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The Walking Dead: Saints & Sinners Chapter 2: Retribution (Action-Adventure) – Verstümmelter VR-Metzelspaß?

Bringt The Walking Dead das schwache VR-Jahr doch noch zu einem gebührenden Abschluss? Beim Anspielen auf Playstation VR2 sorgte Saints & Sinners 2 bereits für herrlich makabres Gemetzel. Zuerst erscheint jedoch die abgespeckte Quest-2-Fassung. Zu viel für den Mobilchip? Wir überprüfen es im Test.

© Skydance Interactive / Skydance Interactive

Waschechter Nachfolger oder verkappte Erweiterung?

Nach Unmengen simpler Schießbuden sorgte ein Survival-Titel vor zwei Jahren für ungewohnte Spieltiefe im VR-Bereich. The Walking Dead: Saints & Sinners bescherte mir nicht nur fiese Schreckmomente, wenn Zombies aus dem Dunkel unverhofft zupackten. Auch Unachtsamkeit und schlechte Planung beim Crafting wurden postwendend bestraft. Der Überlebenskampf in den finsteren Gassen des überfluteten New Orleans mauserte sich schnell zum Favorit vieler Virtual-Reality-Freunde und spielte über 50 Millionen Dollar ein. Kein Wunder also, dass Skydance Interactive den eigenständig spielbaren Nachfolger The Walking Dead: Saints & Sinners – Chapter 2: Retribution veröffentlicht hat.

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Diese offensichtlich sehr doll gestärkten Zombiehosen widerstehen selbst der Kettensäge. © 4P/Screenshot

Eine Überraschung ist allerdings, wie viel dabei recycelt wurde. Diverse bekannte, halboffene Missions-Gebiete sind hier von Anfang an freigeschaltet. Sogar das Tutorial hat sich nicht geändert. Trotz des Preises von 39,99 Euro erinnert das Gebotene also eher an eine eigenständige Erweiterung als an ein komplett neues Spiel. Einiges wurde trotzdem erweitert: Die Handlung wird mit einer frischen Geschichte fortgesetzt und es gibt neue Gebiete, Waffen sowie Fraktionen. Mittlerweile lässt sich auch der Fortschritt aus Teil 1 importieren. Zum Launch am letzten Freitag war das noch nicht möglich, daher startete ich noch mit einem frischen Speicherstand ins Spiel, ohne seinerzeit gefundene „Rezepte“ für besonders starke Waffen.

Viel Feind, viel Gewehr


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Hey, Macarena! © 4P/Screenshot

Das Abenteuer versetzt mich erneut in die Rolle des mysteriösen „Tourist“, der sich von seinem Versteck aus mit dem Boot in zombieverseuchte Gebiete begibt. Unterwegs raffe ich nicht nur Beute für meine heimischen Werkbänke zusammen, sondern gehe auch einigen Geheimnissen auf den Grund. Die mit eiserner Hand dominierende Tower-Fraktion scheint sich auf ein bedrohliches Ereignis vorzubereiten, das nicht nur die verstoßenen „Exiles“ in Gefahr bringen könnte. Bei meinen Trips zum verdeckt operierenden Widerstand enthülle ich immer mehr Bruchstücke über gepanzerte Krieger und Exekutionen, die offenbar die Macht der Tower-Chefin „Mama“ festigen sollen.

Des Weiteren begegne ich schon früh dem geheimnisvollen, axtschwingenden Axeman, der nach den Geschehnissen in Kapitel 1 auf Rache sinnt. Gegen solch übermächtige Gegenspieler kann passende Ausrüstung nicht schaden, weshalb ich gelegentlich beim zwielichtigen Pfandkönig vorbeischaue. Die Aufträge seiner Tochter bringen mir die passenden Kontakte zu Exiles und anderen nützlichen Figuren in der Postapokalypse.

Immer diese Touristen


Schon vor solchen Allianzen ist der Tourist um einiges stärker als früher, mittlerweile ist er zum waschechten Überlebenskämpfer gereift. Nun begibt er sich sogar in der gefährlicheren Nacht mit mehr streunenden Walkern auf Ausflüge. Aus diesem Grund erwies sich mein verlorener Spielstand als nicht ganz so ärgerlich. Die Entwickler rüsteten mich zum Start immerhin mit einer Reihe von Todbringern, Werkbank-Aufrüstungen und Gerümpel aus, das ich für die Recyclingmaschine gebrauchen kann. Am wirkungsvollsten und unterhaltsamsten sind aber die Dinge, die ich nach ein paar Werkbank-Freischaltungen selbst bastle, inklusive einiger Varianten aus versteckten Rezepten. Upgrades wie Panzerung oder ein Laservisier werden natürlich ebenfalls nützlich.

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Eine gewisse Krämerseele sollten Spieler mitbringen: An Crafting sowie Hol- und Bringe-Diensten mangelt es nicht. © 4P/Screenshot

Das leise Einschleichen in ein streng bewachtes Anwesen im Kolonialstil macht mit einem leisen Bogen gleich doppelt so viel Spaß! Selbst aus dem Dunkeln fliegen die Pfeile bemerkenswert genau in die Schädel der lebendigen Wachen. Ihre KI erinnert leider nach wie vor wie einen aufgescheuchten Hühnerhaufen. In kleinen Grüppchen können sie mit ihren Schusswaffen aber trotzdem schnell gefährlich werden. Am Rande von Villen oder Kliniken lohnt es sich, nach Vorsprüngen Ausschau zu halten. Das Klettern ist deutlich sinnvoller integriert als in der PSVR2-Demo von Horizon Call of the Mountain. Hier muss ich schließlich meine Ausdauer im Auge behalten. Sie verhindert auch, dass ich mich beim Zombie-Ansturm zu schnell aus dem Staub mache. Überanstrenge ich mich, zehrt das empfindlich an meiner Gesundheit.

Mit Feingefühl zum groben Gehackten


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Der geheimnisvolle Axeman hat ein persönliches Hühnchen mit dem Tourist zu rupfen. © 4P/Screenshot

Nachdem ich mir in der Villa eine wichtige Notiz geschnappt habe, sind die ebenfalls sehr praktischen Ablenkungspfeile an der Reihe – sie locken die Mettgehirne verlässlich zum knatternden Knallfrosch. Auch dieser Trick wird nicht zu übermächtig. Wie gehabt steigt mit jedem verstrichenen Tag die Zahl und Widerstandskraft der Walker, die mir auf überschaubaren Karten und in den erforschbaren Gebäuden begegnen.

Selbst mit guter Ausrüstung kann eine Mission ziemlich schweißtreibend werden, wenn die Massen plötzlich aus allen Richtungen herbeiwanken. Im Nahkampf macht sich die wuchtige Physik bemerkbar. Flinte, Axt & Co. haben beim Austeilen und Zerteilen von Untoten angenehm viel Gewicht. Die Steuerung wirkt ausgefeilter als etwa in Bonelab, auch wenn ich manchmal versehentlich zur Karte oder Taschenlampe statt zum Messer greife. Selbst im dichten Gerangel kann ich mich mit gezieltem Griff nach Köpfen und Schubsern noch aus der Bredouille ziehen.

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