mausohr – fertig!
Hattu Möhrchen?
Ihr habt zwar klar abgesteckte Aufgaben, allerdings gibt es erstmal keine vorgeschriebene Reihenfolge, in welcher ihr die Locations abklappern oder mit Personen sprechen müsst. Ihr könnt von Anfang an frei über die aus der Vogelperspektive gezeigte Karte zu den verschiedenen Punkten reiten. Allerdings unter der Voraussetzung, dass ihr stets genügend Möhren dabei habt, sonst verweigert euer treues Ross Ray den Dienst. Das gestaltet sich zu Beginn schnell nervig, denn um Möhren zu erhalten, müsst ihr einen Eimer finden, diesen drei Mal an der Wasserpumpe füllen, damit ein Beet gießen und schließlich das Gemüse ernten – und das immer wieder, denn der Hunger des Gauls versiegt natürlich nicht. Immerhin könnt ihr nicht einfach hängen bleiben, da es immer irgendwo einen geheimen Karotten-Vorrat gibt. Außerdem erledigt sich das Problem im
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Ray ist euer treuer und Karotten-süchtiger Gaul – wenn ihr ihn nicht regelmäßig damit füttert, verweigert er den Reit-Dienst. |
Laufe des Spiels, da ihr euch dann im Krämerladen bevorraten dürft.
Was euch ebenfalls eine Weile beschäftigt halten wird: Die elende Suche nach Geld. Da ihr ständig Dinge kaufen oder Leute bestechen müsst, braucht ihr natürlich stets Kleingeld in der Börse. Das bekommt ihr, indem ihr alle anwesenden Schubladen und Schränke durchwühlt, bis die Scheinchen in der Tasche knistern. Generell müsst ihr natürlich die Augen weit aufhalten, und alles mitnehmen, was nicht festgenagelt ist. Durch die nicht-lineare Struktur haben zwar viele Gegenstände anfangs scheinbar keinen Sinn, aber dank des unbegrenzt aufnahmefähigen Inventars (worüber sich Fillmore auch gelegentlich lustig macht) habt ihr idealerweise alle Objekte bei der Hand, wenn ihr sie benötigt.